Der weibliche Rugby-Nachwuchs des DRV kämpft im schwedischen Enköping um den EM-Titel
Vier Wochen intensive Vorbereitung und Aufbauarbeit liegen hinter den Spielerinnen der U18 des DRV. Das Ziel: Die an diesem Wochenende (13./14. September) stattfindende 7er-EM im schwedischen Enköping - eine Premiere im europäischen Frauen-Rugby. Entsprechend groß ist die Aufregung im DRV-Tross. Für Nationaltrainerin Susanne Wiedemann steht dabei nicht nur der sportliche Aspekt im Vordergrund. Sie will bei diesem Turnier den Grundstein für eine erfolgreiche Arbeit im weiblichen Nachwuchs-Rugby legen.
Die Planungen für diese Europameisterschaft laufen schon länger. Erste Maßnahmen liefen bereits in Kooperation mit den Niederländern an. Gemeinsame Trainingseinheiten und Spiele waren die Basis für den Aufbau des Teams, für die die Landesverbände die hoffnungsvollsten Talente gemeldet hatten. Die Landesverbandsmeisterschaften und die Lehrgänge im vergangenen Monat bildeten dann die Fortsetzung, eine schlagkräftige Truppe für die Europameisterschaft zusammen zu stellen. Zusätzlich verschickte Susanne Wiedemann an die nominierten Spielerinnen Trainingspläne für Lauf- und Krafteinheiten. „Wir haben einen guten Start hingelegt. Vor uns liegt aber noch viel Arbeit, das Mädchen-Rugby zu entwickeln“, sagt die Nationaltrainerin. Die Europameisterschaft sieht sie daher als gute Möglichkeit, den weiblichen Rugby-Nachwuchs noch mehr ins Bewusstsein der Verein und Landesverbände zu rücken.
In der Breite fehlt es noch an ausgebildeten Spielerinnen. Vereine wie der FC St. Pauli betreiben aber bereits eine gute Nachwuchsarbeit im Mädchen-Rugby. „Das zahlt sich jetzt aus“, sagt Susanne Wiedemann. Nicht umsonst stellen die Hamburger den größten Block in der U18-Mannschaft. Aber auch der Rugby-Verband Nordrhein-Westfalen fördert die weiblichen Talente. So nahm ein NRW-Team an den diesjährigen United World Games im österreichischen Klagenfurt teil. „In erster Linie nutzen wir die EM, um die Spielerinnen individuell weiter zu entwickeln, dass sich die Mannschaft während des Turniers von Spiel zu Spiel steigert“, erklärt Susanne Wiedemann. Dabei helfen sollen nicht nur praktische Einheiten wie das Abschlusstraining vor Ort in Enköping, sondern auch Videoanalysen, die Wiedemann nach jedem Spiel mit den Athletinnen vornimmt. „Die Mädchen sollen Freude und Spaß am 7er-Rugby haben und motiviert in ihre Heimatvereine zurückkehren, um weiter an sich zu arbeiten“, sagt die Nationaltrainerin. Dazu benötigen die Spielerinnen den Wettkampf und die entsprechende Förderung, um den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen. Mit Blick auf die olympischen Spiele betont Susanne Wiedemann, das nachhaltiger Erfolg nur über eine qualitativ guite Jugendarbeit gehe.
Eine Prognose zum Abschneiden der der DRV-Mannschaft bei den kontinentalen Titelkämpfen ist schwer. „Ich schätze die Niederländerinnen, Belgierinnen und traditionell gut ausgebildeten die Engländerinnen sehr stark ein“, prognostiziert Wiedemann. Für Susanne Wiedemann die Möglichkeit, bei solchen Turnieren die Athletinnen langsam an den Leistungssport heranzuführen. „Die Europameisterschaft ist für die Mädchen eine große Nummer. Es ist auch ein Lernprozess, da die Spielerinnen auf hohem internationalem Niveau ihre Leistung gegen die große Konkurrenz abrufen müssen. Immerhin geht es um den EM-Titel“, erklärt Wiedemann. Die Stimmung im Team sei vor dem Auftakt daher auch freudig-angespannt. Doch mit dem Ankick zum ersten Spiel gegen Russland sollte die Nervosität verflogen sein. Die weiteren Gegnerinnen der DRV-U18 in der Gruppe A sind Italien, Niederlande und Belgien.
Für die U18-EM in Enköping hat DRV-Nationaltrainerin Susanne Wiedemann folgenden Kader nominiert:
FC St. Pauli: Josephine Pora, Philine Ter Horst, Freya Sibbertsen, Leonie Zolker Heidelberger RK: Salome Trauth, Laura Waldmann SC Neuenheim: Lea-Sophie Predikant RK 03 Berlin: Julia Braun ASV Köln: Mette Zimmat Wiedenbrücker TV: Sarah Titgemeyer, Pia Jakobtorweihen SSV Erfurt: Frederike Schwartz
|