Die Rudergesellschaft Heidelberg möchte sich vom Heidelberger RK nicht so einfach austanzen lassen - © Keil
Ganz Rugby-Deutschland erwartet ein Bundesliga-Finale zwischen dem Heidelberger RK und dem TV Pforzheim, doch bevor es dazu kommen kann, müssen die Zebras und die Rhinos noch die Hürde Halbfinale überspringen. Während dies für den HRK kein Problem darstellen sollte, erwartet den TVP eine intensive Schlacht.
Heidelberger RK – RG Heidelberg Samstag, 9. Mai 15 Uhr
Beim Heidelberger RK hat man eigens eine Zusatz-Tribüne errichtet, um das Vereinsgelände für die Meisterschafts-Finalspiele rauszuputzen. Trotz des Fehlens der Langzeitverletzten 15er-Nationalspielern Danso und Ruhnau sowie des 7er-Nationalspielers Anjo Buckman (Muskelfaserriss im Hüftbeuger) geht der Klub als klarer Favorit in die Begegnung mit dem Straßennachbarn. HRK-Coach Kobus Potgieter, der die Halbfinal-Vorbereitung in die Hände seines Co-Trainers Pieter Jordaan gegeben hat, während er selbst in DRV- und WRA-Mission in Hannover weilte, warnt trotzdem davor die „Orange Hearts“ auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wer glaubt wir stehen bereits mit einem Bein im Finale, der irrt gewaltig. Die RGH hat in den vergangenen Begegnungen unsere Verteidigung immer stark gefordert und so wird es auch dieses Mal sein. Wir müssen von Beginn an hellwach sein und unsere Chancen sofort nutzen. Ansonsten landen wir sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen. Wenn wir unsere Leistung abrufen bin ich mir sicher, dass wir das Finale erreichen werden, doch dafür werden wir 80 Minuten hart arbeiten müssen."
Auch bei der Rudergesellschaft fehlen vor dem wichtigen Duell mit dem Ruderklub einige Schlüsselspieler: Nicht dabei sind die verletzten 7er-Nationalspieler Bastian Himmer (Nase) und Robert Haase (Kreuzbandriss) sowie die flinken Eckdreiviertel Stefan Wadlinger und Geoffrey Lwila. Dafür plant Ex-Nationalspieler Raphael Hackl seinen wohl letzten Auftritt im RGH-Trikot, nachdem er das Viertelfinale aus persönlichen Gründen gecancelt hatte. Trotzdem freut man sich bei der RGH auf die Partie und plant keinesfalls sich vor dem scheinbar übermächtigen Gegner zu verstecken.
TotalRugby-Prognose: Die Rudergesellschaft wird ihr heil in der Flucht nach vorne suchen, doch gegen den Klub wird es den Orangehemden schwer fallen zu punkten. Das starke RGH-Paket wird gegen den kolossalen HRK-Sturm keinen Stich setzen können und in der Hintermannschaft haben die Gäste zwar einige aufregende Spieler, doch überragende Einzelaktionen werden wohl kaum zum Erfolg führen. Es wird ein eindeutiges, aber dennoch unterhaltsames Spielchen. HRK +48
TV Pforzheim – SC Neuenheim Sonntag, 10. Mai 14:30 Uhr
„Der SCN ist für uns schon immer ein unbequemer Gegner gewesen“, weiß TVP-Teammanager Jens Poff. Zumal der Heidelberger-Stadteilverein nach dem lockeren 42:21-Sieg über den Nord/Ost-Spitzenreiter Hannover 78 zurecht mit Breiter Brust nach Pforzheim-Eutingen reist. „Wir haben in dieser Saison zwar Hin- und Rückspiel gegen den SCN gewonnen, doch deshalb dürfen wir noch lange nicht dieses Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Wir rechnen mit heftiger Gegenwehr“, so Poff weiter. Trainer John Willis sieht es ähnlich: „Das Halbfinale ist ein Endspiel. Hier muss jeder alles geben, denn wer verliert, ist draußen. Und wir wollen unbedingt als Sieger vom Platz, um wieder ins Finale zu kommen“.
„Gegen den SC Neuenheim müssen wir auf den Punkt fit sein und in allen Mannschaftsbereichen unser Bestes geben“, sagt der Coach und meint damit insbesondere die Stürmer der Rhinos, die sich im Viertelfinale gegen den RK Heusenstamm von ihren leichteren Gegnern fast nach Belieben über den Platz schieben ließen.
Der SCN-Sturm ist insbesondere durch den Ausfall von Zweite-Reihe-Hüne Willians Portillo gebeutelt, der Paraguay-Import hatte sich im Viertelfinale gegen Hannover 78 eine unnötige aber durchaus berechtigte Rote Karte eingefangen. Für den 2-Meter-Riesen dürfte eventuell Kapitän Michael Wiegandt, nach auskurierter Knieverletzung, in die Startaufstellung zurückkehren.
TotalRugby-Prognose: Der Sportclub Neuenheim hat eine Hintermannschaft die sich vor der des TVP keinesfalls verstecken muss. Diese Partie wird im Sturm entschieden. Während der TVP an der Gasse Lufthoheit haben sollte, schätzen wir den Sportclub im Gedränge etwas stärker ein. Es wird spannend und enger als von vielen vermutet. Wir tippen auf den Favoriten, würden uns aber auch nicht wundern, wenn die Königsblauen hier eine Überraschung schaffen. TVP +7
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