Hängende Köpfe bei der DRV VII nach dem GPS-Turnier in Moskau (c) Jürgen Keßler Platz acht bis sechs war das Ziel. Am Ende sprang für die deutsche 7er-Nationalmannschaft beim Turnier der Grand Prix Series (GPS) in Moskau der elfte und damit vorletzte Rang heraus. Dabei verbuchte die DRV XV mit zwei Siegen einen Erfolg mehr als noch beim EM-Auftakt in Lyon. Doch nach der Gruppenphase wies die Mannschaft von Rainer Rainer Kumm mit -17 gegenüber Belgien (-8) und Portugal (0) die schlechtere Spielpunktdifferenz auf und verpasste als Vierter der Gruppe B den Cup-Wettbewerb.
„Die Enttäuschung ist natürlich groß, da wir uns vorgenommen hatten, auch in Moskau unter den Top Acht zu landen“, fasst Rainer Kumm nach dem Turnier die Gemütslage des DRV-Teams zusammen. Denn auch im Zwischenklassement der EM-Serie rutschte seine Mannschaft vom achten auf den zehnten Platz ab. Individuelle Fehler und falsche Entscheidungen auf dem Platz vermasselten dabei eine bessere Platzierung des DRV-Teams. Denn in dem engen Feld der GPS zählt jeder Versuch, jede Erhöhung und jeder Straftritt. So ließ die DRV VII beim 19:7-Sieg gegen Belgien wichtige Zähler liegen, als die Mannschaft 30 Sekunden vor Spielende statt zur Gasse zu kicken und ruhig aufzubauen, einen Straftritt überhastet ausspielte. „In solchen Situationen fehlt uns einfach noch die nötige Cleverness“, sagt Kumm Zudem brachte sich die deutsche Mannschaft durch Handling-Fehler und Ballverluste in den Kontaktsituationen um den verdienten Lohn ihrer Arbeit. So setzte es gegen Schottland (7:29) und Portugal (5.17) zwei Niederlagen, die dem DRV-Team den letzten Gruppenplatz bescherten. Im Halbfinale des Bowl-Wettbewerbs fing sich die DRV VII zudem die spielentscheidenden zwölf Punkt bei der 7:22-Niederlage gegen Spanien nach einer gelben Karte und der damit verbundenen zweiminütigen Strafzeit ein. Beim abschließenden 26.12-Erfolg gegen Rumänien verhinderten die individuellen Fehler ebenfalls einen höheren Sieg.
„Das Niveau in der GPS ist mit Blick auf die olympischen Spiele 2016 in Rio stark gestiegen. Alle Nationen rüsten personell auf“, sagt DRV-Nationaltrainer Rainer Kumm. Deshalb müssen sich Verantwortlichen des DRV Gedanken über Strukturen und die Spielplangestaltung im deutschen Rugby machen. „Viele Spieler der DRV VII sind zu lange in ihren Vereinen und in der 15er-Nationalmannschaft gebunden. Die Saison ist somit für die einzelnen Akteure zu lang und Kräfte zehrend. Wir haben aber auf diesem Niveaus nicht die Anzahl an Spieler, um diese Belastung kompensieren zu können“, betont Kumm. So leiden viele Spieler seit Beginn der 7er-Saison im April unter einer zu hohen Doppel- und Dreifachbelastung. Deshalb soll nun vermehrt ein Fokus auch auf die U19-Mannschaft gelegt werden. „Wir müssen den 7er-Nachwuchs das ganze Jahr über mit Trainingseinheiten beschäftigen und die Mannschaft auf Turniere schicken, damit sich die Spieler dort die nötige Wettkampfhärte holen“, führt Kumm aus.
Der Blick geht beim DRV also nach vorn. Nach der Sommerpause wird Rainer Kumm seine Mannschaft daher auf die beiden ausstehenden GPS-Turniere im September in Bukarest und Manchester konzentriert vorbereiten. Mit einem erholten Kader sollen dann die Ergebnisse eingefahren werden, die das DRV-Team wieder unter die Top Acht der Europameisterschaft bringen.
Ergebnisse DRV VII GPS-Turnier Moskau:
Deutschland – Schottland 7:29 Deutschland – Belgien 19:7 Deutschland Portugal 5:17 Deutschland – Spanien 7:22 Deutschland – Rumänien 26:12
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