Südafrika hat an diesem Wochenende beim IRB Sevens World Series Turnier in Adelaide, Australien das geschafft, was als unmöglich eingestuft wurde, nämlich einen Sieg über Neuseeland zu erringen.
Das gelang ihnen mit 15-07 im Cup-Finale des Turniers nach zwei Versuchen des überragenden Fabian Juries. Damit sicherten die Südafrikaner ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung, während Neuseelands Serie von 47 Siegen und 7 Turniersiegen in Folge ein Ende genommen hat.
Neuseeland ist dennoch unangefochtener Spitzenreiter mit 126 Punkten, Südafrika mit 34 Punkten Rückstand, gefolgt von Fiji mit weiteren 18 Punkten dahinter. Mathematisch gesehen kann Neuseeland bereits beim Turnier in London mit sieben Punkten den Gesamtsieg perfekt machen.
Keines der europäischen Teams (neben Wales und England waren das Frankreich und Schottland) konnte sich für das Cup-Viertelfinale qualifizieren. Wales und Frankreich werden aller Voraussicht nach auch bei den 7er-Europameisterschaften am 12. und 13. Juli 2008 in der AWD-Arena Hannover gegen die deutsche Mannschaft antreten.
Wales gewann nach den Vorrundenniederlagen das Shield-Finale in der Verlängerung gegen Kanada.
Neuseeland hatte seit dem Finale in Adelaide vor genau einem Jahr kein Spiel in der IRB Sevens World Series verloren. So hatten sie mit ihren Turniersiegen in London und Edinburgh 2007 in allerletzter Sekunde Fiji den Gesamtsieg entrissen und in der laufenden Saison die Konkurrenz nach Belieben dominiert, doch dann kam die Niederlage, auf die ihre Gegner gewartet haben – und das im letzten Spiel von Steven Yates für Neuseeland, den es nach Japan zieht und er somit nicht mehr für Neuseeland spielen darf.
So langsam macht sich der Verschleiß bei den Männern in Schwarz bemerkbar, denn sie haben das Gros der wichtigen Spiele in dieser Saison mit den gleichen sieben Spielern begonnen, denen gegen die Südafrikaner die nötigen Körner fehlten.
Südafrika stand bereits in den Cup-Finals von San Diego und Hong Kong, wo sie jeweils den Kiwis unterlagen, doch diesmal konnte das Team von Trainer Paul Treu seine eigenen Fehler abstellen und dem physischen Kontakt, welchen die Neuseeländer suchen, ausweichen. Diese kamen zu oft die berüchtigte Sekunde zu spät und so konnten der 19-jährige Robert Ebersohn und Veteran Fabian Juries, der in dieser Saison bereits 37 Versuche in der Series erzielt hat, den Sieg für die Boks sicherstellen.
Dass sie es mit den super-professionellen Jungs von Trainerlegende Gordon Tietjens aufnehmen können, liegt nicht zuletzt an den verbesserten professionellen Bedingungen in Südafrika, denn mittlerweile kann Treu seine Jungs im Vollzeit-Trainings-Camp in Stellenbosch trainieren und blickt zuversichtlich auf die kommende Saison, wo sie bei der 7er-Rugbyweltmeisterschaft in Dubai den Platz ganz vorne anstreben. In dieser Saison ist der zweite Platz in der Gesamtwertung und ein weiterer Turniersieg anvisiert.
Damit endet die 658 Spielminuten andauernde Dominanz der Neuseeländer und man darf gespannt sein, wie die Serie bei den beiden Turnieren in Europa (London am 24./25.05. und Edinburgh am 31.05./01.06) enden wird, zu denen auch die europäischen Teams Moldawien, Portugal, Spanien und Russland eingeladen sind, für die diese Turniere sicher die perfekte Vorbereitung auf die Hannover Sevens sein wird – oder werden sie ihr Pulver zu früh verschießen? totalrugby.de und hannover-sevens.de halten Sie auf dem Laufenden!
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