Am vergangenen Samstag war einiges los in der Frauenbundesliga! Die SG Rhein-Main schlägt absolut überraschend den favorisierten FC St. Pauli. Der ASV Köln landet einen glatten Kantersieg beim SC Germania List und der SC Neuenheim siegt haushoch beim München RFC. Wir haben wie immer die Ereignisse des Spieltages für Euch zusammengefasst.
München RFC – SC Neuenheim 0:112 (0:41) Samstag, 14. November, 14.00 Uhr
Vollkommen chancenlos blieben die Münchnerinnen zuhause gegen den Tabellenführer aus Heidelberg. Vor allem in der zweiten Halbzeit drehten die Neuenheimerinnen mächtig auf und buchten 71 Punkte. Dabei hatten die Gastgeberinnen im ersten Durchgang noch etwas besser mithalten können, freilich ohne eine eigene Einlaufchance zu bekommen oder die sieben Gegenversuche vor der Halbzeit verhindern zu können. Im zweiten Durchgang entglitt den Münchnerinnen das Spiel dann komplett. Verbinderin Zoé Chioato war erneut die beste Spielerin ihres Teams.
Der SCN hatte in München eine auf einigen Positionen veränderte Mannschaft am Start und tat sich im ersten Durchgang etwas schwer, profitierte hauptsächlich von der individuellen Überlegenheit. In der zweiten Spielhälfte spielten die Gäste dann wie aus einem Guß und überrollten damit den MRFC sprichwörtlich. Die Blauen kamen zu insgesamt 18 Versuchen durch Johanna Carter, Anja Czaika, Steffi Gruber(5), Amelie Harris, Eva Laucht(2), Maxime Rath(2), Julia Rettig(6) und Laura Schwinn. Die junge Schlussspielerin Laura Schwinn steuerte außerdem noch 11 Erhöhungen bei.
SC Germania List – ASV Köln 0:66 (0:24) Samstag, 14. November, 14.00 Uhr
Bei diesem Spiel hatten wir eigentlich kein absolut einseitiges Ergebnis erwartet, der ASV Köln war aber in der Hintermannschaft dem SC Germania List dann doch so haushoch überlegen und fuhr einen absolut ungefährdeten Bonuspunktsieg ein. Im Sturm waren die Gastgeberinnen gleichwertig und boten einen starken Kampf über die gesamte Spieldauer, das reichte aber nicht um gegen die Rheinländerinnen zu punkten. Dabei hatten unsere Experten vor dem Spiel auch und vor allem von der Hintermannschaft der Germania mehr erwartet.
Die Kölscher Mädcher konnten nach ihrer langen Spielpause wieder auf die genesenen Stürmerinnen Carmela Welge und Nora Baltruweit zurückgreifen, die vom Wiedenbrücker TV nach Köln gewechselte U18-Nationalspielerin Sarah Titgemeyer feierte eine gute Premiere in Bordeaux. Vor allem die gut eingestellte Hintermannschaft harmonierte sehr gut und besorgte alle Punkte, während sich der Sturm an seinem Gegenüber erfolgreich abarbeitete. Für den ASV Köln punkteten Dana Kleine-Grefe(26 Punkte), Isabella Whitehead(20), Ute Kohlheim(10), Melissa Paul(5) und Schiedsrichter Rossol, der nach einer regelwidrig verhinderten Versuchschance von Anne Glocker auf Strafversuch entschied. Jetzt sind die Kölnerinnen eingespielt und freuen sich auf das Duell mit den Tabellenführerinnen aus Neuenheim am kommenden Samstag.
SG Rhein-Main - FC St. Pauli 19:3 (19:3) Samstag, 14. November, 14.30 Uhr
Die SG Rhein-Main landete den Überraschungserfolg des sechsten Spieltages gegen einen FC St. Pauli, der auswärts aufgrund vieler Ausfälle Schiffbruch erlitt und sich damit wohl für diese Spielzeit aus dem Rennen um die Medaillenplätze verabschiedet hat. Die Saison für den im Sommer eigentlich hoch gehandelten Kiezklub wird immer holpriger, während die neu formierte Truppe der SG Rhein-Main auf Spur läuft und einen unerwarteten Erfolg feiern kann.
Beim FC St. Pauli hatten sich neben den Dauerverletzten Freia Gatchell, Fanny Rögler und Vanessa Werner vor der Partie auch noch die Stammkräfte Josi Pora, Ninja Duri, Elke Peters und Anna Breitenfeld abgemeldet, so dass nahezu die ganze Aufstellung im Vergleich zu den letzten, erfolgreichen Heimspielen umgestellt werden musste. So fanden sich nach dem Ausfall einer fast kompletten Hintermannschaft viele Stürmerinnen auf eben diesen Positionen wieder. Im Ergebnis war der sonst so mächtige Sturm der Hamburgerinnen dann ebenso geschwächt wie die Hintermannschaft.
Im Spiel war die Spielgemeinschaft den Norddeutschen folgerichtig in allen Bereichen mindestens ebenbürtig und nutzte wenige Chancen zu drei Versuchen in der ersten Halbzeit, nachdem zu Beginn Hamburg durch einen Straftritt von Freya Sibbertsen in Führung gegangen war. Die flinke Schlussspielerin Juliana Schwarz und Centerin Kristina Heinrich legten vor den Kameras des SWR die Versuche, Innendreiviertel Pia Richter erhöhte zwei davon aus guter Position sicher. Die Begegnung war ansonsten arm an Highlights und spielte sich fast nur im Mittelfeld ab, im zweiten Durchgang gab es gar keine Punkte mehr zu vermelden. Schiedsrichter Häfner pfiff nach achtzig Minuten unter dem Jubel des Heimpublikums und der SG-Spielerinnen diese technisch durchwachsene, sehr hart geführte Partie ab und wurde nach dem Spiel von beiden Seiten für eine sehr gute Leistung gelobt.
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