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Kolumne: Rugby & Poker- Ein ungleiches Paar?
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Geschrieben von R. Koch   
Mittwoch, 25. Februar 2015

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Rugby und Poker könnten auf den ersten Blick nicht ungleicher sein - so scheint es zumindest. Härte, Kampf und Männlichkeit sind die klaren Attribute, die dem Rugby-Sport zugesprochen werden. Nicht gerade Eigenschaften, die auf den ersten Blick in irgendeiner Weise etwas mit Pokern zu tun haben könnten. Generell empfinden die wenigsten Sportfans das Kartenspiel Poker als echten Sport, ähnlich wie Schach im Kontext von olympischen Spielen lange Zeit belächelt wurde.

Und doch finden immer mehr Spitzen-Sportler den Weg an den Pokertisch. Koryphäen wie Rafael Nadal oder der legendäre Ronaldo stehen sogar als gesponserte Spieler im Team Pokerstars SportStars unter Vertrag und treten regelmäßig auf der internationalen Pokerbühne auf. Ronaldo erreichte zum Beispiel erst vor Kurzem bei einem prestigeträchtigen Pokerevent auf den Bahamas die Geldränge und sorgte dabei für Furore in den Medien. Auch hierzulande werden bekannte Sportler immer wieder auf Pokerturnieren gesichtet. Allen voran Boris Becker, der ein bekanntes Gesicht im Pokerzirkus ist und auch Stürmer-Ass Max Kruse, vom Fußball Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, konnte sogar im vergangenen Jahr einen dritten Platz bei einem Event der Pokerweltmeisterschaft in Las Vegas erzielen.

 

Rugbyspieler überzeugen auch am grünen Filz

Aber zurück zum Rugby. Auch hier werden immer wieder prominente Gesichter auf internationalen Pokerturnieren gesichtet. Oft vertreten ist Sebastien – The Caveman – Chabal.

Der 62-fache französische Rugby Nationalspieler ist bekennender Pokerfan und nimmt regelmäßig an großen Turnieren teil. Dabei fungiert er sogar inmitten der französischen Pokercommunity als Botschafter für den Pokersport und ist in einigen Werbespots am  Pokertisch zu sehen. Da er im letzten Jahr seine aktive Rugby-Karriere beendete, wird er nun umso mehr Zeit für sein Hobby haben und sicher noch präsenter bei Pokerturnieren sein. Ebenso vernarrt in das Kartenspiel ist der World Cup Sieger von 2003 Mike Tindall. Der ehemalige Superstar konnte sogar schon einen vorzeigbaren Erfolg in der Pokerszene verzeichnen, als er bei den British Poker Open im Jahre 2005 den dritten Platz sicherte.

Mentaler Ausgleich für Hochleistungssport

Was ist es also, das so viele Sportler an den Pokertisch zieht? Sebastien Chabal nutzt Poker nach eigenen Angaben vor allem, um einen mentalen Ausgleich zum physisch fordernden Rugby zu schaffen. So widmen sich viele Profi-Sportler bekanntermaßen nach einem anstrengenden Match dem Online Poker oder schalten bei einer entspannten Runde im lokalen Casino ab.

Bei näherer Betrachtung beider Sportarten lassen sich dann durchaus sogar Parallelen ziehen. Denn sowohl Poker als auch Rugby sind hoch-kompetitive Herausforderungen mit einer anspruchsvollen Taktik-Komponente. Der Gegenspieler muss exakt analysiert sowie Spielzüge einstudiert und vorausgeahnt werden, um seinen Kontrahenten immer einen Schritt voraus zu sein. Außerdem müssen für außergewöhnliche Erfolge auch kalkulierte Risiken eingegangen werden.

Vorteile guter Physis übertragbar

Darüber hinaus kommt Sportlern ihre exzellente Physis am Pokertisch zusätzlich zu Gute. Große Poker-Turniere strecken sich nämlich oft über Tage hinweg und das stundenlange Sitzen, bei konstant geforderter höchster Konzentration, gestaltet sich als anstrengend und Kräfte zehrend. Erfolgreiche Pokerspieler legen daher eine unheimliche Präsenz an den Tag, wenn Sie am Pokertisch antreten, da sie sowohl mentale als auch körperliche Fitness mitbringen.

Wann der nächste Rugby Spieler offiziell als Botschafter für den Poker-Sport eintritt, scheint daher nur eine Frage der Zeit. Ausreichend kompetente Kandidaten gibt es jedenfalls.

 

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