Die Rhinos aus Pforzheim waren diesmal für die Füchse aus Heusenstamm eine Nummer zu groß - © Seufert-Chang
Bei frühlingshaften Temperaturen lieferten sich die Rugby-Erstligisten einen Spieltag der aufgrund der klaren Ergebnisse nur für wenig Spannung sorgte. Wir blicken mit Euch auf den 9. Spieltag der Rugby-Bundesliga zurück.
Nord/Ost
Die Spieler des RK 03 Berlin (1., 30 Punkte) haben sich mit dem 28:0-Sieg beim Berliner RC (4., 22 Punkte) neuerlich zu den „Kings of Berlin“ gekrönt. Das Spiel zwischen den Ost- und den Westberlinern hatte typischen Derby-Charakter und wurde eher vom Kampf als von schönen Passangriffen geprägt. Der RK 03 Berlin bleibt mit der Maximalpunktzahl von 30 Punkten aus sechs Spielen weiter auf Halbfinalkurs, allerdings müssen die Gelb-Schwarzen vor der Winterpause noch zu schweren Auswärtsbegegnungen beim SC Germania List und Hannover 78 ran.
Hannover 78 (2., 29 Punkte) fährt beim FC St. Pauli (5., 15 Punkte) einen standesgemäßen 57:0-Sieg ein. Die Mannschaft von Ex-Nationaltrainer Torsten Schippe blickt auf eine ungewohnt holprige Hinserie zurück. Wofür 78-Manager Dirk Sebesse in der Vorschau auch die Ausrichtung der 1. Bundesliga auf die 15er-Nationalmannschaft sowie die Sonderregelung der Doppelspiellizenzen für Perspektiv- und Nationalspieler, um mit dem Heidelberger RK im Europa-Cup antreten zu können, verantwortlich machte. Negativ auf den Vereinsspielbetrieb würden sich zudem die Testspiele der DRV XV wie in Brasilien auswirken. „Aus unserer Sicht wäre es deutlich nachhaltiger, wenn der DRV die Entwicklung der Vereine und deren Spieler massiv unterstützen würde, um eine breite Basis für eine solide Spitze und einen großen Kader für die Nationalmannschaften zu bilden“, betont Dirk Sebesse.
Süd/West
Der TSV Handschuhsheim (6., 11 Punkte) hat sich mit dem SC Frankfurt 1880 (5., 14 Punkte) nicht nur das spannendste Spiel des abgelaufenen Spieltags geliefert, sondern auch das Härteste. Durch den 29:10-Bonuspunktsieg über die Hessen verabschiedeten sich die erfolgreichen Löwen endgültig von den Relegations- und Abstiegsrängen. Während der 80 nur noch drei Tabellenpünktchen Vorsprung auf den Heidelberger-Stadtteilverein vorzuweisen hat.
Nach dem knappen Hinspiel hatten sich die Anhänger des RK Heusenstamm (7., 6 Punkte) auf eine enge Begegnung eingestellt, doch die Kiwi-Auswahl des TV Pforzheim (2., 32 Punkte) war den stark ersatzgeschwächten Füchsen in allen Belangen überlegen und konnte am Martinsee einen klaren 52:3-Erfolg einfahren. Der TVP steht damit fünf Tabellenpunkte vor der RG Heidelberg, dem einzigen ernstzunehmenden Verfolger beim Kampf um die begehrten Halbfinal-Ränge. Der RK Heusenstamm liegt fünf Punkte hinter dem TSV Handschuhsheim auf Rang sieben und muss sich in den kommenden Spielen steigern, um den Gang in die Relegation noch zu verhindern.
Beim ASV Köln (8., 3 Punkte) ist der Schwung der Hinrunde verloren gegangen. Trotz Heimvorteil kamen die Domstädter gegen die jungen Wilden von der Rudergesellschaft Heidelberg (3., 27 Punkte) mit 5:69 unter die Räder. Die Rheinländer konnten zwar im Sturm ordentlich dagegenhalten, fanden aber nie ein Mittel gegen die quirlige Hintermannschaft der „Orange Hearts“. Einziger Wehrmutstropfen für die RGH, Sturmführer Elmar Heimpel wurde nach einem Kopfstoß in der 63. Spielminute mit einer roten Karte des Feldes verwiesen und wird als Wiederholungstäter wohl mit einer etwas längeren Spielsperre rechnen müssen.
Eine bedauernswerte Vorstellung bot der SC Neuenheim (4., 14 Punkte) beim 0:71-Gastspiel gegen den ohne seine Nationalspieler Füchsel, Widiker, Schliwa, Rodriguez, Danso, Ruhnau, Vollenkemper, Mathurin, Liebig, von Grumbkow, Buckman und Calitz angetretenen Heidelberger RK (1., 45 Punkte). Der SCN hatte die Reise über den Neckar mit nur 17 Spielern angetreten und musste nach einigen verletzungsbedingten Auswechslungen das Spiel gar in Unterzahl zu Ende bringen. In der Addition des Hin- und Rückspiels steht es 196:7 für den Klub. Der Sportclub kann mit Siegen über den ASV Köln (14. November) und die RG Heidelberg (21. November) noch etwas für die Statistik tun, während die Spieler des Heidelberger RK sich in den kommenden Monaten ganz auf die bevorstehenden Aufgaben in Europacup und der Nationalmannschaft vorbereiten können. Ihr nächstes Bundesliga-Spiel steht erst am 5. März 2016 auf dem Plan, wenn der RK Heusenstamm beim Rekordmeister vorspielen muss.
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