Bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft im olympischen 7er-Rugby soll künftig wieder der Sport im Mittelpunkt stehen - © Schmidt
Die Deutsche Hochschulmeisterschaft hatte sich in den vergangenen Jahren den Ruf als eine der legendärsten Rugby-Parties der Republik erworben. Allerdings war zuletzt der sportliche Wettkampf hinter der Party immer mehr in den Hintergrund gerückt. Diese Entwicklung gipfelte im Juni 2014 in der Katastrophen-Veranstaltung in Göttingen mit mehr als 80 – teilweise schwer – Verletzten. Damals wäre das Turnier fast von der Polizei abgebrochen worden: Die Sicherheit der Stadt konnte aufgrund der überfüllten Notaufnahmen nicht mehr gewährleistet werden. Keine gute Werbung für die junge Olympische Sportart. Es stand fest: In ihrer bisherigen Form hat die DHM keine Zukunft mehr.
Auf einer Arbeitstagung haben der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) und Vertreter des Deutschen Rugby-Verbands ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem der sportliche Wettkampf wieder in den Mittelpunkt der Veranstaltung rücken soll.
Die Maßnahmen wurden heute auf der Website des ADH bekanntgegeben: Die DHM Rugby Männer und adh-Open Rugby Frauen wird ab dem Sommersemester in einem veränderten Modus ausgetragen. Wichtigste Änderung ist die Beschränkung der Teilnehmerfelder für die Finalveranstaltung auf 16 (Männer) beziehungsweise 12 (Frauen) Teams. Hintergrund der Beschränkung des Teilnahmefeldes sowie einer Reihe weiterer Maßnahmen war die extrem hohe Verletzungshäufigkeit bei den DHM Rugby in den vergangenen Jahren.
Neben der Beschränkung des Teilnahmefeldes auf 16 Männer- und 12 Frauenteams wird es auch einen neuen Modus zur Qualifikation der Teams geben. Ab dem kommenden Jahr sind die ersten acht Teams des Vorjahres automatisch für die DHM Rugby qualifiziert, die restlichen Startplätze werden durch regionale Qualifikationsturniere vergeben. Damit soll das zum Teil sehr hohe Leistungsgefälle innerhalb des Endrundenturniers, welches als eine der Hauptursachen für die hohe Verletzungsanzahl erachtete wurde, reduziert werden.
Zudem sollen die Rahmenbedingungen der Veranstaltung so angepasst werden, dass die Aktiven ausreichend Regenerationsmöglichkeiten haben und einen hohen passiven Schutz genießen. Angedacht sind hier beispielsweise die zeitliche Begrenzung der Players-Party und das Angebot besserer Regenerations- und Versorgungsmöglichkeiten für die Aktiven sowie die Entzerrung des Spielplans.
Zusätzlich strebt der adh zusammen mit dem Deutschen Rugby Verband an, eine Fortbildung für Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleitende im Hochschulsport für die Sportart Rugby anzubieten. Diese sollte gezielt die Besonderheiten und Anforderungen an Rugbytrainerinnen beziehungsweise –trainer und Rugbyübungsleitende im Hochschulsport behandeln. Ziel dieser perspektivischen Maßnahme ist die Qualität von Trainierenden und Betreuenden, welche für eine angemessene Vorbereitung der Aktiven und den Schutz vor Verletzungen ein entscheidendes Kriterium sind, zu steigern.
Die Mitgliedshochschulen werden rechtzeitig vor dem Sommersemester 2015 per Ausschreibung über den Qualifikationsmodus informiert. Das adh-Wettkampfsportreferat bittet alle Mitgliedshochschulen den Disziplinchef Rugby bei der Umsetzung der oben genannten Maßnahmen zu unterstützen.
Quelle: ADH
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