Die Rhinos blicken auf die bisher zwei größten Spiele ihrer Vereinsgeschichte (c) Jürgen Keßler
Der TV Pforzheim steht vor seiner erfolgreichsten sportlichen Saison in der Rugby-Vereinsgeschichte. Zwei große Prüfungen stehen an – und in beiden kann der TVP bislang unerreichte Titel holen. Während am 21. Juni 2014 das Finale um die deutsche Rugby-Meisterschaft in Pforzheim ausgetragen wird, müssen die Rhinos an Christi Himmelfahrt, 29. Mai 2014, nach Belgien fahren, um dort im Endspiel des Europapokal den Boitsfort Rugby Club zu schlagen.
Teammanager Jens Poff warnt vor der Spielstärke des Spitzenclubs aus der Brüsseler Vorstadt, der ungeschlagen ins Nordsee-Cup-Finale kam. Aktuell ist der BRC Zweiter der belgischen Bundesliga. „Wir müssen noch intensiver in der Verteidigung arbeiten und disziplinierter die einfachen Aufgaben des Spiels angehen. Im Halbfinale zur Deutschen Meisterschaft in Hannover haben wir den Sieg durch eine nicht immer sonderlich konsequente Abwehr und viele Wurf- und Fangfehler immer wieder in Gefahr gebracht“, sieht Poff noch Verbesserungspotenzial im Spiel der Rhinos.
TVP-Coach John Willis ließ daher nach dem Halbfinalsieg gleich weiter hart trainieren, um die Fehler auszumerzen. Vor einem Monat konnten die Rhinos das letzte Gruppenspiel im Nordsee-Cup gegen die bis dahin ungeschlagene, mit Nationalspielern gespickte Auswahl Niederlande Süd mit 46:19 gewinnen. „Das gibt Selbstvertrauen“, sagt Willis.
Für das schwere Finalspiel in Belgien kann er wieder auf die vier Nationalspieler des TVP bauen. Timo Vollenkemper hatte im WM-Ausscheidungsturnier gegen Russland nicht nur den ersten deutschen Versuch durch einen gelungen Durchbruch ermöglicht, er legte sechs Minuten später selber das Rugby-Ei im gegnerischen Malfeld ab. Gegen Boitsfort RC wird er eine ähnlich starke Leistung abrufen müssen. Auch Rob May, Chris Howells und Carlos Soteras-Merz sind wohlbehalten vom Russland-Spiel zurück nach Pforzheim gekommen. Nicht mitspielen kann der lange Hüne Josh Fisiiahi, der sich im DM-Halbfinale folgenschwer an der Schulter verletzt hat. Russell Ngamarama Kupa fehlt ebenfalls wegen einer Schulterverletzung. Auch der Einsatz von Flügelflitzer David Schulz ist fraglich.
Mit dem Sieg im internationalen Nordsee-Cup hätte der TVP die erste Stufe des Europapokals übersprungen. Dann würden die Pforzheimer gegen die Sieger des Baltic Cups (Ostsee-Cup) und anderer Europapokal-Wettbewerbe auf einem internationalen Level spielen, von dem man beim TVP vor dem Aufstieg in die Rugby-Bundesliga im Jahr 2011 wohl nicht zu träumen wagte.
Und dann ist da ja immer noch das Spiel des Jahres, das am Samstag, 21. Juni, die Rugby-Fans aus ganz Deutschland ins SüdwestEnergie-Stadion nach Pforzheim-Eutingen, Rattachweg 46, locken wird. Im Endspiel um die Deutsche Rugby-Meisterschaft erwarten die Rhinos den amtierenden Meister Heidelberger RK, der sich den fünften DM-Titel in Folge holen will.
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