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Rugby World Cup 2015: Tops und Flops der Vorrunde
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 13. Oktober 2015

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Beka Tsiklauri gehört mit seinen Lelos aus Georgien zu unseren Tops des RWC 2015 - (c) Jan Perlich

Die Vorrunde ist vorbei. Zeit für unsere Hochs und Tiefs der letzten drei Wochen:

Tops

Japan

Das 34:32 gegen die Springboks ist die größte Sensation in der Rugby-Geschichte. Doch auch danach machten die „Brave Blossoms“ ihrem Namen alle Ehre und gewannen die Spiele gegen Samoa und die USA. Nur fehlende Bonuspunkte verhinderten das Viertelfinale. Wenn sich der Gastgeber von 2019 die nächsten vier Jahre so weiter entwickelt, dann ist die K.O.-Runde sicher.

Zuschauer

1.881.023 Rugby-Fans besuchten die 40 Vorrundenspiele. Die 89.267 Besucher in Wembley beim Spiel Irland – Rumänien sind neuer Rugby-WM Weltrekord. Wer, wie auch einige TR-Redakteure, vor Ort war, der sah volle Stadien, ein bunt gemischtes Publikum, leidenschaftliche Stimmung, fairen Umgang mit dem Gegner, unaufdringliches Sicherheitspersonal, freundliche Volunteers und hinterher gehen alle in den Pub ein Bier trinken.

Georgien

Zwei Siege gegen Tonga und Namibia bedeuten für die Lelos die direkte Qualifikation für Japan 2019. Auch gegen Neuseeland und Argentinien schlug man sich achtbar. Der deutsche Gegner in der Rugby Europe Championship kloppt energisch an die Tür der Six Nations. Zumindest mehr Testspiele gegen die „Elite“ wären mehr als verdient.

Es gibt keine Kleinen mehr

Und überhaupt wird die Rugbywelt größer und die Abstände kleiner. Das 64:0 der Springboks gegen die USA ist das höchste Ergebnis nach Punktedifferenz bei dieser WM. Und so deutlich wurde es selten. Meist blieben die Spiele bis weit in die zweite Halbzeit im Ergebnis annehmbar. Von den dreistelligen Klatschen früherer Turniere sind wir mittlerweile weit entfernt. Selbst die einzigen Amateure aus Uruguay konnten gegen ihre vier Weltklassegegner besser mithalten als gedacht und erzielten in jedem Spiel ihre Punkte. Und das Japan Südafrika geschlagen hat, hatten wir schon erwähnt, oder?

Eurosport

Nach 20 Jahren sicherte sich Europas Multisportsender wieder die Rechte an einer Rugby-WM. Das Kommentatoren-Team bot beste Unterhaltung und immer wieder ausführliche Erklärungen für Rugby-Neulinge. Insgesamt 31 Spiele wurden und werden bis zum großen Finale übertragen. Deutlich mehr als zunächst geplant. Hoffen wir, das Rugby auch künftig bei Eurosport einen Platz im Programm findet.

 

Flops

England

Wenn Du als Gastgeber und Titelanwärter in der Vorrunde ausscheidest, dann hast Du einfach sehr viel falsch gemacht. Das „Wieso und Wer ist schuld daran?“ wird den englischen Verband und die muntere britische Presse noch lange beschäftigen. Ob Chris Robshaw jemals wieder zur Gasse kicken lässt?

Citing Commision

5 Wochen Sperre für ein „hohes Knie“ gegen Alesana Tuilagi (Samoa) aber keine Strafen für die Engländer Tom Wood oder Sam Burgess nach ihren klaren Foul-Spielen. Dies sind nur die haarsträubendsten Urteile, die das Schiedsgericht bei dieser WM gefällt hat. Fast möchte man meinen die „Kleinen“ werden bestraft und die „Großen“  lässt man laufen.

Samoa

Noch vor Jahresfrist galt Manu Samoa als sicherer Viertelfinalkandidat. Aber ein Spielerstreik im November, Streit zwischen Spielern und Verband sowie schlechte Arbeit im Trainerteam ließen die WM-Kampagne zur einer Farce werden. Bei all dem Spielerpotential um Tim Nanai-Williams, die Pisi-Brüder oder die Tuilagi-Familie ein trauriger Tiefpunkt für die stolze Rugby-Insel. Die direkte Qualifikation für Japan 2019 wurde auch verpasst.

USA

Der „schlafende Riese“ hält zumindest im 15er-Rugby noch vier weitere Jahre ein Nickerchen. Die Mannschaft um Ausnahme-Spieler Samu Manoa konnte in keinem der vier Spiele überzeugen und verlor alle Partien ohne eigenen Punktgewinn. Das oben erwähnte 0:64 ist auch das einzige Spiel, in dem eine Mannschaft ohne eigenen Punkterfolg blieb. In der Endabrechnung Platz 19 nur knapp vor den Amateuren aus Uruguay. Eindeutig zu wenig für die Eagles.

Unfaire Spielplangestaltung

In einer Fünfer-Gruppe gibt es immer einen unausgeglichenen Spielplan, klar. Wie aber manche Teams bevorteilt und andere durch viel zu kurze Pausen benachteiligt wurden, da muss man schon fast Absicht unterstellen. Während England, Irland oder Italien stets im Wochenrhythmus spielen durften, hatte Japan nur 4 Tage Pause zwischen Südafrika und spielfreien Schotten. Und Uruguay musste ebenfalls binnen vier Tagen gegen Fidschi und England antreten.

Was waren eure Tops und Flops der Vorrunde? Wir freuen uns auf eure Kommentare.

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Kommentare (4)add comment

Sabine Hangel-Stein said:

3711
Tops sind Tops - nur eines könnte zum Flop werden
Als begeisterte Rugby-Zuseherin, die am Eröffnungswochenende in Wales beim Spiel IRE vs. CAN war, kann ich Euch nur zustimmen. Die Stimmung war und ist phantastisch und bei der Qualität vieler Spiele und der super Übertragungen von Eurosport wünscht man sich mehr.
Mit Entsetzen habe ich daher vernommen, dass Eurosport die Sonntags QF Spiele zu Eurosport 2 verbannen will, das m.W. weder frei noch überall zu empfangen ist. Ich habe Eurosport deshalb schon eine E-mail geschrieben und hoffe dass sich möglichst viele Zuschauer anschließen und ebenfalls darum bitten die QFs wie angekündigt ALLE bei Eurosport zu zeigen. Vielleicht kann ja Manuel Wilhelm oder das Total Rugby Team auch noch mal intervenieren.
Viele Grüße
Oktober 13, 2015

Marcel Ferino said:

3713
Tops und Flops
Grundsätzliche Zustimmung. Ergänzend dazu (Auflistung stellt keine Wertung dar):

Top:

Die grundsätzliche Leistung von Wales trotz der vielen Verletzten.

Die Defensivarbeit von Australien gegen Wales.

Die Stimmung in den Stadien.

Die Engländer als Gastgeber. Super nette und hilfsbereite Volunteers, Stewards und auch die wenigen Polizisten, die man antrifft.

Die Übertragung auf Eurosport. Qualitativ hochwertig. Es wird viel erklärt. Und alles ohne trocken daherzukommen.

Der Spirit of the Game, der gelebt wird. Überwiegend sehr fair und sportlich. Betrifft Spieler, Fans und Offizielle.

Das australische Gedränge und beide Gedränge bei Aus-Fij.

Flop:

Die Leistung von Wales gegen Australien. Trotz zeitweiser doppelter Überzahl.

Die Ansetzung im St. James's Park in Newcastle vom Wochenende. Freitag Abend ruinieren NZ und Tonga das Feld. Schottland uns Samoa mussten dann Samstags nachmittags auf dem kaputten Feld ran. Die Groundsmen waren nicht zu beneiden.

Die TMOs. Grundsätzlich mischen sich die TMOs zu sehr ins Spiel sein. M.M.n. sollten sie nur auf Anfrage des Referees agieren dürfen und nicht eigenständig.

Das walisische Gedränge.

Das Spiel der All Blacks. So viele Fehler beim Passen. Ein haufen Hospital Passes, Vorwürfe, Knock ons etc. Und im Gedränge wirken sie auch nicht sicher. Letztlich haben die All Blacks ihre Spiele nur gewonnen, weil sie eine starke Bank haben und die Gegner müde wurden. Gut es ist die Entscheidung von Steve Hansen, aber ich verstehe nicht, warum er nicht mal Sonny Bill Williams von Anfang an bringt. Dazu hab ich das Gefühl, dass gerade Dan Carter, Tony Woodcock, Conrad Smith und Ma'a Nonu zu alt sind.
Oktober 13, 2015

Marcel Ferino said:

3713
Tops und Flops Ergänzung
Als Ergänzung noch:

Top:

Die Spielweise. Nicht all zuviel Kickspiel.

Flop:

Die Pacific Islanders: Fiji, Tonga, Samoa...
Oktober 13, 2015

Ralf Theune said:

3663
Tops und Flops - auch von mir
Tops:
Häufig starkes Spiel der nicht ganz so großen Teams gegen vermeintlich übermächtige Gegner. Man versuchte tatsächlich mit spielerischen Mitteln seine Punkte zu machen und häufig gelang dies auch.

Übertragung im in Deutschland frei verfügbaren TV. Allein das könnte dem Rugby in Deutschland mehr nützen als der ganze Hype um eine, na ja mögliche, Olympiateilnahme im 7er.

Unglaubliche Athletik im Spiel aller Mannschaften. Wenn ich da an meine Zeit zurückdenke - die damaligen Props würden heute als Gedrängehalb durchgehen....

Flops:
Natürlich England - als Teilnehmer nicht als Veranstalter.

Die unsäglichen Videoentscheide. Das macht das Spiel so was von kaputt.

12 Vorqualifizierte für die nächste WM. So etwas gibt es in keiner anderen Sportart und demotiviert "Possibles". Warum kann man nicht eine ordentliche Qualifikation ausspielen? Der World Cup hat gezeigt, dass die Abstände geringer werden und in vier Jahren kann das noch enger werden.

Ich freue mich auf die K.O. Runde!
Oktober 14, 2015

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Julian Savea (NZ)   7
Nehe Milner-Skudder (NZ)   6
Juan Imhoff (ARG)   5
JP Pietersen (ZAF)   5
Bryan Habana (ZAF)   5

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