Der in Berlin studierende Schlussmann des DRC Marc Lowdon wird versuchen eine Bruchlandung seiner Mannen zu verhindern - (c) Miriam May
Nach der englischen Woche mit 3 Spielen in 1 Woche für die meisten Bundesligisten erstreckt sich der Spieltag dieses Woche auf Grund des Feiertags am Freitag über drei Tage. TotalRugby wagt wie immer einen Ausblick auf den kommenden Spieltag.
TSV Handschuhsheim : RK03 Berlin
Freitag, 3. Oktober 15 Uhr
Am Freitag ist im Lionspark nicht die Zeit für Deutsch-Deutsche Freundschaften. Das einzige Ost-Team der Liga muss just am Tag der Deutschen Einheit erstmals ein Spiel außerhalb der Bundeshauptstadt austragen und dort wartet niemand anderes als der TSV Handschuhsheim.
Der Tabellendritte zeigte sich beim 53:21 Sieg gegen den BRC, dem zweiten Vertreter Berlins in der 1. Rugbybundesliga, mehr als gut erholt von der knappen Niederlage im Derby gegen die RG Heidelberg und die Löwen sind heiß drauf, die verlorenen Punkte auf die Konkurrenz so schnell wie möglich wieder reinzuholen. Der TSV Handschuhsheim stellt mit 5 Spielern das größte Kontingent aller Deutschen Vereine im Kader der U21 Nationalmannschaft und die jungen Löwen sind auch in der Liga hungrig. Man muss wahrlich kein Prophet sein um vorherzusehen, wie die Handschuhsheimer ihren Gegner in die Knie zwingen wollen werden. Das bewährte 10-Mann-Rugby ist das erste Mittel der Wahl, also die Bälle aus sicherer Distanz hinter dem starken und ständig nach vorne marschierenden Löwensturm mit dem Fuß über das Feld verteilen, den Gegner dazu zwingen, das Spiel zu machen und sich in der Spieleröffnung darauf beschränken auf Fehler im Angriff der Gegners zu warten, um dann, wenn sich ein solcher auftut, mit den schnellen Männern um den quirligen Louis Stelling in die sich bietenden Räume der ungeordneten gegnerischen Verteidigungslinien zu stoßen und wenn dies nicht aufgeht die Pille tunlichst zu Nummer 8 Alexander Pipa befördern und zu hoffen, dass es dem fleißigen Versuchesammler gelingen möge, eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung zu finden, oder sich mit der Brechstange eine solche zu schaffen. Außerdem haben sie ja auch noch Goldfuß Thorsten Wiedemann in ihren Reihen, der jeden Straftritt ab der Mittellinie gnadenlos zu Punkten ummünzen kann. Während die Nummer 8 im Löwensturm momentan fest auf den Schultern vom eben angesprochenen Alexander Pipa ruht (welcher inzwischen auch mit einem eigenen Videoclip auf der Videoplattform Youtube vertreten ist), hat Trainerfuchs Günther Sträßer auf den Flankerpositionen die Qual der Wahl. Neben dem seit Wochen in bestechender Form aufspielenden Alexander Hug kämpfen die beiden U21 Nationalspieler Gregor Hartmann und Alexander Metz um einen Platz in der Startformation, zudem stehen mit U21-Stürmer Patrick Eiermann und Lukas Hübschmann zwei weitere hochtalentierte Kandidaten in den Startlöchern, die Frage wer das Trikot mit der Nummer 6 aufs Feld tragen dürfen wird, wird Sträßer mit Sicherheit einiges Kopfzerbrechen bereiten, jedoch nicht annähernd so viel, wie die Analyse der zweiten Halbzeit der Partie gegen den Berliner RC. Nachdem das Team mit dem Handschuh im Wappen in der ersten Halbzeit absolut dominant war, konnten sie den Gästen aus Berlin in der zweiten Hälfte lediglich ein Unentschieden abtrotzen. War man auf Grund der hohen Führung einfach nur unkonzentriert, oder haben sich in dieser Phase konditionelle Schwächen der schweren Löwenstürmer gezeigt? Sträßer wird mit Sicherheit eine Antwort auf diese Fragen gefunden haben und die Zeit nach der englischen Woche genutzt haben, um sein Team auf die kommenden Aufgaben einzuschwören.
Auch der RK 03 Berlin stellt zahlreiche U21-Nationalspieler, nämlich 4 an der Zahl, damit stellen die Ostberliner in der DRV U21 das zweitgrößte Kontingent, besonders spannend wird das aufeinandertreffen von Yassin Ayachi und Anjo Buckmann auf Seiten des TSV Handschuhsheim mit dem Innendreiviertel des RK 03 Benjamin Ulrich, die beiden Pokalsieger spielen in der DRV U21 momentan nämlich lediglich die zweite Geige hinter dem kräftigen Berliner und werden mit Sicherheit versuchen, im direkten Aufeinandertreffen mit ihrem schärfsten Konkurrenten um einen Stammplatz in der Ländermannschaft ein Ausrufezeichen zu hinterlassen. Doch noch viel kniffliger als die Aufgabe von Ulrich wird die Aufgabe, mit der sich der schnelle Berliner Sturm konfrontiert sehen wird. Schließlich müssen sie dem gewaltigen Vorwärtsdrang der Löwenstürmer trotzen, um die kleine Chance zu wahren, Punkte aus Heidelberg nach Berlin zu entführen. U18 Nationaltrainer Christian Lill wird sich mit Sicherheit bei seinem Trainerkollegen Jan Cselka über die Stärken und Schwächen der Gastgeber informiert haben, doch ob dieses Wissen ausreichen wird, um den eingespielten Blau-Weißen gefährlich zu werden, ist fraglich.
TotalRugby Prognose: Der RK 03 hat noch keine Partie außerhalb von Berlin bestreiten müssen, d.h. am Freitag geht der harte Ligaalltag für die Neulinge erst richtig los. Wenn die Gäste es schaffen das Spiel schnell zu machen, könnten sie den statisch agierenden Gastgeber womöglich anfänglich überrumpeln, doch am Ende haben die Löwen einfach viel zu viel Power und mit dieser werden sie die Gäste erdrücken. Im Lionspark wollen die Gastgeber den Bonuspunkt, und den werden sie auch bekommen, am Ende wird die Anzeigetafel an der Tiergartenstraße einen Vorsprung von mehr als 35 Punkten für den TSV ausweisen.
SC 1880 Frankfurt : SC Neuenheim
Samstag, 4. Oktober 15 Uhr
Die Bundesligatabelle bietet ein bekanntes Bild. Wie schon in den vergangenen 2 Spielzeiten thront das Profiteam vom Main an der Tabellenspitze und der Rest der Liga versucht verzweifelt Schritt zu halten. Die Niederlage gegen die Handschuhsheimer Löwen ist in Frankfurt inzwischen als Ausrutscher abgehakt und das Team scheint sich seitdem besser gefunden zu haben. Auch das zweite Team der Rugbybundesliga, welches mit zahlreichen Profis aufwarten kann – die vom umsatzstarken Wild-Konzern mit Finanzmitteln ausgestattete Truppe des Heidelberger RK – vermochte es nicht, die Frankfurter mehr als zu ärgern. Vor allem der mächtige Kiwi Marcus Seuseu, welcher schon zu Beginn der vergangenen Spielzeit seinen Rücktritt vom Sport als Aktiver verkündet hatte, um dann pünktlich zum Bundesligaendspiel wieder in der Mainstadt aufzuschlagen, ist momentan von keiner gegnerischen Verteidigungsreihe wirkungsvoll in seinen Kreisen gestört worden, Seuseus Form ist umso erstaunlicher, wenn man beachtet, dass der Maori mit den charakteristischen Dreadlocks zu jedem Spiel aus Englands Hauptstadt London eingeflogen kommt, um das Team des Meisters zu verstärken. Neben Seuseu sind es vor allem der geniale Verbinder Campell und der pfeilschnelle Schlussmann Jo Jo Naivalu von den Fidji-Inseln, welche dem Spiel des Meisters ihren Stempel aufdrücken. Probleme haben die Frankfurter weiterhin im Sturm, in der 1. Sturmreihe meinte man nach der Rückkehr von Ralph Klinghammer und der Verpflichtung des Australiers Syd Douglas die Probleme längst überwunden zu haben, doch mit der Verletzung von Jamie Houston im Spiel gegen den HRK fehlt den Frankfurtern ein Leader im Sturm, da vermutlich auch Sturmführer Aaron Satchwell noch nicht einsatzfähig sein wird. Auch die zweite Sturmreihe um die beiden talentierten deutschen Akteure Rolf Wacha und Daniel Preussner ist den Beweis, höchsten Ansprüchen auf dieser Position gerecht zu werden, bisher noch schuldig geblieben, hier sind auf jeden Fall Vorteile auf Seiten des SC Neuenheim auszumachen, da Armon Trick und Christian Hug anerkanntermaßen zu den qualitativ hochwertigen Akteuren auf dieser Position in der 1. Bundesliga gehören.
Aber die Gastgeber aus Mainhattan werden ohnehin versuchen, das Spiel schnell zu machen, und sobald sie in ihrer “Attacking-Zone” sind kompromisslos versuchen, zu Punkten zu kommen. Ein aufreibendes Kräftemessen im Sturm steht sicher nicht auf dem Zettel von U21 Nationaltrainer Stevenson.
Ganz anders wird der Spielplan des Trainerduos Vigh und Kuhlmann aussehen. Der Sturm der Neuenheimer ist außerordentlich stark besetzt, doch haben sie es bisher noch nicht geschafft, daraus entsprechend Kapital zu schlagen. Der Sieg beim RK 03 Berlin war zwar Balsam auf den verwundeten Neuenheimer Seelen, doch gemessen an der Zielsetzung zu Saisonbeginn sicherlich kein Grund, im Lager der Königsblauen jetzt in grenzenlosen Optimismus zu verfallen. Zwar haben die Stürmer der Neuenheimer immer wieder ordentliche Bälle produziert, aber ohne die Gegner wirklich eindeutig zu dominieren, und mit den gewonnen Bällen wurde meist zu konzeptlos umgegangen, d.h. es gelang dem Sportclub selten, wirklich zwingende Situationen herauszuspielen. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass die Neuenheimer keinen Spitzen Treter vom Kaliber eines Pretorius, Heimpel oder Wiedemann in ihren Reihen wissen und daher viele Kickpunkte auf Grund von mangelnder Präzision auf der Strecke lassen mussten. Die Hintermannschaft der Neuenheimer ist mit einigen wirklichen Hochkarätern besetzt, dort versammeln sich u.a. der brandgefährliche Marten Strauch, der durchbruchstarke Außendreiviertel Udo Schwarz, Gedrängehalb der U21 Jacob Scheurich, der technisch beschlagene Shaun Smit und der schnelle Südafrikaner Willem Smit, doch trotz diesem Sammelsurium an Spitzenspielern und den beiden Trainern Vigh und Kuhlmann, die ihres Zeichens als Aktive selbst zu den besten deutschen Spielern ihrer Zunft gehörten, fehlt es dem Angriffsspiel der Neuenheimer offensichtlich an Kreativität. Sollte es dem Trainerstab gelingen, das Angriffspotential ihrer Mannschaft zu entfesseln, müssen sich die Mannen vom Neckar am Main keinesfalls verstecken, doch in der Vergangenheit war hiervon noch nicht allzu viel zu sehen. Doch die Taktik, die Bälle vorwiegend im starken Sturm zu halten, könnte aufgehen, aber nur wenn die 8 starken Jungs entschlossener zu Werke gehen als in den wenig überzeugenden letzten Partien auf Heidelberger Boden. Letzte Saison gelang es den Neuenheimern, dem Meister an der Feldgerichtstraße eine Niederlage beizubringen, sollten sie dieses Kunststück wiederholen können, würden sie plötzlich im Meisterschaftsrennen wieder ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen können und alle Kritiker und Heckenschützen urplötzlich zum Schweigen bringen. Allein diese Aussicht sollte für die Neuenheimer Spieler Motivation genug sein, erstmals in dieser Saison ihr gesamtes Potential abzurufen, besonders motiviert wird sicherlich 1. Reihe Stürmer Baracat zu Werke gehen, welcher erstmals gegen seinen alten Verein antreten wird, allerdings dürfte er nur noch die wenigsten Spieler auf der Gegenseite wirklich kennen, da der Kader der Frankfurter während seinem 1-jährigen Aufenthalt in Paris doch einen gewaltigen Umbruch erlebt hat.
TotalRugby Prognose: Diese Partie ist ganz schwer zu tippen, mit Sicherheit schlummert im Team der Neuenheimer viel mehr Potential, als sie bisher abrufen konnten und ein Sieg in einer Partie, in der sie nicht als Favorit ins Rennen gehen, würde sie zurück ins Meisterschaftsrennen bringen. Doch der SC 1880 möchte sich mit Sicherheit nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und wird alles daran setzten, die Tabellenführung zu verteidigen. Die Neuenheimer werden die Anfangsphase der Partie offen gestalten, doch am Ende setzt sich das überlegene Angriffsspiel der Frankfurter durch und der SC 80 gewinnt mit 18 Punkten.
Berliner RC : DRC Hannover
Samstag, 4. Oktober 15 Uhr
Zwar haben die Berliner alle 3 Gastspiele in Heidelberg verloren geben müssen, doch der zur Zeit verletzte Trainer Colin Grzanna stuft alle 3 Niederlagen als vermeidbar ab und ist bemüht, der Entwicklung seiner Mannschaft etwas positives abzugewinnen. So waren vor allem die psychologischen Fähigkeiten des jungen Berliner Trainergespanns gefragt, um die Moral im Team wieder aufzubauen. Sicherlich ist man auf Seiten der Mannen von der Spree froh, dieses Wochenende keine 1000ende Bahnkilometer zu sammeln um dem Lederei hinterher jagen zu dürfen. Besonderes Augenmerk galt auch der Verbesserung im Umgang mit den neuen Regeln, um sich so vielleicht einen weiteren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, schließlich sollen die neuen Regeln das Spiel beschleunigen – ein Umstand aus welchem das top fitte Team der Rot-Schwarzen eigentlich Profit schlagen sollte. Neuen Mut schöpfen dürften die Mannen mit dem rollenden rot-weißen Clubhaus auch aus der Tatsache, dass der kräftige Carlos Duarte sich langsam seiner Bestform nähert und sein paraguayischer Landsmann Igor Huerta in der 1. spanischen Liga weiter an Klasse gewonnen zu haben scheint. Doch die Hintermannschaft der Berliner ist trotz des Ausfalls von Grzanna nicht das Sorgenkind der Spreestädter, die Standardsituationen und dort vor allem das Gedränge sind weiter die Achillesferse im Spiel des Rugby Club. So laufstark sich der Sturm der Berliner im offenen Spiel auch präsentiert, so wackelig ist ihr Gedränge und ihre Gasse. Hieran werden die Trainer mit Sicherheit auch gefeilt haben, um dem DRC hier auf Augenhöhe zu begegnen.
Der DRC hat gegen die RGH eine Klasse Partie gezeigt und angedeutet, dass in der bunt zusammen gewürfelten Truppe eine Menge Potential steckt. Die Fidjis haben nicht nur dem Angriffsspiel der Grünen neues Leben eingehaucht, sondern manch ein erfahrener Bundesligaakteur auf Seiten der Mannen von der Beeke scheint durch das frische Blut im Kader neuen Mut gefasst zu haben, so scheinen einige der erfahrenen und mit zahlreichen Meisterehren dekorierten Spieler aus der Glanzzeit der Ricklinger gewillt zu sein, bis zuletzt gegen den drohenden Abstieg zu kämpfen. Der Sturm des Deutschen Rugby Clubs präsentierte sich gegen die RG Heidelberg noch nicht in Bestform, doch vermutlich melden sich gegen den Berliner Rugby Club der zuletzt angeschlagene Nationalstürmer Benjamin Danso und der ehemalige BRC’ler Andy McGee zurück im Kader der Niedersachsen, dadurch dürfte das Sturmspiel der Gäste wichtige Impulse erhalten. Die große Unbekannte auf Seiten der Grünen ist mit Sicherheit, wie viele Fidjis sich tatsächlich zur Abfahrt am Samstag morgen einfinden, doch wenn ähnlich viele Insulaner wie bei der Partie gegen den deutschen Vizemeister ihr Busticket in die Bundesdeutsche Hauptstadt lösen, können sich die Berliner Rugbyfreunde auf eine fulminante Partie gefasst machen.
TotalRugby Prognose: Die Berliner sind von der letzten Partie gegen den TSV Handschuhsheim enttäuscht und der Heimvorteil wird die Gastgeber mit Sicherheit beflügeln. Doch der DRC weiß, will man im Abstiegskampf bestehen, gibt es ein paar Schlüsselpartien und gegen den Berliner RC rechnen sich die Grünen mit Sicherheit etwas aus. Doch die Rechnung haben sie ohne den Wirt gemacht: der BRC wird bissiger sein, als die Gäste, und am Ende ungefährdet mit 16 Punkten Differenz gewinnen.
Spiel wurde auf 13 Uhr vorverlegt!
RG Heidelberg : RK Heusenstamm
Sonntag, 5. Oktober 15 Uhr
Der Deutsche Vizemeister ist nach wie vor das einzige ungeschlagene Team in der Liga, ein Umstand, den das junge Team von Thomas Kurzer tunlichst beibehalten möchte. Doch wer gedacht hätte, die neue Punktregelung würde den Heidelbergern zu Gute kommen, sieht sich bei einem Blick auf die Tabelle getäuscht, das in den letzten Spielzeiten so offensiv starke Team mit der sportlichen Heimat im Kirchheimer Harbigweg hat im bisherigen Saisonverlauf noch keineswegs zu gewohnter Offensivstärke gefunden und die gegnerische Malllinie nur sehr selten überqueren können. So ist es auch zu erklären, dass das einzige ungeschlagene Bundesligateam nicht auf dem 1. Tabellenplatz wiederzufinden ist. Dass die RG Heidelberg zum jetzigen Saisonzeitpunkt noch ungeschlagen sein würde, hätten zu Saisonbeginn vermutlich nicht viele gewettet, schließlich mussten die Abgänge der 4 Nationalspieler Stock, Weselek, Thier und Kasten sowie ein Trainerwechsel kompensiert werden. Doch in diesen namhaften Abgängen liegen mit Sicherheit auch die Offensivschwächen der Orangenen begründet. Zumindest die Defensive der Orangenen erscheint bisher sattelfest, man musste von allen Teams der Liga die wenigsten Gegenpunkte hinnehmen. Doch will man den 2. Tabellenplatz nicht schon in wenigen Spieltagen an den von hinten heranrückenden TSV Handschuhsheim verlieren, muss endlich mal ein Sieg mit Bonuspunkt her, vor allem gegen Teams, bei denen den direkten Mitkonkurrenten um einen Play-Off Platz dieses Kunststück gelungen ist. Die Taktik der RGH könnte heißen, die Bälle im kräftigen Sturm zu halten, in welchem U21 Nationalspieler Falk Schmitt und der arbeitsame Flanker Jeff Tigere noch verletzungsbedingt ausfallen werden. Dafür hat sich zweite Reihe Stürmer Christoph Hug aus dem Urlaub zurückgemeldet, Constantin Hocke hat erstmals seit seinem Rippenbruch wieder am Training teilgenommen und Sturmführer Tim Coly ist wieder einsatzfähig. Den Zuschauern, die sich am Samstag am Harbigweg einfinden, wird neben dem Spiel auch wieder Musik geboten werden, außerdem hat der Deutsche Vizemeister eine außergewöhnliche Plakataktion gestartet, um zukünftig noch mehr Leute fürs Rugby zu begeistern.
Der RK Heusenstamm wird registriert haben, wie schwer sich die Neckarstädter gegen den DRC Hannover getan haben. Beim DRC konnten die Füchse ihren bisher einzigen Saisonsieg verbuchen und dieser erfolgte in überzeugender Manier. Seitdem sind die Heusenstammer den zahlreichen Vorschusslorbeeren nur noch teilweise gerecht geworden. Sicher verfügen sie über eine über Gebühr talentierte und schnelle Hintermannschaft und haben zudem einige aufregende junge Talente in ihren Reihen. Aber der Sturm ist nach wie vor das große Sorgenkind von Trainer Jens Steinweg. Zu zaghaft gehen die Grün-Weiß-Roten Akteure vor allem in den statischen Situationen zu Werke. Doch wenn es den Gästen gelingt, gegen den kräftigen RGH-Sturm zu bestehen und die Bälle zu den trickreichen Walger Brüdern, oder dem Sprinter Bevan Gray zu bringen, werden die Gastgeber mehr brauchen als “laute Rockmusik”, um die trickreichen Gäste aus ihrem Malfeld fernzuhalten.
TotalRugby Prognose: Die Heidelberger sind ungeschlagen, doch richtig enthusiastisch sind die Anhänger der Orangenen bisher nicht gewesen, ob der Leistungen ihres Teams. Doch gegen die Füchse soll im zweiten Heimspiel der Saison der erste überzeugende Sieg her, dies werden die flinken Mannen vom Martinsee trotz aller guten Vorsätze nicht verhindern können. Die RGH holt am Samstag den Offensivbonuspunkt und gewinnt mit 19 Punkten Unterschied.
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