Die Spieler von DRV-Nationaltrainer Rainer Kumm wollen sich in Harpenden wieder einspielen (c) Jürgen Keßler
Nach knapp drei Wochen Sommerpause wird es für deutsche 7er-Rugby-Nationalmannschaft wieder ernst. Am Sonntag (24. August) tritt das Team bei den National Pub Sevens im englischen Harpenden an. Das Turnier dient zur Vorbereitung auf den Endspurt in der Grand Prix Series (GPS) um den EM-Titel in Manchester (13./14. September) und Bukarest (20./21. September). Dabei bereitet sich die DRV-Auswahl nicht nur auf dem Platz auf die zwei ausstehenden GPS-Turniere vor.
In Harpenden mit dabei ist die Sportpsychologin Birgit Zmrhal. Die Frankfurterin hat bereits mit renommierten Partnern wie dem DFB, dem Hamburger SV und den Rugbyspielern von Eintracht Frankfurt zusammengearbeitet. Nun verschafft sich Zmrhal einen Überblick von der DRV VII, um den Spielern bei den bevorstehenden Aufgaben mit hilfreichen Tipps und Anregungen zur Seite zu stehen. „Wir wollen in der Vorbereitung noch tiefer einsteigen, um noch mehr Leistung aus den Jungs raus zu kitzeln“, erklärt DRV-Nationaltrainer Rainer Kumm (Foto) die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Sportpsychologin. Besonders im Teambuilding, in der Selbstreflektion der eigenen Leistung sowie agieren in Stresssituationen soll Birgit Zmrhal den DRV-Spielern den nötigen Input geben.
Während Zmrhal also den DRV-Tross in England verstärkt, muss Rainer Kumm verletzungsbedingt auf Anjo Buckman (HRK, Leistenzerrung), Sam Rainger (Heusenstamm, Nacken) und Jerome Ruhnau (RK 03 Berlin, Schulter) verzichten. Dafür rücken Raphael Hackl (RGH), Carlos Soteras-Merz (TV Pforzheim) sowie der 18-jährige Niklas Hohl (HRK) in den Kader für Harpenden. „Niklas nimmt mittlerweile regelmäßig am Stützpunkttraining in Heidelberg teil. Dabei hat er einen guten Eindruck hinterlassen und hat die Chance verdient, in das Team hinein zu schnuppern, damit er langsam Erfahrung sammeln und dem Kader die nötige Tiefe verleihen kann“, erläutert Nationaltrainer Kumm dieses Nominierung. Ziel für das Team in Harpenden ist dabei, den Spiel- und Turnier-Rhythmus nach der Sommerpause wieder zu finden.
„Die International Pub Sevens sind zwar nur ein Ein-Tages-Turnier. Doch mit bis zu sechs Spielen wird das ein harter Test - besonders auch für die Fitness“, betont Rainer Kumm. Die am Anfang der Woche veröffentlichen Fitnesswerte machen diesbezüglich Mut. „Im Bereich der Fitness liegen wir mit Rugbynationen wie Australien oder England auf Augenhöhe. Der entscheidende Unterschied dabei ist, dass die Spieler aus diesen Mannschaften bei gleicher Schnelligkeit und nahezu identischem Fitnesslevel sieben bis zehn Kilo mehr wiegen“, erklärt der DRV-Nationaltrainer. „Wir sind zwar auf einem guten Weg zu diesen Nationen aufzuschließen, doch der Weg dorthin ist noch lang.“ Kumm schätzt, dass es noch rund drei Jahre dauern wird, diese Lücke geschlossen zu haben. Ein weiterer Schritt soll nun in Harpenden gegangen werden. Dort trifft die DRV VII in der Gruppe 2 auf die Oxfam Crusaders und die RIPA Rebels. Für DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm die stärkste Gruppe der National Pub Sevens. Ob daher wie im vergangen Jahr ein zweiter Platz rausspringen wird, ist für den Nationaltrainer zweitrangig. „Wir wollen unseren Rhythmus finden. Am Ende schauen wir dann, was rauskommt“, betont Rainer Kumm.
Interessant dürfen die Vorrundenbegegnungen aber noch aus einem anderen Grund werden. Denn die beiden englischen Mannschaften haben sich dem sozialen Engagement verschrieben. So sammeln die Crusaders bei ihren Auftritten Spenden für die internationale Hilfsorganisation Oxfam. Und die Rebels unterstützen die Downs Syndrome Association.
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