Die Strukturkommissions-Sitzung in Frankfurt wurde wegen eines Mangels an Teilnehmern abgesagt - © A&M Bruno
Bei ihrer letzten Sitzung im Oktober des vergangenen Jahres hatten die Rugby-Bundesligisten beschlossen eine Kommission ins Leben zu rufen, welche sich mit einer Analyse und sich daraus ergebenden Verbesserungen am aktuellen Bundesliga-Spielsystem beschäftigen soll. Aus diesem Grund hatte der stellvertretende BLA-Vorsitzende Rainer Kunz, Kunz hatte die Leitung des Bundesliga-Ausschusses kommissarisch vom völlig überraschend aus allen Rugby-Ämtern zurückgetretenen DRV-Vizepräsidenten Rolf Schmitt übernommen, zu einer ersten Sitzung geladen.
Stattfinden sollte die Versammlung am 17. Januar in den Vereinsräumen des SC Frankfurt 1880. Doch scheinbar ist es mit der Unzufriedenheit der Bundesligisten dann doch nicht so weit her: Lediglich zwei Teilnehmer hatten sich bis zum heutigen Tage zur Teilnahme an der ersten Sitzung der Strukturkommission gemeldet, weshalb Kunz sich genötigt sah das geplante Zusammentreffen kurzfristig wieder abzublasen.
„Da ich davon ausgehe, dass weiterhin Interesse an diesem hochbrisanten Thema besteht, wäre es sicherlich eine Möglichkeit, wenn jemand aus dieser Gruppe [gemeint ist die Gruppe der Bundesliga-Vertreter] zu einem Treffen einlädt“, reicht Kunz den Staffelstab an die offenbar wenig aufgeregten Bundesligisten weiter.
Wenn vor der Bundesliga-Ausschusssitzung in Berlin aber tatsächlich beschlussfähige Vorschläge erarbeitet werden sollen, dann ist Eile geboten: Die nächste BLA findet nämlich schon am 28. Februar statt. Ein Schnellschuss in Form eines Beschlusses auf Grundlage eines schlecht oder gar nicht vorbereiteten Papiers könnte unter Umständen großen Schaden verursachen. Zumal sich in allen drei Wettbewerben nicht nur die Anzahl der Erdrutsch-Ergebnisse deutlich verringert hat, sondern die Vereine weiterhin auch finanziell von den stark gesunkenen Fahrtkosten profitieren.
Die mangelnde Spannung in der Meisterrunde ist wohl in erster Linie mit dem erdrückenden Übergewicht des Heidelberger Ruderklubs zu begründen, der seit September 2011 (!) keine einzige Bundesliga-Begegnung mehr verloren geben musste - eine Position die sich der Klub redlich erarbeitet hat, die aber den anderen Vereinen natürlich auf Dauer die Motivation raubt. Ganz anders in DRV- und Ligapokal, wo es zu jedem Zeitpunkt schwer erscheint die späteren Titelträger vorauszusagen. Dennoch gibt es mit Sicherheit Bedarf zur weiteren Verbesserung des Spielsystems. Schließlich wusste schon der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte“.
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