(c) Lehner
So viel sich die Mannschaft von Lofty Stevenson und Peter Smutna für das Spiel gegen den Tabellenführer auch vornahm, gelingen wollte an diesem herrlichen Samstag-Nachmittag vor rund 500 Zuschauern rein überhaupt nichts. So strahlten am Ende die keineswegs überzeugenden Gäste mit ihren zahlreichen Anhängern um die Wette.
Österreich – Führung trotz nervösem Beginn
Das Team begann mit wenigen Veränderungen im Vergleich zum siegreichen Dänemark-Spiel. Kapitän Max Müller #3 führte eine Mannschaft auf das Feld, in die Johannes Dachler als #6 zurückkehrte, Stefan Psota rückte vom Flanker auf die #8.
Luxemburg nutzte in der 5. Minute gleich die erste Penalty-Chance, um den Ball auf die Stangen zu setzen, das österreichische Gegenstück am Kicking-Tee, #15 Max Navas, stand da aber nicht nach und verwertete seinerseits zwei der ersten drei Möglichkeiten zur 6:3-Führung für die Steinböcke.
Stefan Psota fällt aus- und die Orientierung geht verloren
Diese Führung beflügelte die Steinböcke aber keineswegs, zahlreiche Ballverluste bei allen Spielsituationen verhinderten aus Eigenverschulden druckvolle Szenen in der 22m-Zone des Gegners. Dieser präsentierte sich keineswegs übermächtig, sondern fabrizierte seinerseits eine ganze Reihe von Handling-Errors und Fouls. In der 36. Minute war #10 William Browne, der Kicker vom Fürstentum aber zum Ausgleich zur Stelle. In der Phase stand Stefan Psota nicht mehr am Platz, er musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vom Feld. Von da an ging die Zuordnung in der Defensive zusehends verloren.
Das sah man zur Pause am Scoreboard. Ein Scrum von der Mittelauflage mündet in eine der wenigen gefährlichen Ballstafetten der Gäste, die deren Fly Half, William Browne, samt Veredelung vom Kicking-Tee zur 13:6-Pausenführung abschloss.
Fehler unterbinden erfolgreiche Angriffe
Die zweite Halbzeit begann analog des ersten Durchgangs und die Gäste bauten die Führung aus. Ein Lineout von Luxemburg geht in ein Maul über, dieses löst sich über die Blindside auf - da war niemand mehr von unseren Farben. Mit dem 20:6 (inkl. Conversion) von #6 Jean-Baptiste Vert war die Vorentscheidung gefallen (43. Minute).
Die Mannschaft gab sich aber nicht auf und hatte ihrerseits ihre beste Phase im Spiel. Sämtliche starke Szenen (Steal im Lineout, schnell gespielte Phasen) zerstörten sich allerdings von selbst durch vermeidbare Handlingfehler der ballführenden Spieler. So bekam Luxemburg ohne viel Zutun der eigenen Reihen den Ball aus der eigenen Gefahrenzone wieder raus.
Es wird noch deutlich
Nach runden 20 Minuten war das Pulver unserer Burschen verschossen. Luxemburg startete seinerseits wieder eine Angriffswelle und erkannte geschickt die Schwachstellen unserer Mannschaft bei defensiven Maulsituationen. So legten die Gäste noch zweimal erfolgreich den Ball ab - einmal nach einem Scrum über die Blindside (da ließ der luxemburgische #11 Winger Christopher Rossa unsere Defensive schlecht aussehen, 63.) und mit dem Schlusspfiff des russischen Schiedsrichter Bryzgalin waren die blau-weißen mit einem druckvollen Maul abermals erfolgreich (Christian Olsen). Beide Erhöhungen konnten gelingen. So ging der Tabellenführer letztlich mit einem klaren 34:6 als Sieger von der Hohen Warte in die Kabinen.
Resümee: Es war von unserem Team ein 80-minütiges sehr nervös geführtes Spiel, leider mit vielen Fehlern und Abstimmungsproblemen. Insbesondere die missglückten Lineouts gaben den Gegnern leichte Bälle und unserer Seite viel Frust, da man immer wieder von ganz hinten anfangen musste. Man soll und darf nicht den Stab über diese Mannschaft brechen, es war einfach ein Spiel, wo wirklich gar nichts gelingen wollte. Das andere Gesicht haben dieselben XV vor zwei Wochen in Dänemark gezeigt. Das Länderspieljahr 2015 ist somit abgeschlossen und muss zur Wahrung von Rang 3 zu Jahresende auf Fremdhilfe hoffen. (red/J. Knopper)
Aufstellung Rugby-ENC Österreich vs. Luxemburg, 24.10.2015
1 Bogdan Mihajlovic (69. Philipp Westerlund)
2 Paul Hruschka (53. Omar El Agrebi)
3 Max Müller
4 Dominic Kinsky
5 Stefan Ehrentraut (55. Stefan Pauser)
6 Johannes Dachler
7 Michael Oberhauser (69. Robert Schneider)
8 Stefan Psota (29. Manuel Schritliser)
9 Jan Lewis (73. Frederik Olivanti)
10 Musheg (67. Jermie Dejean de la Batie)
11 Popkin Hruschka (65. Daniel Treuer)
12 Gordon Chiu
13 Michael Kerschbaumer
14 Milan Sabo
15 Max Navas
http://www.rugbyeurope.eu/match-4386.htm
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