Die U18-Auswahl der DRJ beim Testspiel in den Niederlanden - © Hanf
Am 28. März trifft die U18-Nationalmannschaft der Deutschen Rugby-Jugend zum Auftakt der A-Gruppen-Europameisterschaft auf Polen, bis dahin haben die beiden Nationaltrainer Christian Lill (Berlin) und Jan Ceselka (Heidelberg) noch jede Menge Arbeit vor sich, wie das jüngste 5:27-Testspielniederlage gegen die Altersgenossen aus den Niederlanden offenbarte.
Aufgrund der angespannten finanziellen Situation des Dachverbands kann die jährliche EM-Vorbereitung unserer Nachwuchsnationalmannschaften seit vielen Jahren nur auf Sparflamme betrieben werden, ein Umstand der sich zwangsläufig auch auf die Ergebnisse niederschlagen muss. Jüngst unterlag sogar die Auswahl des Rugby-Verbands Baden-Württemberg, welche mit insgesamt 15 Spielern das Gros der aktuellen U18-Mannschaft stellt, in zwei Testspielen gegen den Rugbyzwerg Luxemburg. Außerdem gelingt es nur noch den wenigsten Vereinen konkurrenzfähige U18-Mannschaften aufzubieten, die ohnehin laschen Lizenz-Regularien werden durch eingeplante Punktabzüge oder phantasievolle Spielgemeinschaften aus den Angeln gehoben. Aus den aktuellen Bundesliga-Spitzenclubs war kein einziger Spieler im Amsterdam-Kader vertreten.
Zur Halbzeit lag Deutschland in Führung
Trotz dieser denkbar ungünstigen Rahmenbedingungen war die DRJ-Delegation mit breiter Brust in die niederländische Hauptstadt gefahren. Im ersten Spielabschnitt hielt das Deutsche Team dann auch noch sehr ordentlich mit. Nach einem Versuch von Prop Paul Schüle (TSV Handschuhsheim), der bis vor kurzem noch zu den besten Nachwuchsringern im Lande zählte, lag Deutschland zur Halbzeit mit 5:3 in Führung. Doch leider blieben dies die einzigen Punkte für die Deutsche Rugby-Jugend, im weiteren Spielverlauf mussten Lill und Ceselka mitansehen wie die an diesem Tag in allen Belangen überlegenen Holländer das Heft des Handelns in die Hand nahmen und bis zum Endstand von 5:27 davon stürmten.
In der A-Gruppe der Europameisterschaft, der zweithöchsten europäischen Spielklasse, trifft Deutschland U18 vom 28. März bis zum 5. April neben Polen auch auf Testspiel-Gegner Niederlande, Russland, Schweden, Rumänien, Spanien und Belgien. Es bleibt dem erfahrenen Trainer-Duo also noch etwas Zeit die richtigen Stellschrauben zu drehen, an den grundlegenden strukturellen Problemen im Deutschen Nachwuchs-Rugby können die beiden Auswahltrainer jedoch alleine nur wenig ändern. Hier Bedarf es eines gemeinsamen Ansatzes von DRV, DRJ, Landesverbänden und Vereinen.
Mit folgender Aufstellung spielte die DRJ U18 in Amsterdam:
- Igor Marinkovic (Hannover 78)
- Justin Caracciolo (RG Heidelberg)
- Paul Schüle (TSV Handschuhsheim)
- Vincent Müller (TSV Handschuhsheim)
- Leon Wagner (RG Heidelberg)
- Marvin Ugobomor (Berliner RC)
- Henk Grimminger (RG Heidelberg)
- Levin Störzinger (Berliner RC)
- Pirmin Stöhr (TSV Handschuhsheim)
- Niklas Koch (SC Germania List)
- Louis Dobslaw (RK 03 Berlin)
- Tim Lichtenberg (RG Heidelberg)
- Benjamin Fromm (RG Heidelberg)
- Jaap Breuste (Hannover 78)
- Albert Jürgen – Kapitän (Berliner RC)
Ersatz: Lukas Schmitt (TSV Handschuhsheim), Warrick Beehan (SC Frankfurt 1880), Shanoah Hanke (RK Heusenstamm), Pacal Grabig (Hannover 78), Franz Müller (RK 03 Berlin), Nils Schindler (RG Heidelberg), Nils Renner (Berliner RC), Isaac Berry (RG Heidelberg), Christopher Korn (TSV Handschuhsheim), Nicholas Günther (RG Heidelberg), Henrik Meyer (SC Germania List)
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