 Die Seeadler aus Tonga waren beim RWC 2011 eines der Überraschungsteams - © Conforti Gleich vier Spiele stehen am morgigen Samstag auf dem Programm. Die Top-Teams Südafrika, Irland und Frankreich greifen ins Turniergeschehen ein. Hier unsere Vorschau:
Georgien vs Tonga (13H00)
Die auf den ersten Blick unscheinbarste Partie des Tages ist für beide Teams mit Blick auf die Gruppe das wichtigste Spiel des Turniers. Kann sich der Sieger doch berechtigte Hoffnungen auf Platz drei und damit die direkte Qualifikation für die WM 2019 machen. Das letzte Duell der beiden Mannschaften konnte Tonga 2014 für sich entscheiden. Georgien ist für seine Stärke in den Gedrängen bekannt, welche die deutsche Nationalmannschaft in diesem Frühjahr schon zu spüren bekam. In der französischen Top 14 gehört es schon länger zum guten Ton ein paar Gedränge-Spezialisten aus dem Kaukasus-Land im Kader zu haben. In der dritten Reihe der Georgier sticht Kapitän Mamaku Gorgodze, alias Gorgodzilla, durch seine physisch dominante Spielweise hervor. Nicht umsonst verdient er seine Brötchen beim Star-Ensemble aus Toulon.
Tongas Kader wiederum lässt die ganz großen Namen vermissen. Sione Kalamafoni und Steve Mafi sind im Sturm der Seeadler noch die erfahrensten Spieler.
Irland vs Kanada (15H30)
Die Männer mit dem Kleeblatt auf dem Trikot gehen als klarer Favorit in das Duell. Alles andere als ein Bonus-Punktsieg für Irland wäre eine Enttäuschung. Für die Ahornblätter geht es Schadensbegrenzung und ein paar Ehrenpunkte. Während man bei den Kanadiern langsam aber sicher von den Erfolgen im olympischen 7er Rugby profitiert, ist Irland als amtierender 6 Nations Champion einer der Geheimfavoriten auf den WM-Sieg. Besonderes Augenmerk sollte auf dem Duell Paul O’Connel - Jamie Cudmore liegen. Cudmore spielt seit Jahren beim französischen Topklub Clermont und genau in dieser Funktion geriet er in einem legendären Heineken Cup Spiel mit seinem morgigen Gegenspieler und Munster Kapitän O’Connel aneinander. Ob die Temperamente der beiden zweite Reihe Hynen in Cardiff wieder hochkochen wird interessant werden.
Südafrika vs Japan (17H45)
Nach der wechselhaften Vorbereitung gilt es für die Springboks gut ins Turnier zu starten. Die knappe Niederlage gegen die Wallabies und die deutliche Pleite gegen die Pumas auf heimischen Boden haben am Selbstbewusstsein des zweimaligen Weltmeisters genagt. Trainer Heineke Meyer setzt dabei auf die erfahrenere Kräfte um Victor Matfield und Teamkapitän Jean de Villiers. Japan hat zwar in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht und in Tokio Wales geschlagen, trotzdem dürfte für die „Brave Blossoms“ morgen wenig zu holen zu sein.
Bei den Six Nations im Februar konnte Frankreich diese Partie klar für sich entscheiden. Auch diesmal sind Les Bleus Favorit. Aber die goldene Generation der Azzurri möchte zum Abschluss nochmal die Großen ärgern. Ohne Kapitän Sergio Parisse, den wohl besten 8er der Welt, dürfte dies wohl ein sehr schwieriges Unterfangen werden. Obwohl Italien in den 6 Nations Frankreich in den letzten beiden Partien in Rom schlagen konnte, wäre ein Sieg gegen den Vizeweltmeister eine faustdicke Überraschung.
Frankreich muss auf seinen spektakulären Innendreiviertel Wesley Fofana verzichten, der aber im späteren Turnierverlauf wieder ins Geschehen eingreifen dürfte.
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