Die SG Rhein-Main hatte trotz starkem Spiel keine Chance gegen die Favoritinnen des HRK - (c) Gerold Seufert-Chang
Am vergangenen Samstag hat der amtierende Meister Heidelberger RK die Tabellenführung der Frauenbundesliga übernommen. Während die beiden anderen ungeschlagenen Teams der Bundesliga, der ASV Köln und der SC Neuenheim, auf Kölner Wunsch das Spitzenspiel in den November verlegt haben, nutzte der HRK die Gelegenheit und zog mit einem Sieg bei der SG Rhein-Main an den beiden Konkurrenten vorbei. Der FC St. Pauli errang im dritten Anlauf zuhause den ersten Saisonsieg gegen den SC Germania List aus Hannover. Wir haben für euch die beiden Begegnungen vom vergangenen Samstag zusammengefasst.
SG Rhein-Main – Heidelberger RK 5:38 (0:7)
Samstag, 10. September, 14.00 Uhr
Der favorisierte Titelverteidiger aus Heidelberg setzte sich am Ende klar gegen die Spielgemeinschaft Rhein-Main durch, tat sich aber wie von uns prognostiziert vor allem in der Anfangsphase der Partie recht schwer. Am Ende war der Erfolg natürlich deutlich, aber die aus jungen Talenten und erfahrenen Kräften wie Spielertrainerin Tilla Dier, Jana Eisenbeiß oder Friederike Kempter zusammengesetzte HRK-Mannschaft tat sich lange schwer und harmoniert bei weitem noch nicht so optimal wie in den vergangenen Jahren. Es dauerte bis zur 26. Minute der Begegnung, ehe die Zebras erstmals zum Versuch kamen, bis dahin konnten die Hessinnen mit einer geschlossenen Leistung ein 0:0 halten. Am Ende standen sechs Versuche und ein offensiver Bonuspunkt für die Kurpfälzerinnen zu Buche, allerdings auch die Erkenntnis, dass sich der Ruderklub für das Spitzenspiel gegen den ASV Köln am kommenden Wochenende steigern muss, wenn die Tabellenführung verteidigt werden soll.
Dabei hatte Trainerin Susanne Wodarz auf Seiten der SG aufgrund erheblicher Personalsorgen gleich vier (!) Debütantinnen aufgeboten, die aber allesamt bei ihrer Bundesligapremiere schon sehr gut mithielten. Die geschlossene Teamleistung gegen den läuferisch überlegenen Gegner war bemerkenswert und in der zweiten Halbzeit punktete die SG gar per Versuch durch die Flankerin Haram Lee. Der Endstand lautet somit 5:38; ein Ergebnis, auf das Trainerin Suse Wodarz, mit gutem Recht, stolz sein kann.
FC St. Pauli – SC Germania List 60:5 (33:0) Samstag, 10. Oktober, 14.30 Uhr
Sie können es also doch noch! Im dritten Versuch haben die Frauen vom FC St. Pauli ein Heimspiel für sich entschieden und den ersten Saisonsieg gefeiert. Dabei dominierten sie die Germaninnen aus Hannover nahezu nach Belieben und wiederlegten unsere Prophezeiung von der „engen Kiste“ im Nordderby eindrucksvoll, buchten bereits in der ersten Halbzeit den offensiven Bonuspunkt.
Dabei besann sich der FC St. Pauli auf seine Stärken und dominierte das Spiel über seinen starken und in Bestbesetzung angetretenen Sturm, der sowohl im offenen Spiel als auch an den Standards dominierte und immer wieder als Plattform für Raumgewinn und Punkte wirkte oder diese selbst besorgte. Bereits nach knappen 10 Minuten Spielzeit kamen die Gastgeberinnen zum ersten Versuch und gaben danach die Kontrolle über das Spiel nicht wieder ab. Insgesamt zehn Versuche durch Sabine Schubert(2), Katrin Vocke, Frederike Wenzlaff, Josi Pora(2), Stephanie Harringer, Freya Sibbertsen und Anna Breitenfeld, sowie fünf Erhöhungen durch Freya Sibbertsen erzielten die Hamburgerinnen und betrieben dadurch erfolgreichen Frustabbau nach dem missglückten Saisonstart mit zwei Heimniederlagen zum Auftakt.
Germania startete zwar in der Anfangsphase ganz gut ins erste Saisonspiel, wirkte im weiteren Spielverlauf aber dann überfordert, bekam die gegnerischen Stürmerinnen nie in den Griff und zeigte besonders unter gegnerischen Kicks erhebliche Schwächen. Über weitere Strecken des Spiels wollte auch im Ballbesitz nichts gelingen, Konterchancen blieben ungenutzt, dazu kam noch eine gelbe Karte in der zweiten Halbzeit und die damit verbundene zehnminütige Unterzahl. Erst in der 68. Minute erzielte Hannovers Spielmacherin Vanessa Ribbentrop per Versuch noch die Ehrenpunkte für die Gäste. Das neue Trainergespann Jakob Clasen und Duaine Lindsay hat jetzt nur eine Woche Zeit, das eigentlich deutlich höhere Potential der Mannschaft für das Spiel beim SC Neuenheim herauszuarbeiten.
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