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Gruß von der Insel (23) - Eine neue Ära!
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Geschrieben von Max Lueck   
Mittwoch, 22. Oktober 2014

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TR-Kolumnist mit einigen interessanten Hintergrund Informationen zum neu geschaffenen europäischen Champions Cup

Wie bereits am Dienstag auf TotalRugby.de berichtet wurde, fand am vergangenen Wochenende der erste Spieltag des mit Spannung erwarteten brandneuen “Champions Cup“ statt. Zuletzt wurde der prestigeträchtige Heineken-Cup, nach fast 20 Jahren durch ein neues europäisches Turnierformat ersetzt.

Von außen betrachtet schien sich nicht allzuviel geändert zu haben. Allerdings treten jetzt nur noch 20 statt ehemals 24 Teams an (5 Gruppen mit á 4 Teams). Dadurch ergaben sich bei der Auslosung einige interessante Gruppenkonstellationen. Beispielsweise treffen in Pool 3, mit Toulon, Leinster und Ulster gleich drei ehemalige Heineken-Cup Gewiner aufeinander.

Den Turnierauftakt machten am Freitagabend die Harlequins aus London vor heimischer Kulisse. Mit einem 25-9 Sieg über den Top-14 Finalisten aus der vergangenen Sasion, Castres Olympique, konnten die Engländer ihre derzeit starke Form unter Beweis stellen.

Durch die Reduzierung auf nun 20 Teams, haben es übrigens die Mannschaften Zebre (Italien), Edinburgh, Cardiff Blues und Connacht nicht in das Turnier geschafft. Das könnte durchaus für mehr Spannung in der Vorrunde sorgen, da der Kampf um die Spitzenplätze nun erheblich anspruchsvoller geworden ist.

Das der Wettbewerb anspruchsvoller geworden ist, bekam unter anderem der aktuelle Tabellenführer der französischen Top 14 zu spüren. In einem weiteren englisch-französischen Duell trafen Clermont Auvergne auf Vorjahresfinalist Saracens. Und auch bei dieser Partie, verließ die englische Mannschaft mit einem 30-23 Erfolg im Allianz Park den Platz.

Während der Ligaprimus Clermont mit einer Niederlage in das Turnier startete, unterstrich der zweimalige Titelverteidiger Toulon erneut seine Ambitionen, den Pokal ein drittes mal an die Côte d'Azur zu holen. Und auch nachdem Superstar Jonny Wilkinson in Rente gegangen ist, scheinen die Franzosen solche Ausfälle recht locker zu kompensieren. Immerhin hat man sich mit Fullback Leigh Halfpenny, wahrscheinlich einen, wenn nicht den derzeit besten Kicker der Welt ins Boot geholt. Auf die Verbinder-Position ist unterdessen der erfahrene Australier Matt Giteau gerückt.

Toulons Gegner im Auftaktspiel, die Scarlets aus Wales, hielten zunächst auch ordentlich gegen, aber am Ende reichte es nicht dem Starensemble aus Toulon Paroli zu bieten - Endstand 28-18.

Wer soll die Startruppe aus Toulon nun stoppen? Die Franzosen haben letztes Jahr lediglich zwei Spiele während des gesamten Wettbewerbs verloren. Einmal gegen Montpellier als man bereits sicher in der nächsten Runde war und ein weiteres mal, ziemlich überraschend, gegen die Blues in Cardiff.

Allerdings leiden die walisischen Teams, insbesondere in dieser Saison noch unter dem massiven internen Verbandschaos aus den vergangenen Monaten, was in der Konsequenz zu zahlreichen Abgängen von Top-Spielern in Richtung Frankreich und England führte.

Lediglich die Ospereys scheinen noch eine recht wettbewerbsfähige Truppe beisammen zu haben. Das zeigte sich vor allem im Auftaktmatch gegen Bennetton Treviso, die man deutlich mit 42-7 abfertigte. Ob das am kommenden Wochenende beim englischen Meister Northampton wieder der Fall sein wird, darf bezweifelt werden.

Northampton hingegen sollte von der Qualität her eigentlich gut mithalten können. Als amtierender Premiership-Champion dürfte die Mannschaft aus den Midlands ordentlich Selbstvertrauen für diese Saison getankt haben. Dennoch, am Samstag reichte es für die Saints nicht, in der französischen Hauptstadt gegen Racing Metro einen Sieg einzufahren. Allen voran der glänzend aufgelegte Ire Jonathan Sexton führte die Pariser zum 20-11 Sieg.

Stichwort Irland: Die gewohnt starken Mannschaften aus Munster, Leinster und Ulster können gemeinsam eine stolze Anzahl von sechs Titeln aufweisen und gehören stets zum engeren Favoritenkreis im eurpäischen Wettbewerb. Während Leinster (25-20 gegen Wasps) und Munster (26-27 gegen Sale Sharks) ihre Auftaktspiele mehr oder minder suverän gewinnen konnte, hatten die Nordiren gegen Leicester (25-18) das Nachsehen.

Wahrscheinlich ist es für eine Prognose zum Ausgang des ersten Champions Cup noch etwas früh, aber eines steht bereits fest: Das neue Format hat die Generalprobe bestanden, vor allem was die Qualität und Spannung der meisten Spiele angeht. Ein packender Wettbewerb sollte also garantiert sein. Und vielleicht stehen sich ja am 2. Mai 2015 in Twickenham zwei Teams gegenüber die jetzt noch keiner auf der Rechnung hat.

Best wishes,
Max

 

Max Lueck, 30, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England,  um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Informationen unter www.7bamboosrugby.com.

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