Trotz des deutlichen Siegs musste sich der Deutsche Meister Heidelberger RK gegen die wackeren Füchse aus Heusenstamm ordentlich strecken um zu Punkten zu kommen - © HRK.Rugby/Instagram
Die Meisterrunde ist mit wenigen Überraschungen in die Nord-Ost- bzw. Süd-West-Vergleiche gestartet. Festzuhalten bleibt aber, dass sich zwar in den meisten Fällen die Favoriten durchsetzen konnten, der Rückstand der Kleinen aber weiter geschrumpft ist. Auch wenn die beiden Topclubs der Süd/West-Staffel eine Klasse für sich bleiben und dabei vor allem die Traditionsvereine aus der Rugbyhochburg Heidelberg regelmäßig richtig alt aussehen lassen.
Nord/Ost
Nord/Ost-Spitzenreiter Hannover 78 (1., 20 Punkte) kam gegen Erstliga-Neuling RU Hohen Neuendorf nie wirklich ins Schwitzen. Gegen die Brandenburger kam der das beste Rugbyteams Norddeutschlands zu 74 unbeantworteten Punkten.
Weniger Mühe als vermutet hatte der Berliner RC (3., 16 Punkte) mit dem zuletzt vor allem in der Fremde nicht in Topform agierenden FC St. Pauli (6., 4 Punkte). Gegen die Hanseaten erspielten die Hauptstädter ein ungefährdeten 43:12-Erfolg.
Der SC Germania List (4., 13 Punkte) zeigte beim 55:12-Erfolg über die Spielgemeinschaft Siemensstadt/Grizzlies (8., 0 Punkte) eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die insgesamt neun Versuche der Hausherren konnten von acht verschiedenen Spielern der Heimmannschaft erzielt werden. Doch auch der Bundesliga-Neuling zeigte gute Ansätze und konnte insgesamt zweimal per Versuch punkten.
Trotz einstündiger Verspätung aufgrund eines Autobahnstaus präsentierte sich der Hamburger RC (5., 5 Punkte) beim RK 03 Berlin (2., 19 Punkte) als hellwacher und unangenehmer Gegner. Dementsprechend waren die Kiezrugger bereits nach acht Minuten mit 5:0 in Führung gegangen. Doch im weiteren Spielverlauf übertrieben es die Rot-Schwarzen etwas mit dem Einsatz und fingen sich in der Folge insgesamt vier gelbe Karten ein. Auch deshalb konnten die individuell stärkeren Ostberliner die Begegnung schlussendlich mit 44:8 deutlich zu ihren Gunsten entscheiden.
Hannover 78 – RU Hohen Neuendorf 74:0 Berliner RC – FC St. Pauli 43:12 RK 03 Berlin – Hamburger RC 44:8 SC Germania List – SG Siemensstadt/Grizzlies 55:12
Eine Auflistung aller Spielberichte der Meisterrunde findet ihr hier. Wenn ihr bei Eurem Verein für die Pressearbeit bei TotalRugby zuständig sein, denkt bitte daran Eure Statistiken zu pflegen, damit wir am Ende der Saison beispielsweise den besten Versuchesammler der Meisterrunde ermitteln können.
Süd/West
Mit 58 Punkten Differenz hatte der ASV Köln (7., 0 Punkte) sein letztes Heimspiel gegen den SC Neuenheim (6., 10 Punkte) noch verloren. Weniger als 12 Monate später sind die Rheinländer gegen die internationale Spitzentruppe aus Heidelberg-Neuenheim, die erstmals in dieser Saison wieder mit Kiwi-Spielmacher Samj Harris angetreten war, zwar immer noch ohne Siegchance. Beim 16:43 im Kölner Rugbypark trennten die beiden Kontrahenten allerdings nur noch 27 Punkte.
Zufrieden zeigte man sich beim RK Heusenstamm (3., 10 Punkte) nach der ordentlichen Vorstellung beim Abo-Meister Heidelberger RK (1., 25 Punkte). Zwar hatten die Füchse schon nach knapp 20 Minuten mit 0:24 zurückgelegen, doch statt wie in der Vergangenheit sang- und klanglos unterzugehen, bäumten sich die Hessen auf und trotzten dem Klub ein manierliches 57:12 ab.
Seit knapp 6 Jahren machen wir jede Woche einen Vorschau auf die Partien der Rugby-Bundesliga und noch nie lagen wir so weit daneben wie bei der Partie zwischen dem SC 1880 Frankfurt (4., 10 Punkte) und der RG Heidelberg (5., 10 Punkte). Während die Frankfurter einen eindrucksvollen Beweis ihrer Meisterrunden-Tauglichkeit erbrachten, musste die orangene Gute-Laune-Truppe schmerzhaft feststellen, dass es ohne Schweiß und harte Arbeit in der Rugby-Bundesliga zu nicht mehr als gelegentlichen Überraschungserfolgen reichen wird.
Völlig chancenlos waren die tapfer kämpfenden Löwen des TSV Handschuhsheim (8., 0 Punkte) bei den munter aufspielenden Rhinos des TV Pforzheim (2., 18 Punkte). Durch die deutliche 0:78-Niederlage im Nordschwarzwald verbleiben die Löwen punktlos auf dem letzten Tabellenplatz der Süd/West-Gruppe, während der TVP mit dem Bonuspunktsieg etwas Abstand zwischen sich und die punktgleichen Verfolgern RK Heusenstamm, SC Frankfurt 1880, RG Heidelberg und SC Neuenheim (alle 10 Punkte) schaffen konnte. Kurios: Trotz der milden Temperaturen von knapp 20 Grad sah sich Schiedsrichter Florian Forstmeyer (Heidelberg) gleich zweimal dazu berufen eine Wasserpause einlegen zu lassen.
ASV Köln – SC Neuenheim 16:43 Heidelberger RK – RK Heusenstamm 57:12 SC Frankfurt 1880 – RG Heidelberg 43:30 TV Pforzheim – TSV Handschuhsheim 78:0
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