Namibias Trainer Danie Vermeulen räumt kurz vor WM-Start seinen Posten
Danie Vermeulen, Trainer der namibischen Nationalmannschaft, die im Oktober 2014 die 15er-Auswahl des Deutschen Rugby-Verbands in Windhoek deutlich mit 58:20 bezwingen konnte, hat drei Monate vor Start des Rugby World Cups 2015 sein Amt niedergelegt. Sein Nachfolger wird der bisherige Berater Phil Davies, zuvor Trainer bei den britischen Profiteams Cardiff Blues und Leeds Tykes.
Vermeulen nannte in seiner Erklärung zahlreiche Gründe für seinen unerwarteten Rücktritt. Dabei ging es neben versicherungstechnischen Konflikten, nachdem sein Rollstuhl auf einer Rugby-Reise gestohlen worden war, weigerte sich der Verband den Verlust zu ersetzen, auch um Rassismus-Vorwürfe und Konflikte mit den Vereinen.
„Nach der November-Tour wurde ich darüber in Kenntnis gesetzt, dass mich die schwarzen Spieler im Kader des Rassismus bezichtigt haben sollen, das war natürlich ein Schock. Ich bat in dieser Sache um Einsicht in die Beschwerden, dieser wurde mir bis zum heutigen Tag nicht gewährt. Ich habe dazu keine weiteren Erklärungen der NRU erhalten, weshalb der Vorfall niemals aufgeklärt werden konnte“, klagt Vermeulen.
„Viele Fans konnten nicht verstehen warum wir gegen Kenia und Zimbabwe so schwach gespielt haben, nachdem wir zuvor gegen Western Province gewonnen hatten und auch beinah die Blue Bulls bezwingen konnten. Was die Fans allerdings nicht wissen ist, dass die NRU mich dazu aufgefordert hat die Trainings auf zwei Trainingseinheiten pro Woche zu beschränken. Damit die Spieler ihren Vereinen zur Verfügung stehen. Dadurch war die Mannschaft im Verlauf der Qualifikation einfach nicht mehr fit genug. Es kam einem Wunder gleich, dass wir uns trotzdem für den World Cup qualifiziert haben. Allerdings konnten diese Konflikte auch nach der erfolgreichen Qualifikation nicht behoben werden. Folgerichtig gelang uns kein einziger Sieg auf der Europa-Tour“, ergänzt der scheidende Übungsleiter.
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