Mit einer harten Trainingswoche haben sich die Deutschen 7er-Frauen auf das Turnier in Malemort vorbereitet
Wenn die Deutschen 7er-Frauen am Wochenende 20./21. Juni in Malemort (bei Brive) in der zweiten Runde der Sevens Women’s Grand Prix Series starten, geht es für das Team von Michael Hooke (Düsseldorf) und Melvine Smith (Bonn) längst nicht mehr um eine gute Ausgangsposition in der Olympia-Qualifikation sondern um das nackte Überleben in der europäischen Elite. Die Deutsche Mannschaft trifft im schweren Pool C auf England, Irland und Schottland. Wie schon in der vergangenen Woche wollen wir an dieser Stelle einen kurzen Blick auf die Gruppengegner unserer Mädels wagen:
Obwohl die Engländerinnen vor dem Serien-Auftakt in Kazan einige Wechsel im Team vorgenommen haben, war das Rosenteam für unsere Mannschaft mehr als eine Nummer zu groß, wie der Endstand von 7:40 deutlich unterstreicht. Der einzige Versuch von DRV-Supersprinterin Alysha Stone mit der Schlusssirene diente lediglich der Ergebniskosmetik. Auch in Malemort wird die englische Mannschaft für unser Team kaum zu bezwingen sein, es geht einzig darum ein besseres Ergebnis zu erzielen als in Kazan. schließlich zählt in der Endabrechnung womöglich jeder Spielpunkt für den Klassenerhalt.
Die Irinnen haben sich in Kazan von Spiel zu Spiel gesteigert und sind einer der Geheimfavoriten für Malemort. Außerhalb der vier World Series Teams England, Frankreich, Russland und Spanien sind die Irinnen die stärkste Mannschaft und haben das Potenzial den zuvor genannten ordentlich die Suppe zu versalzen. Für die Frauen von der Grünen Insel geht es am Wochenende nicht mehr um die direkte Qualifikation zu den Olympischen Spielen, aber darum sich eine möglichst gute Ausgangsposition für den Europa-Ausscheid in Lissabon zu erspielen. Unsere Mädels müssen gegen die Irinnen auf der Hut sein, um sich nicht zu viele Gegenpunkte einzufangen.
Das Spiel gegen Schottland ist für die DRV-Mädels die Must-Win-Begegnung, um sich als einer der zwei besten Gruppendritten für den Cup-Wettbewerb (Top 8) zu qualifizieren. Doch die Aufsteigerinnen haben sich vergangene Woche überraschend stark präsentiert und sind nur um einen einzigen Versuch am Halbfinale vorbeigeschrammt. Zusätzliche Motivation dürften die Highländerinnen daraus schöpfen, dass sie sich mit guten Leistungen für einen Platz im britischen Olympiateam empfehlen können.
Enttäuschung ist vermutlich noch untertrieben, um den Auftritt der Deutschen Frauen in Kazan zu beschreiben: Fünf Niederlage in fünf Spielen, bei einem Spielpunkteverhältnis von -94 Punkten, haben die Olympia-Träume unserer Mädels jäh beendet. Mit fünf frischen Kräften möchte das Trainer-Duo in Frankreich das Ruder jetzt noch einmal rumreißen. Das Quartett Laryssa Stone (Heidelberger RK), Mette Zimmat (ASV Köln), Ulrike Borchardt (TSV 1846 Nürnberg) und Janina Hanßen (RU Marburg) konnte die Erwartungen der Trainer nicht erfüllen und wird durch EM-Debütantinnen Lisa Naumann (ASV Köln) und die erst 17-jährige Johanna Hacker (RG Heidelberg) sowie die erfahrene ehemalige Sportsoldatin Jenny Nahrun (RU Marbug) und die aktive Sportsoldatin Svetlana Heß (Heidelberger RK) ersetzt. Supertalent Julia Braun (RK 03 Berlin), eine der besten Spielerinnen in Kazan, muss für Malemort aus schulischen Gründen passen. Ihren Platz im Kader nimmt Denise Rottmann (StuSta München) ein.
Die Ausgangsposition ist dabei schnell umschrieben: In der Endabrechnung müssen zwei Mannschaften hinter der DRV-Auswahl bleiben, damit unsere Mädels auch nächste Saison in der WGPS spielen. Im Falle einer Punktgleichheit zählt das Gesamtpunkteverhältnis und hier haben unsere Mädels am Wochenende noch einiges gut zu machen. Lediglich die Ukraine (11., 2 Punkte -125 Spielpunkte) bringt ein schlechteres Spielpunkteverhältnis aus Kazan mit, während Portugal (10., 3 Punkte -45 Spielpunkte) und Schottland (9., 4 Punkte +9 Spielpunkte) mit einem ordentlichen Vorsprung aus Russland anreisen.
Doch Abschreiben ist nicht! Auch letztes Jahr waren unsere Mädels vor dem Abschlussturnier in einer schier ausweglosen Situation und haben mit großem Einsatz und Kampfgeist den Karren gemeinsam aus dem Dreck gezogen. #machtsnocheinmal
Diese 12 Mädels wollen in Malemort den Klassenerhalt schaffen:
ASV Köln: Lisa Naumann Heidelberger RK: Lisa Kropp, Alysha Stone (c), Julia Peters, Svetlana Heß RG Heidelberg: Johanna Hacker RU Marburg: Jenny Naruhn SC Neuenheim: Steffi Gruber, Lisa Bohrmann RC Bonn-Rhein-Sieg: Ute Kohlheim StuSta München: Monica Yee, Denise Rottmann
Wir bieten Euch am Wochenende einen Video-Livestream von allen Spielen aus Malemort!
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