 Der TV Pforzheim erwartet in Hannover einen harten Kampf (c) Jürgen Keßler Die 1. Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Nur noch vier Teams kämpfen um beiden Plätze im Finale um die deutsche Meisterschaft am 21. Juni in Pforzheim. Und entgegen allen Prognosen und Vorhersagen von den Experten ist die Vorschlussrunde keine reine Angelegenheit der Mannschaften aus dem Süden. Im Halbfinale ist das Nord-Süd-Kräfteverhältnis ausgewogen. Für interessante Spiel ist am Wochenende also gesorgt.
Hannover 78 : TV Pforzheim
Samstag, 17. Mai, 15 Uhr
Der TV Pforzheim sieht sich schon auf der Zielgeraden: Noch einmal müssen die Rhinos gewinnen, heißa, dann hätten sie ihr Saisonziel erreicht: die Finalteilnahme im heimischen SüdwestEnergie-Stadion. Nur der DSV Hannover 78 könnte den TVP-Ruggern jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Niedersachsen sind das ungeschlagene Spitzenteam im Norden – und aus Sicht der Pforzheimer der große Unbekannte. „Keine leichte Aufgabe“, wie der TVP vor der Partie selbst kundtut. Der Verein hatte sich auch für das Halbfinale das Heimrecht und eine vermeintlich leichte Partie gegen den SC Neuenheim erhofft. Nichts da. Jetzt müssen die Pforzheimer die weite Anfahrt zum Schnellen Graben nach Hannover in Kauf nehmen – und um den Sieg bangen. Um nichts anbrennen zu lassen, wollte TVP-Trainer John Willis mit dem Team schon am Freitag entspannt anreisen. „Uns erwartet ein sehr körperbetontes, extrem hartes Match, in dem beide Teams alles geben müssen, um am Ende ins Finale einziehen zu können“, sagte Willis. Beruhigend aus seiner Sicht: Die Liste der verletzten TVP-Spieler ist vergleichsweise kurz.
Die Hannvoeraner indes geben sich bescheiden. "Was wir diese Saison geleistet haben, damit können wir schon jetzt absolut zufrieden sein", sagte 78-Coach Carsten Segert nach dem Erfolg im Viertelfinal-Nachholspiel gegen den SC Neuenheim gegenüber dem hannoverschen Wochenblatt "Hallo Sonntag". Von Hannover 78 lagen bis Redaktionsschluss keine weiteren Informationen vor.
TotalRugby-Prognose: Vor heimischer Kulisse wird Hannover 78 voll motiviert auflaufen und sich dem heranstürmenden TV Pforzheim entschlossen in den Weg stellen. Den Triumphzug der Rhinos werden die Hannoveraner damit zwar ordentlich ausbremsen, aber letztlich nicht aufhalten können. TVP +35
Heidelberger RK – Berliner RC
Samstag, 17. Mai 14:15 Uhr
Die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung erwartet ein „leichtes Spiel“ für den in dieser Spielzeit noch ungeschlagenen Titelverteidiger Heidelberger RK, wenn am Samstag um 14:15 Uhr der Nord/Ost-Zweite Berliner RC am Harbigweg zu Gast sein wird. Die Hauptstädter stehen damit zum ersten Mal seit 2008, damals mit Ausnahmekönnern wie Colin Grzanna, Franck und Jeannot Moutsinga sowie den Brüdern van Look, wieder in einem Halbfinale der Rugby-Bundesliga.
Für die Gäste von der Spree, die sich mit einem hart umkämpften 31:24-Heimsieg über die Rudergesellschaft Heidelberg für diesen ultimativen Härtetest qualifiziert haben, ist es die erste wirklich große Reise in dieser Saison. Im bisher letzten Spiel gegen den Klub, in der Spielzeit 2011/2012, mussten sich die Charlottenburger auf heimischen Rasen mit 0:75 geschlagen geben, nachdem sie zuvor zum Auswärtsspiel bei den Heidelbergern gar nicht erst angetreten waren. Doch die viel gescholtenen Bundesliga-Gruppe Ost bzw. Nord/Ost haben dazu beigetragen, dass Coach Danny Stephens seine Mannschaft innerhalb von nur zwei Spielzeiten vom Eigentlich-Absteiger zum Bundesliga-Halbfinalisten aufbauen konnte. Ein Unterfangen was bei den kräftezerrenden Süd-Reisen in der einteiligen Bundesliga deutlich schwerer geworden wäre, zumal dem Hauptstadt-Club ja zunächst einmal der Wiederaufstieg ins Rugby-Oberhaus hätte gelingen müssen.
HRK-Coach Kobus Potgieter muss im Bundesliga-Halbfinale zwar auf die Dienste des rotgesperrten Spielmachers Raynor Parkinson sowie auf seine Nationalmannschaftskollegen Benjamin Danso (Riss der Bizeps-Sehne), Rafael Pyrasch (Schulterprellung) und Pieter Jordaan (Nervenreizung) verzichten, kann aber selbstverständlich immer noch eine gut eingespielte Truppe aufs Feld schicken.
TotalRugby-Prognose: Wenn es dem Berliner RC gelingt ohne Angst vor dem großen Gegner zu agieren, dann wird man den Ruderklub durchaus auf Trab halten können. Allerdings wird der junge Sturm der Hauptstädter keine Chance gegen die starken Standards der Hausherren haben. Und wenn sich die starken Männer des Ruderklubs erst einmal ein ordentliches Punktekonto „erdrückt“ haben, werden die überlegene Physis und der tiefere Kader der Kurpfälzer dafür sorgen, dass es am Ende recht deutlich wird. HRK +62
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