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DRV 7s: DRV sichtet sportartübergreifend neue Talente
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Donnerstag, 15. Januar 2015

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Der Kader der 7er-Herren soll mit frischen Talenten aus anderen Sportarten auf ein besseres Fundament gestellt werden - © Jürgen Keßler

Auf Einladung des Landessportverbandes Baden-Württemberg trafen sich DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm und der Heidelberger Stützpunkttrainer Chad Shepherd mit Vertretern des LSV in Stuttgart. Dabei hat das DRV-Duo die Möglichkeiten sondiert, künftig mit verschiedenen Sportfachverbänden in Baden-Württemberg zusammen zu arbeiten. Ziel: Athleten aus anderen Sportarten eine sportliche Perspektive im olympischen 7er-Rugby zu bieten.

Sportler, die in ihrer Sportart den Sprung in die Nationalmannschaft nicht schaffen oder die Norm für die olympischen Spiele verpassen, bekommen so die Chance, ihre sportlichen Ziele zu verwirklichen. „Uns eröffnet sich auf diese Weise die Möglichkeit, Weltklasseathleten, die in ihren Sportarten auf Top-Niveau agieren, über das 7er-Rugby an den DRV zu binden“, sagt Manuel Wilhelm. Der Landessportverband unterstützt diese Pläne mit Blick darauf, dass Rugby eine neue olympische Sportart ist und der Deutsche Rugby-Verband große Fortschritte macht, erfolgversprechende Strukturen im Leistungssport aufzubauen.

Entsprechend beeindruckt zeigten sich die LSV-Vertreter als Wilhelm und Shepherd in einer Präsentation des 7er-Rugbys die physischen Leistungswerte offenlegten, die jeder DRV-Athleten erzielen muss. „Diese Werte sind die Richtlinie für artfremde Sportler, die zum Rugby wechseln wollen“, betont Wilhelm. Dass dieses Modell funktioniert, beweisen die Zwillingbrüder Simon und Johannes Schreieck. Die beiden ehemaligen Stabhochspringer spielen aktuell für die TG 1875 Darmstadt und sind die jüngsten Mitglieder in der 7er-Trainingsgruppe am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg.

Zudem ist ein Wissenstransfer zwischen den einzelnen Sportfachbereichen geplant. „Für uns ist das eine Win-Win-Situation: Wir bekommen gut ausgebildete Sportler aus anderen Disziplinen und wir geben unser Wissen zum Beispiel in der Trainingsarbeit an die Sportverbände weiter“, sagt DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm.
Für Mitte März ist ein Try Out geplant, bei dem bis zu zwölf Athleten aus Sportarten wie Leichtathletik, Handball, Basketball und Volleyball für die Bildung einer Aufbautrainingsgruppe gesucht werden. Vorher soll es Gespräche mit den Leistungssportkoordinatoren der verschiedenen Sportfachverbände sowie einen Aufruf in Radio und Fernsehen des SWR geben, um geeignete Kandidaten zu finden.

„Das Gespräch verlief überaus positiv, weil der Landessportverband sieht, welche Ziele wir verfolgen. Diese zu erreichen, dabei will uns der LSV unterstützen“, erklärt DRV-Stützpunkttrainer Chad Shepherd. „Wenn es uns dann gelingt, zwei, drei Spieler pro Jahr für das 7er-Rugby zu rekrutieren, haben wir viel gewonnen.“ Shepherd betont in diesem Zusammenhang, dass die aktuell bestehende Trainingsgruppe sehr hart arbeite und jeder einzelne Spieler große Fortschritte in seiner Entwicklung mache. Ziel hinter der Idee, Athleten aus anderen Sportarten zu rekrutieren, sei es aber, den „Spielerpool langfristig mit guten Athleten auf eine breitere Basis zu stellen“, um den gestiegenen Anforderungen im internationalen 7er-Rugby gerecht zu werden.

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Kommentare (4)add comment

Andreas Hauer said:

2314
Ziemlich erstaunlich
wofür man beim DRV Energie und Ressourcen verwendet.
Sicherlich freuen wir uns alle über personellen Zuwachs in der Rugby-Familie.

Dass Stabhochspringer jedoch besonders gut mit dem Ball umgehen und tackeln können, war mir bis dato nicht bekannt.
Warum fördert man nicht einfach die zahlreichen Talente, die schon seit Jahren Rugby spielen?
Ich kann mir auch schlecht vorstellen, wie Quereinsteiger das Niveau der 7er Trainingsgruppe heben?

Als junger Athlet der von der 7er Nationalmannschaft träumt wäre ich ziemlich enttäuscht, wenn mein möglicher Platz im Team an einen "Neuling" geht...
Januar 15, 2015

Vasco Meyer said:

136
...
Da scheint jemand das internationale 7er-Rugby aber nicht besonders genau zu kennen.

Die ehemaligen Leichtathleten Carlin Isles und Perry Baker sorgen im Team US für mächtig Furore, die Kanadier haben u.a. einen ehemaligen Bob-Anschieber in ihren Reihen (hatte Deutschland auch schon mal). Bei Australien spielt ein ehemaliger Volleyballer (Pama Fou) und die ehemalige Hockeyspielerin Jesicca Javelette hat fünf Wochen nachdem sie zum ersten Mal einen Rugby-Ball in der Hand hatte sieben Versuche bei ihrem ersten World Series Turnier gelegt.

Vielleicht wäre es auch mal wert sich über die Rugby-Castings in Neuseeland, Australien, Kanada, den USA zu informieren, bevor man hier dem DRV ankreidet Ressourcen zu verschwenden? Welche Ressourcen überhaupt? Das Zugticket für zwei Personen, um nach Stuttgart zu fahren?

Im modernen 7er-Rugby bedarf es internationale Spitzen-Athleten (was die Sprint-, Kraft- und Ausdauerfähigkeiten) angeht und davon gibt es nun mal im Deutschen Rugby-Verband nicht unerschöpflich viele.

Ich als großer Fan des 7er finde die Entwicklung der Deutschen Mannschaft in den letzten 2-3 Jahren einfach nur sensationell und der Kontakt zu anderen Sportarten kann nur gut sein, egal ob daraus jetzt wirklich künftige Nationalspieler rekrutiert werden oder nicht.
Januar 15, 2015

Peter Adam said:

103
...
In der Nationalmannschaft zu spielen sollte immer noch eine Ehre sein und umso härter man dafür arbeiten muss um in die Nationalmannschaft zu kommen und umso mehr Konkurrenten ich auf dem Weg ausgestochen habe umso größer die Ehre und umso höher das Leistungsniveau unserer Truppe. Vor diesem Hintergrund waren die 7s Männer bereits vor dieser Ankündigung auf einem guten Weg.

Warum gibt es immer so eine große Angst vor Neuem im Deutschen Rugby? Es ist ja nicht so, dass das alte uns im internationalen Vergleich so gut gedient hat.

Von mir ein Daumen hoch für die Aktion!
Januar 16, 2015

Karsten Heine said:

3600
...
Die Idee, auch in anderen Sportarten zu „wildern“, finde ich sehr gut. Damit können wir unseren Sport wirklich weiterentwickeln und sowohl das 7er als auch das 15er Rugby auf ein höheres Level heben. Hans Scriba, der ehemaliger Leiter der Sharks Academy und heute für die Entwicklung der Akademien in der SARU zuständig, hat diese Idee bereits bei seinem Besuch 2013 in Leipzig im Gespräch mit dem Vizepräsidenten für Leistungssport des sächsischen Landessportbund vorgetragen. An dieser Lösung würde sich auch Leipziger Olympiastützpunkt beteiligen.
Dennoch sehe ich ein deutliches Problem. Aus einem Gespräch mit einem hochrangigen Vertreter unserer 7er Nationalmannschaft ergab sich der Eindruck, dass es keine Sichtungen in anderen Rugbyvereinen und Landesverbänden mehr geben soll. Der Kader soll stattdessen aus der heutigen Nationalmannschaft und der Nachwuchsmannschafft zusammengestellt werden. Aus meiner Sicht führt das zu einer ganzen Reihe von verpassten Möglichkeiten, da die Rugbyförderung zu stark auf den Heidelberger Raum konzentriert wird. Das wird nicht nur das Leistungsgefälle in der 15er Liga weiter verfestigen, sondern wir werden auch Probleme haben, Spieler oder aber Quereinsteiger aus andere Sportarten, wie oben beschrieben, bei uns hier in der „Rugbyprovinz“ zu motivieren. Wie sollen wir solche mögliche Kooperationen wie mit den Olympiastützpunkt in Leipzig mit Leben erfüllen, wenn wir eigentlich keine Möglichkeit haben mit der möglichen Teilnahme an der Nationalmannschaft zu werben.
Warum sollten wir das Potential, was uns Deutschland in der Gesamtheit bietet, verschenken?
Auch wenn es sicher nicht sofort umsetzbar ist - unser Ziel sollten fünf bis sechs Leistungszentren sein, in denen auf höchstem Niveau trainiert wird. Der Nationaltrainer überwacht dabei das Training und gibt Leistungsanforderungen und Trainingsinhalte vor. Nur so werden wir in vielen Städten eine starke Unterstützung finden.
Versteht es bitte nicht falsch, es wurde und wird eine tolle Arbeit gemacht, viele Schritte sind getan Doch wir sollten weiterhin den Blick über den Tellerrand wagen und die Erfahrungen aus anderen Sportarten oder anderen Ländern nutzen.
Januar 18, 2015

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