All Blacks beim Haka im ausverkauften Soldier Field, Chicago
Zum ersten Mal seit 1980 besuchte eine neuseeländische Nationalmannschaft die USA. Wie das Match in Chicago ausging und was sonst noch rings um das Event passierte. Hier unser Bericht.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Besuch der All Blacks in den USA war nicht nur von rein sportlicher Natur. Ziel war es auch, den Rugbysport in den USA bekannter zu machen und Werbung in eigener Sache zu betreiben.
So gab es im Vorfeld der Partie diverser PR-Aktionen in Chicago. Sei es ein Rugbytraining im Bahnhof Union Station oder öffentlichkeitswirksame Besuche der Spiele der Chicago Blackhawks (Eishockey) oder der legendären Chicago Bulls (Basketball) im United Center. Wir haben hier ein paar Videos für euch:
Dank der Unterstützung durch Sponsoren sowie der landesweiten Berichterstattung im TV-Sender NBC war das Soldier Field Stadium auch mit 61.500 Zuschauern bereits im Vorfeld ausverkauft.
Das Spiel selbst ist schnell erzählt. Die All Blacks waren hoch überlegen und erzielten insgesamt 12 Versuche. Sonny Bill Williams feierte mit zwei „Touchdowns“ eine gelungene Rückkehr. Dan Carter gelang nach einjähriger Abstinenz ebenfalls ein gelungenes Comeback in Halbzeit zwei. Den Gastgebern gelangen zwei Straftritte durch Adam Siddall in der ersten Hälfte. Endstand 6-74.
Die US-Spieler, zum Teil Amateur- und College-Spieler, verkauften sich so teuer wie möglich, waren aber selbstredend den „Men in Black“ unterlegen. Einen Sieg hatte aber auch niemand wirklich erwartet. Wichtiger war es Rugby in den USA einer breiten Masse zu präsentieren, und das ist wahrlich gelungen. Die nahe Zukunft wird zeigen, ob dieser Event für einen Durchbruch in den USA sorgt. Schon kommen die ersten Gerüchte über Folgespiele auf. Eine Profiliga soll in Planung sein und IRB-Chef Brett Gosper kann sich sogar SIX-Nations-Spiele in den USA vorstellen. Und mit Olympia 2016 am Horizont legen mehr und mehr Colleges ein Rugby-Programm auf.
Dem Rugby in den USA stehen spannende Zeiten bevor.