RGH-Spielmacher Fabian Heimpel hatte nach dem knappen Sieg über den RK Heusenstamm Grund zum jubeln - © Jürgen Keßler
Spannend und knapp, so lässt sich der abgelaufene Spieltag der Bundesliga-Meisterrunde zusammenfassen. Insbesondere in Berlin und Heidelberg entwickelten sich die Bundesliga-Spitzenspiele zu wahren Krimis, doch auch im unteren Tabellendrittel schenkten sich die Mannschaften nicht ein einziges Tabellenpünktchen.
Nord/Ost
Der RK 03 Berlin (2., 53 Punkte) konnte auch nicht verhindern, dass Spitzenreiter Hannover 78 (1., 60 Punkte) seinen zwölften 5-Punkt-Sieg im zwölften Spiel einfuhr. Im hochklassig geführten Spitzenspiel präsentierten sich die von Ex-Nationaltrainer Torsten Schippe betreuten Niedersachsen als die abgeklärtere Mannschaft und konnten einen dem Spielverlauf entsprechenden 31:17-Sieg aus dem schmucken Berliner Stadion Buschallee entführen.
Der Berliner RC (4., 42 Punkte) hat auch seine erste Partie post-Stephens nicht gewonnen, gegen den SC Germania List (3., 44 Punkte) verloren die Hauptstädter nicht nur mit 14:15, sondern die angeschlagenen Gastgeber mussten auch Tabellenplatz drei an die Germanen überlassen.
Keine Rugby-Feinkost boten der FC St. Pauli (6., 15 Punkte) und die RU Hohen Neuendorf (7., 7 Punkte) dem geneigten Zuschauer im einzigen Sonntags-Spiel des Spieltages. Für die Hanseaten war es das letzte Heimspiel der Saison und für die Brandenburger steht nach der Niederlage beim Tabellennachbarn fest, dass die Playoffs 2015 ohne ihre Beteiligung stattfinden werden.
RK 03 Berlin – Hannover 78 17:31 Berliner RC – SC Germania List 14:15 FC St. Pauli – RU Hohen Neuendorf 17:3
Süd/West
Es war das erwartete Duell auf Augenhöhe und doch machte wieder einmal das starke Paket den Unterschied zwischen der RG Heidelberg (3., 34 Punkte) und den forschen Gästen des RK Heusenstamm (5., 24 Punkte). Erst in der Nachspielzeit konnten sich die Orangehemden mit ihrem Gassepaket zum 25:21-Endstand über die Linie walzen und sich danach weitere lange fünf Minuten den wütenden angriffen der nimmermüden Füchse erwehren. Damit wartet der RK Heusenstamm bereits seit 2011 auf einen Sieg gegen die Orange Hearts. Aufgrund der neuerlichen Niederlage müssen die Hessen auch diese Saison ihre K.O.-Spiele wieder auf fremden Plätzen bestreiten.
Das Spiel zwischen dem ASV Köln (8., 0 Punkte) und dem SC Frankfurt 1880 (6., 20 Punkte) war einmal mehr vom schlechten Geläuf im Kölner Rugbypark geprägt. Während die Kölner gegen die Hessen vor den verbleibenden Saisonspielen beim SC Neuenheim und dem TV Pforzheim, wohl ihre letzte Chance auf einen Punktgewinn in der Meisterrunde verpassten, brachte der Strafversuch in der 67. Minute dem SC Frankfurt 1880 den benötigten Bonuspunkt, um mit dem TSV Handschuhsheim nach Tabellenpunkten gleichzuziehen. Zwischen den Frankfurtern, die ein knüppelhartes Restprogramm mit Spielen gegen den TV Pforzheim (heim), Heidelberger RK (auswärts) sowie dem SC Neuenheim (auswärts) vor sich haben, und dem an diesem Wochenende spielfreien TSV Handschuhsheim, der Heidelberger-Stadteilverein hat noch zwei Spiele gegen den RK Heusenstamm (auswärts) und die RG Heidelberg (heim), geht es im Meisterrunden-Endspurt um Platz sechs und damit um die Playoff-Teilnahme.
Mit vier Spielern die normalerweise in der Reservemannschaft aktiv sind, trat Vizemeister TV Pforzheim (2., 49 Punkte) beim Meister Heidelberger RK (1., 60 Punkte), der seinerseits aufgrund von Verletzungsproblemen improvisieren musste, an. Trotz der zahlreichen Ausfälle hielten die Rhinos gegen den Meister überraschend gut mit, auch wenn der Sieg des Blau-Weißen zu keinem Zeitpunkt gefährdet erschien. Für Bundesliga-Kenner steht jetzt schon fest, dass sich die beiden Vereine am 16. Mai erneut begegnen werden, dann wird an gleicher Stelle nämlich der Deutsche Meister der Spielzeit 2014/2015 ermittelt.
RG Heidelberg – RK Heusenstamm 25:21 ASV Köln – SC Frankfurt 1880 7:24 Heidelberger RK – TV Pforzheim 45:30
|