Gegen Russland baut DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter (l.) auf die Erfahrung von Robert Mohr (c) Jürgen Keßler DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter rechnet sich am Samstag (24. Mai, 15 Uhr) in Hamburg eine realistische Chance im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland aus. Seine Mannschaft gehe auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage (Hagenbeckstraße 124) zwar als Außenseiter in die Partie, doch „so ein K.o.-Spiel ist wie ein Finale. Die Mannschaft, die ihre Chancen am besten nutzt und den größeren Willen zeigt, gewinnt solch eine Begegnung“, betonte Potgieter. Genau diese Einstellung bringt Ex-Frankreich-Profi Robert Mohr mit.
Auf der Pressekonferenz anlässlich des WM-Qualifikationsspiels erzählte Mohr, dass er nach dem Spiel nicht in der Kabine sitzen und wieder einer vertanen Chance hinterher trauern wolle. „Zum dritten Mal spiele ich jetzt eine WM-Qualifikation auf diesem Niveau. Vorher scheiterte es immer an Kleinigkeiten. Wie müssen einfach an uns glauben“, sagte der Zweite-Reihe-Stürmer. Mit seiner Erfahrung als Profispieler will er der deutschen Rugby-Nationalmannschaft dieses Siegergen einimpfen. „Meine Aufgabe ist es, das Team mental auf das Spiel gegen Russland vorzubereiten. Wir müssen uns und nicht den Gegner stark reden. Gelingt dies, haben wir schon viel gewonnen.“, betonte Robert Mohr.
Dennoch sind sich die Spieler der Schwere der Aufgabe bewusst. Schließlich läuft Russland als Weltranglisten-19. ausschließlich mit Spielern auf, die in der heimischen Profiliga oder in England ihr Geld verdienen. Doch die DRV XV ist für den Qualifikationskampf in Hamburg bestens vorbereitet. „Die Mannschaft hat die Woche über gut gearbeitet. Gestern sind dann noch unsere Legionäre aus Frankreich und Italien zum Team gestoßen“, erzählte Nationaltrainer Kobus Potgieter. Neben diesen Spielern und Robert Mohr steht auch Rekordnationalspieler Alexander Widiker (58 Einsätze) wieder im DRV-Aufgebot. Widiker und Mohr sollen mit ihrer Erfahrung besonders die junge erste Reihe mit Arthur Zeiler, Mika Tyumenev und Samy Füchsel unterstützen. „In der zweiten Reihe sind wir alle über 30 Jahre. Das gibt dann einen guten Schnitt“, scherzte Robert Mohr auf der Pressekonferenz im Haus des Sports des Hamburger Sportbundes.
Ein Faktor ist bei dem Spiel gegen Russland auch nicht zu unterschätzen: Das Hamburger Publikum auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage. „Vergangenes Jahr herrschte im EM-Spiel gegen Schweden eine fantastische Stimmung im ausverkauften Stadion. Die Fans haben uns zu dem deutlichen 73:17-Sieg getrieben. Nur selten konnte eine deutsche Mannschaft so einen deutlichen Erfolg einfahren“, betonte Mohr. Und auch für dieses Spiel rechnet der 1. Vorsitzende des Hamburger-Rugby-Verbandes, Klaus Merkle, wieder mit einem vollen Haus. „Der Kartenvorverkauf bewegt sich auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Merkle. Damals feuerten mehr als 3.500 Zuschauer die DRV XV an. Und auch dieses Mal lohnt sich das Kommen. Denn das Vorspiel bestreiten der Hamburger RC und der RC Aachen im Viertelfinale des DRV-Pokals (12.30 Uhr). DJ Tim Scheiböck und Stadionsprecher Martin Smith sorgen für Stimmung auf den Rängen, die Hamburger Rugby-Vereine und der DRV bieten Fanartikel an und die beiden Sängerinnen Anna-Maria Torkel und Santa Bulatova sorgen mit ihren Liveauftritten, dass die Hymnen der beiden Länder den würdigen Auftakt zu dem WM-Qualifikationsspiel bilden. Einlass in das Stadion ist ab zwölf Uhr, die Eintrittskarten kosten zehn Euro/ermäßigt fünf Euro und Kinder sowie Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt.
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