Ehemaliger Fitnesscoach der englischen 7er-Nationalmannschaft unterstützt DRV 7er-Team
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 24. März 2015
Englands ehemaliger Fitnesscoach und Physiotherapeut Brett Davison überprüft das DRV-Team in Portugal auf Herz und Nieren
Die olympischen Spiele 2016 in Rio und 2020 in Tokio werfen ihre Schatten voraus. Und auch die Verantwortlichen des Deutschen Rugby-Verbands arbeiten immer professioneller auf diese sportlichen Großereignisse hin. Neu im Trainerstab der DRV VII der Männer ist daher Brett Davison. Der Südafrikaner betreute bereits von 2008 bis 2013 als Fitnesscoach und Physiotherapeut die englische 7er-Nationalmannschaft. Nun begleitet er über Ostern die deutsche 7er-Nationalmannschaft ins Trainingslager nach Figueira da Foz (Portugal).
Davisons Expertise liegt in den Bereichen Verletzungsprävention, GPS-Monitoring, Trainingsplangestaltung und Periodisierung. Von diesem breiten Fachwissen soll nun auch die DRV VII in ihrer Vorbereitung auf die anstehende Europameisterschaft in der Grand Prix Series profitieren. „In den vergangen beiden Spielzeiten haben wir in der Vorbereitung viele Sachen richtig gemacht. Aber es ist eine hohe Kunst, alle Spieler zum richtigen Zeitpunkt in Topform zu bringen. Besonders, wenn man die 7er-Vorbereitung um die 15er-Länderspiele und den Ligaspielbetrieb herumstricken muss. Hierbei erhoffen wir uns von Brett viele wertvolle Impulse“, so DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm.
Brett Davison wird ein professionelles GPS-Trackingsystem nach Portugal mitbringen, um die deutschen Nationalspieler auf Herz und Nieren zu checken. Im Anschluss soll Davison in Abstimmung mit Nationaltrainer Rainer Kumm und dem Heidelberger 7er-Stützpunkttrainer Chad Shepherd sowie den Experten vom Olympiastützpunkt Rhein-Neckar (Heidelberg) individualisierte Trainingspläne für alle Spieler erstellen. „Wir müssen unsere Spieler zu diesem Zeitpunkt auf völlig verschiedenen Leistungsniveaus abholen. Der eine Akteur ist matchfit, aber müde, weil er jede Länderspielminute im 15er-Rugby in den Knochen hat, ein anderer kommt aus einer langen Verletzung und wieder ein anderer hat über die Wintermonate nur trainiert und hat somit kaum Spielminuten in den Beinen. Darauf müssen wir individuell reagieren“, erläutert Wilhelm die Verpflichtung des Südafrikaners.
DRV plant Forschungsprojekt mit TU München und BISp
Mit der Positionsbestimmung im Rugby über GPS oder radarbasiert beschäftigt sich der DRV bereits seit einer Weile und hat ein entsprechendes Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft eingereicht. „Deshalb ist es besonders interessant zu sehen, wie weit die führenden Rugby-Nationen in diesem Bereich bereits sind“, erklärt Wilhelm.
Auch Deutscher Athletiktrainer soll Team verstärken
Fitness-Experte Davison soll die deutsche 7er-Nationalmannschaft daher in den kommenden Monaten immer wieder punktuell verstärken. Doch der DRV setzt auch auf einheimische Experten. „Dank der deutlich verbesserten Unterstützung durch den DOSB und der Wild Rugby Academy als Premiumsponsor des DRV sind wir in der Lage, unser Trainerteam breiter aufzustellen, weshalb wir uns in Deutschland bereits nach einem Athletiktrainer umgeschaut und auch schon einen geeigneten Kandidaten ins Auge gefasst haben“, sagt Manuel Wilhelm. Dieser soll künftig eng mit Brett Davison zusammen arbeiten und die 7er-Spieler bei ihrer täglichen Arbeit im Kraftraum und auf dem Feld begleiten.
Zu den weiteren Aufgaben dieses Trainers zählt die Auswertung und Bewertung der zahlreichen Fitnesstest. Zudem wird er als Verbindungsperson zu den verschiedenen Olympiastützpunkten fungieren. „Dabei ist es uns besonders wichtig zu betonen, dass die Betreuung nicht auf die Kaderspieler in Heidelberg begrenzt sein soll. Denn an den Olympiastützpunkten in ganz Deutschland schlummert jede Menge Potenzial, wir sehen die neue Position des Athletiktrainers daher auch als Türöffner zu diesem Experten-Wissen, mit dem Ziel einer flächendeckernden Betreuung von 7er-Spielern in der ganzen Republik. Deshalb ist es wichtig, für diese Position jemand aus Deutschland mit einem entsprechenden sportwissenschaftlichen Backround zu gewinnen“, gibt Wilhelm einen Einblick in die weitere Planung des DRV in der olympischen 7er-Variante.