Der Frankfurter Nationalspieler feierte gegen den RC Aachen ein glänzendes Comeback nach 1-jähriger Verletzungspause - © Jürgen Keßler
Es macht den Anschein als wären die Teilnehmer der 1. Rugby-Bundesliga in der Sommerpause näher zusammengerückt. Insbesondere in der Nord- und Ostgruppe sind die Punktabstände sichtbar enger geworden. Davon unbeeindruckt zeigen sich allerdings die Südgiganten TV Pforzheim und Heidelberger RK, die auch in dieser Saison eine Klasse für sich zu sein scheinen.
Nord
Der SC Germania List (1., 10 Punkte) bestätigt seinen anhaltenden Aufwärtstrend auch im zweiten Saisonspiel. Die Lister, die erst kurz vor Toreschluss überhaupt eine Erstliga-Lizenz erhalten hatten, gewannen ihr Heimspiel gegen den Deutschen Rekordmeister TSV Victoria Linden (3., 4 Punkte) deutlich mit 60:17. An alter Wirkungsstätte konnte der neue HRC-Coach Carsten Segert seiner alten Mannschaft, die mittlerweile vom ehemaligen Nationaltrainer Torsten Schippe betreut wird, ein achtbares 0:67 abtrotzen, beim letzten Aufeinandertreffen vor fast exakt einem Jahr waren die Hanseaten (5., 0 Punkte) bei Meisterunden-Halbfinalisten der Vorsaison noch mit 6:129 unter die Räder gekommen.
SC Germania List – TSV Victoria Linden 60:17 Hannover 78 – Hamburger RC 67:0
Ost
Der Berliner RC (1., 10 Punkte) konnte auch in seinem zweiten Saisonspiel die maximale Anzahl an Zählern einstreichen, gegen die Stadtrivalen vom Berliner SV 92 (6., 0 Punkte) kam der Meisterunden-Halbfinalist der vergangenen Spielzeit zu einem nie gefährdeten 39:0. Beim letzten Aufeinandertreffen am 11. März dieses Jahres hatte der BRC den BSV 92 übrigens noch mit 101:0 abgefertigt. Die frisch aufgestiegene SG Siemensstadt/Grizzlies (3., 5 Punkte) konnte bei ihrer Erstliga-Premiere einen etwas überraschenden Auswärtssieg verbuchen. Beim 36:19-Sieg über den RC Leipzig machten die Berliner Großbären fette Beute und sicherten sich neben dem Sieg gleich noch den Offensiv-Bonuspunkt. Nicht ganz so gut erging es dem zweiten Aufsteiger: Die RU Hohen Neuendorf (4., 5 Punkte) hatte den RK 03 Berlin (2., 5 Punkte) zu Gast. Gegen die spielstarken Ostberliner mussten sich die Brandenburger trotz heftiger Gegenwehr deutlich mit 3:76 geschlagen geben.
Berliner RC – Berliner SV 92 39:0 RC Leipzig – SG Siemensstadt/Grizzlies 19:36 RU Hohen Neuendorf – RK 03 Berlin 3:76
Hier findet ihr sämtliche bisher eingestellten Spielberichte dieser Saison...
Süd
Der TSV Handschuhsheim (5., 0 Punkte) wartet auch nach dem zweiten Saisonspiel weiter auf die ersten Bundesligazähler. Im Derby gegen den Sportclub Neuenheim (4., 4 Punkte) war der Turn- und Sportverein über 60 Minuten ein gleichwertiger Spielpartner, doch im Endspurt schwanden den Löwen die Kräfte, weshalb die Königsblauen Gastgeber, mit 33:10 die Nase vorn behielten. Und das obwohl die siegreichen SCN-Rugger die Partie nur mit 18 Spielern angetreten waren. Entsprechend stimmungsfroh zogen die „Angler“ auf traditionelle Neuenheimer Fischerfest. Als viel zu stark für die mit nur 17 Spielern in die Goldstadt gereiste Rudergesellschaft erwies sich die neuformierte 1. Mannschaft des amtierenden Vizemeisters TV Pforzheim. Gegen die unerfahrene und wenige eingespielte Mannschaft von RGH-Coach Christopher Weselek siegten die Nordschwarzwälder, die sich sogar den Luxus erlauben konnten die DRV-Nationalspieler Rob May (nur auf der Bank) und Timo Vollenkemper (trotz ausgestandener Verletzung nicht im Spielkader) zu schonen, mühelos mit 64:7. Auch gegen die 1B-Fünfzehn des Heidelberger RK (1., 10 Punkte) – der Ruderklub hatte den Großteil seiner 7er-Nationalspieler für die bevorstehenden EM-Aufgaben geschont – war der Heidelberger TV (6., 0 Punkte) erwartungsgemäß ohne Chance. Immerhin gelang es den Turnern gerade noch so das Ergebnis zweistellig zu halten, am Ende siegte der Klub dennoch standesgemäß mit 99:0.
SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim 33:10 TV Pforzheim – RG Heidelberg 64:7 Heidelberger TV – Heidelberger RK 0:99
West
In der einzigen Begegnung der Westgruppe siegte der SC Frankfurt 1880 (2., 5 Punkte) gegen den RC Aachen (4., 0 Punkte), der bis zum Schlusspfiff nicht aufsteckte, deutlich mit 60:20 und krönte damit ein erfolgreiches Comeback von DRV-Nationalspieler Kieran Manawatu, der gegen die Öcher seine erste Partie nach fast einjähriger Verletzungspause bestritt. SC Frankfurt 1880 – RC Aachen | Fotos
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