Beim Berliner RC möchte man nach der Trennung von Cheftrainer Danny Stephens an erfolgreichere Zeiten anknüpfen
Am vergangenen Dienstag hat Übungsleiter Danny Stephens seinen Stuhl beim Berliner RC geräumt. Offiziell soll der gebürtige Engländer aus familiären Gründen zurückgetreten sein, doch inoffiziell heißt es, dass es beim Nord/Ost-Dritten ordentlich gekracht haben soll und Stephens seinem Rausschmiss beim Hauptstadtclub zuvorkommen wollte. Nach dem Rücktritt von Frankfurts Daniel Cünzer ist dies schon der zweite Trainer-Rückzug in der laufenden Spielzeit.
Schon in der vergangenen Spielzeit war es zum Bruch zwischen Stephens und einigen Leistungsträgern der Charlottenburger gekommen. Dem erfahrenen Coach, der als Trainer und Spieler in England, Frankreich, Südafrika und Deutschland aktiv war, war nachgesagt worden zu sehr auf ausländische Spieler zu setzen und die BRC-Urgesteine nicht genug in seine Entscheidungen einzubeziehen.
Trotz dieser Querelen hatte Stephens die Spreestädter in der vergangenen Spielzeit bis ins Bundesliga-Halbfinale geführt. Doch in dieser Saison blieben die Ergebnisse aus und auch der Kader wurde sichtbar dezimiert, zuletzt hatte der 39-jährige, der im September 2012 das Traineramt übernommen hatte, sogar ab und an selbst auf der Reservebank Platz nehmen müssen.
Am letzten Spieltag setzte es für die Rot-weiß-Schwarzen eine peinliche Niederlage gegen den Hamburger RC. Der HRC ist einer der Vereine welchen Stephens noch im September 2013 in einem offenen Brief gegen die Bundesliga-Reform, diesen hatte er gemeinsam mit seinen Trainerkollegen Christian Lill (RK 03 Berlin) und Carsten Segert (damals Trainer von Hannover 78, heute Cheftrainer des Hamburger RC) verfasst, die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen hatte und das obwohl Stephens BRC eben nur durch diese Reform vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga bewahrt worden war. Zudem gingen in dieser Spielzeit beide Stadt-Derbies gegen den RK 03 Berlin verloren.
Beim Berliner Rugby Club plant man indes schon eifrig für die Zeit nach Stephens, dem allgemeinen Vernehmen nach soll DRJ U16-Nationaltrainer Tim Wimberg seine Bereitschaft signalisiert haben die Bundesliga-Mannschaft als Interims-Coach zu unterstützen und auch die Brüderpaare Moutsinga, Mattera und Feidt scheinen einer Rückkehr zum traditionsreichen Rugby-Bundesligisten nicht abgeneigt, ob als Spieler oder in anderen Funktionen wird sich dabei wohl noch herausstellen.
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