Der neue DRV-Vorsitzende Klaus Blank stellte auf dem DRT 2015 seine Prioritätenliste mit Zielen bis 2020 vor
Vor drei Jahren haben Vereine und Landesverbände für eine grundlegende Reform des Bundesligaspielsystems votiert. Nun erfolgte der Rückzieher auf dem Deutschen Rugby-Tag (DRT) 2015. Einstimmig haben die Delegierten auf Antrag des TSV Handschuhsheim der Reform der Ligareform zugestimmt – ohne sie auch nur annähernd erfolgversprechend durch die Etablierung von Regionalauswahlen umgesetzt zu haben. Das neue (alte) Ligasystem sieht nun zwei Gruppen (Nord/Ost, Süd/West) je acht Mannschaften in der 1. Bundesliga sowie vier Gruppen (Nord, Ost, Süd, West) je acht Mannschaften in der 2. Bundesliga vor.
Um den Bundesligavereinen mehr Spiele in den Sommermonaten Juni und Juli zu verschaffen, stimmte die Mehrheit der Anwesenden Vereins- und Verbandsvertreter für die Wiedereinführung des DRV- und Ligapokals im K.o.-System. Im DRV-Pokal nehmen dabei die jeweils zwei besten Mannschaften der Bundesligarunde nicht teil, da sie die deutsche Meisterschaft ausspielen. Qualifiziert für den DRV-Pokal sind dafür dann neben den Teams auf Tabellenplatz drei bis sechs die jeweiligen Absteiger aus den beiden Gruppen des Rugby-Oberhauses sowie die beiden Mannschaft, die in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. Zudem müssen die Vereine ihre 7er-Nationalspieler für entsprechende internationale Maßnahmen abstellen.
Die sportliche Zukunft des DRV wird dabei nun von Klaus Blank (55) maßgeblich mitbestimmt. Mit überragender Mehrheit wählten die Delegierten den Heidelberger zum Nachfolger von Ian Rawcliffe, der sich nicht zur Wiederwahl stellte. Blank stellte Auf dem DRT seine Prioritätenliste vor und formulierte seine Ziele, die gemeinsam bis 2020 umgesetzt werden sollen. Sportlich stehen dabei der Verbleib der DRV XV in der Division 1A des European Nations Cups sowie das Erreichen des World Qualifiers für Rio 2016 der beiden 7er-Nationalmannschaften an oberster Stelle. Mittelfristig sollen die DRV-Auswahlen der Männer und Frauen in der olympischen Rugby-Variante auch an der Weltmeisterschaft sowie an der Sevens World Series teilnehmen. Langfristig ist ebenso die Qualifikation der DRV XV für die Weltmeisterschaft 2023 anvisiert.
Aber auch die Administration will Klaus Blank zukunftsfähig aufbauen. So strebt er schnellere und flexiblere Organisationsstrukturen im Präsidium sowie im DRV an. Dabei sollen hauptamtliche Kräfte die Aufgaben des jetzigen Präsidiums übernehmen. Zudem sollen die Landesverbände stärker in die Erarbeitung von strategischen Zielen des DRV eingebunden werden. Bei der Umsetzung seiner Pläne kann Klaus Blank dabei weiter auf Michael Schnellbach (Heidelberg) bauen, der in seinem Amt als DRV-Vizepräsident, verantwortlich für das 7er-Rugby, bestätigt wurde. Neu im DRV-Präsidium ist Jens Poff (Pforzheim), der als Vize-Präsident künftig den Spielbetrieb gestaltet.
Eine Neuerung gibt es auch bezüglich der deutschen Meisterschaften im Spielbetrieb der Deutschen Rugby-Jugend (DRJ). In den Jahrgängen U12 und U14 werden die Titelkämpfe als offene Meisterschaften ausgetragen. Die Jahrgänge U16 und U18 spielen hingegen in zwei Qualifikationsturnieren (Nord und Süd) die Teilnehmer für das jeweilige Finalturnier um die deutsche Meisterschaft aus. Und auch der Posten des DRJ-Sprechers ist neu besetzt: Jens Köhler (Leipzig) verantwortet nun die Öffentlichkeitsarbeit der DRJ. Und für Schule und Entwicklung zeichnet sich Volker Lange-Berlin (Wuppertel) verantwortlich.
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