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TotalRugby Vorschau: Meisterrunde (3. Mai)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 2. Mai 2014

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Der Berliner RC möchte sich auf dem Weg ins Bundesliga-Halbfinale auch von der RG Heidelberg nicht aufhalten lassen - © Miriam May

Es knistert in der Rugby-Bundesliga. Am Wochenende liefern sich nicht nur die Meisterschaftsfavoriten Heidelberger RK und TV Pforzheim ein Fernduell, sondern die RG Heidelberg muss beim Nord/Ost-Zweiten Berliner RC zeigen was sie drauf hat und der FC St. Pauli will beim SC Neuenheim beweisen, dass er in der ersten Bundesliga angekommen ist.

 

SC Neuenheim - FC St. Pauli
Samstag, 3. Mai 14 Uhr

Die Partie zwischen dem SC Neuneheim und den FC St. Pauli beschließt die Qualifikationsrunde für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Ursprünglich hatten die Heidelberger vergangenes Wochenende eine Begegnung im North Sea Cup terminiert und baten daher die Hamburger um die Verlegung des K.o.-Spiels. Der FC St. Pauli fährt nun bester Stimmung zum amtierenden Vizemeister.

„Wir schätzen den SC natürlich stark ein. Aber wir wollen an unseren Aufgaben wachsen und einen guten Kampf abliefern. Was am Ende dann dabei rauskommt, werden wir sehen“, sagt Nils Zurawski, Rugby-Abteilungsvorsitzender des FC St. Pauli. Im Falle einer Niederlage wolle seine Mannschaft das Ergebnis so eng wie möglich halten. Dabei gehen die Hamburger mit erhobenem Haupt in die Partie. „Keine Absagen, kein grüner Tisch – wir stellen uns unseren Aufgaben. Wir haben eine gute Mannschaft und wollen schauen, wo wir stehen“, betont Zurawski. Daher absolvierte die Mannschaft von Trainer Paul McGuigan im Vorfeld des Spiels alle Trainingseinheiten voll konzentriert und fährt mit nahezu voller Kapelle in die Kurpfalz. Nur hinter Flanker Lorenz Klingbeil steht noch ein Fragezeichen, über dessen rote Karte aus dem letzten Gruppenspiel gegen Victoria Linden noch verhandelt wird.

Und auch wenn der angepeilte vierte Tabellenplatz in der Gruppe Nord/Ost als Fünfter verpasst wurde, zeigt sich Nils Zurawski mit der bisherigen Saison zufrieden. Der vierte Rang wäre natürlich schön gewesen, aber Rugby ist halt kein Wunschkonzert“, bilanziert Zurawski. Er sieht den Verein auf dem richtigen Weg und mache die Entwicklung nicht von der „individuellen Leistungsbilanz eines Teams“ abhängig.

Der amtierende Vizemeister hat sich dagegen andere Ziele gesteckt, als nur das Achtelfinale im Kampf um die deutsche Meisterschaft zu erreichen. Für den SC Neuenheim ist das Heimspiel gegen die Hamburger nur eine Zwischenstation in den Play-offs. Alles andere als ein Sieg auf dem heimischen Geläuf gegen den FC St. Pauli wäre eine faustdicke Überraschung. Ob die Gäste dabei das Endergebnis wie angekündigt im Rahmen halten, können wird dabei wohl eher am SCN liegen, ob die Mannschaft bis zum Abpfiff Vollgas gibt oder irgendwann den Dampf aus der Partie nehmen wird. Denn eine Woche später würde bei einem Sieg die Fahrt zum Nordmeister DSV Hannover 78 anstehen.

TotalRugby-Prognose: Physis, Schnelligkeit, Taktik – der SC Neuenheim wird dem FC St. Pauli in allen Belangen überlegen sein. Die Hamburger haben dagegen nur ihren bekannten Kampfgeist in die Schale zu werfen, der mit zunehmender Spieldauer aber auch erlahmen wird. Daher wird der SCN mit einem Sieg von +60 Punkten in das Viertelfinale einziehen.

Auch am Wochenende bieten wir den Bundesligisten wieder die Möglichkeit ihre Anhänger über unseren LiveTicker auf dem Laufenden zu halten. Damit wir auch den sehr Rugby-intensiven Monat Mai (WM-Qualifikation, K.O.-Phase in der Meisterrunde, etc.)  bewerkstelligen können sind wir weiterhin auf Eure Spenden angewiesen. Zu diesem Zweck haben wir unsere betterplace.org eine Spendenaktion aktualisiert, damit ihr unsere Live-Berichterstattung unkompliziert unterstützen könnt. Gespendet werden kann wie immer auch via Überweisung (BLZ: 12030020, Kto: 17735507) oder Paypal.

RG Heidelberg – Berliner RC
Samstag, 3. Mai 14:30 Uhr

Der BRC ist endlich dort angekommen, wo er hinwollte. Das Viertelfinale gegen Kontrahenten auf Augenhöhe wartet nun nach einer langen Vorbereitungszeit auf Trainer Danny Stephens und sein Team, dass er in den vergangenen Monaten extrem verjüngt hat. Auch zum Leidwesen einiger etablierter Stammkräfte, die nun oftmals von der Bank aus den Spielen beiwohnen müssen. Aber gerade jetzt, gegen die langersehnten gleichwertigen Gegner, ist Stephens auf die geballte Erfahrung der alten Hasen angewiesen. Aber Stephens ist dennoch zuversichtlich, denn schließlich ist die RGH keine Unbekannte: „Das Personal und die traditionelle Spielweise der RGH sind bekannt. Einige Nationalspieler und noch weitere 7er Spieler tummeln sich in der Mannschaft. Die haben wenig Schwächen und wir müssen am Samstag auf unserem höchsten Niveau sein“. Daher hat sich Stephens auch nicht unmittelbar auf einen Mannschaftsteil in der Vorbereitung zum Viertelfinale festgelegt: „Ob sturmlastig oder die schnelle Hand, wir wollen beides können“. Der BRC will sich zudem nicht auf das bisher Erreichte ausruhen. Allein unter die Top acht zu kommen reicht nicht aus, auch wenn sich Stephens an dieser Stelle diplomatisch gibt: „Unser Saisonziel ist ganz einfach: so gut spielen wie möglich und als Mannschaft besser werden. Nach dem Samstag werden wir wissen, ob wir etwas besser hätten machen können oder nicht“. Die Spiele gegen die untere Tabellenhälfte der Ost-Gruppe haben zumindest den jungen Wilden, die Stephens ins Team geholt hat ordentlich Selbstvertrauen gegeben. Nun müssen sie aber auch gegen die erfahrenen und gewitzten „Orange Hearts“ aus der Kurpfalz zeigen, dass sie die vollen 80 Minuten über ihre Konzentration aufrecht halten können. Die Vorzeichen dazu stehen jedoch schlecht. Denn gegen den Tabellenprimus Hannover 78 haben die Berliner zweimal gepatzt. Daher bleibt die Frage, ob Stephens nun im Viertelfinale auf die Erfahrung im Team setzt oder bei den mittlerweile eingespielten Akteuren bleibt. Allerdings muss er auch einige Ausfälle verkraften, denn mit Eckdreiviertel Sione Afu (Bänderriss) und Graham Combo (Meniskusprellung) fallen gleich zwei wichtige Spieler in der Hintermannschaft aus. Dazu gesellen sich noch Zweite-Reihe-Stürmer Eleder San Sebastian und Nachwuchsverbinder Jerry Schnatbaum, die aus privaten Gründen passen müssen.

Die „Orange Hearts“ sind hingegen trotz, oder gerade wegen der vielen Ausfälle hochmotiviert. Denn je kleiner das Team wird, desto mehr muss es auch zusammenhalten, um den Personalmangel kompensieren zu können „und das klappt derzeit sehr gut. Außerdem spielt man nicht alle Tage im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft – da ist jeder motiviert“, berichtet RGH Coach Christopher Weselek. Auch die Berliner sind den Kurpfälzern nach etlichen Jahren in der ersten Bundesliga gut in Erinnerung geblieben: „Der BRC ist seit Jahren eine spielstarke Mannschaft, gegen die es immer schwierig ist zu gewinnen. Gerade ihre Hintermannschaft rund um Raphael Hackl ist brandgefährlich. Die Berliner spielen bis jetzt eine tolle Saison, da müssen wir uns mächtig ins Zeug legen wenn wir gewinnen wollen“, analysiert Weselek. Auch die ähnliche Spielanlage beider Teams trägt nicht unbedingt dazu bei, bereits im Vorfeld einen Favoriten auszumachen, das weiß auch Weselek: „Die Stürmer und die Hintermannschaften beider Teams begegnen sich auf Augenhöhe. Ich denke, es wird deshalb ein ganz enges Spiel, bei dem am Ende die Tagesform entscheidet“. Das gute Teamspiel der Heidelberger und die gewitzten Hintermannschaftsspieler lassen selten die Fehler der Gegner ungestraft. Das konnten sie auch im Achtelfinale gegen den überforderten TSV Victoria Linden unter Beweis stellen. Solch ein hoher Sieg in der K.O. Runde ist natürlich Balsam für die Seele und Schmiermittel im Räderwerk des Selbstbewusstseins. Jedoch will Weselek seine Männer nicht unnötig unter Druck setzen: „Wir wissen, dass wir uns in den Play-Offs befinden. Da kann die Saison plötzlich vorbei sein. Unser Ziel ist es immer, das nächste Spiel zu gewinnen. Wo wir am Ende dann landen, wird man sehen“. Die Reise nach Berlin wird jedoch durch die schier endlose Verletztenliste getrübt. Mit Carsten Lang, Mike Härtel (beide Rücken), Jeff Tigere (Daumen), Tim Reinhard (Knie), Basti Himmer (Muskelverletzung), Matthias Krischke, Constantin Hocke (beide Kreuzbandriss) und Tit Hocevar (Länderspieleinsatz für Slowenien) fällt fast die halbe Mannschaft aus. Zudem stehen hinter Marvin Dieckmann, Michael Ahl, Patrick Schachner und Lennard Herlyn einige Fragezeichen, die die medizinische Abteilung der RGH noch bis Samstag aus dem Weg räumen muss.

TotalRugby Prognose: Die ähnliche Spielweise beider Teams verspricht eine enge Partie. Die Verletztenliste der Heidelberger und der Heimvorteil der Berliner spielen jedoch dem BRC ganz gut in die Karten. Das wird allerdings erst zum Ende des Spiels passieren, wenn der BRC mit +3 den Platz verlässt.


Heidelberger RK – RK 03 Berlin
Samstag, 3. Mai 15 Uhr

Mit einer morgendlichen Trainingseinheit am Tag der Arbeit hat sich der amtierende Meister Heidelberger RK auf das bevorstehende Viertelfinale gegen den Nord/Ost-Dritten RK 03 Berlin vorbereitet. Das zeigt, dass man die Ostberliner beim Klub ernst nimmt, auch wenn Trainer und Spieler der Kurpfälzer selbstverständlich intensiv mit der Vorbereitung auf die internationalen Mammut-Aufgaben im olympischen 7er-Rugby und der WM-Qualifikation im 15er-Rugby beschäftigt sein dürften. Aus dem Grund wird HRK-Cheftrainer Kobus Potgieter auch in der Runde der letzten acht versuchen seine kostbaren Nationalspieler so dosiert wie möglich zum Einsatz zu bringen. Definitiv fehlen wird DRV-Schlussmann Pieter Jordaan (Nackenverletzung) aber auch die Innenpaarung Buckman/Liebig, Deutschlands Verbindungshalb Raynor Parkinson und Flanker Kehoma Brenner dürften relativ früh zum Duschen geschickt werden. Ähnliches gilt vermutlich für die beiden Erste-Reihe-Pfeiler Arthur Zeiler und Samy Füchsel, für die es mit Luis Vasquez und Patrick Schliwa aber durchaus hochwertige Ersatzkräfte gibt.

Die Berliner haben ihr Saisonziel mit der Teilnahme am Viertelfinale bereits erreicht. Alles was jetzt in Heidelberg kommt ist daher als Bonus zu betrachten. Beim letzten Gastspiel beim Ruderklub hatten die Gelb-Schwarzen ein empfindliches 7:109 einstecken müssen, weshalb es durchaus als Erfolg zu werten wäre, wenn es diesmal gelingen würde, die Partie möglichst lange offen zu gestalten. Dafür bedarf es freilich einer starken Leistung der erfahrenen Achse Hinds-Johnson-Lill-Lowdon.

TotalRugby-Prognose: Der RK 03 kann von Glück sprechen, dass HRK-Trainer Kobus Potgieter sich den Luxus erlaubt auch im Bundesliga-Viertelfinale das Interesse der Rugby-Nationalmannschaft über den Vereins-Interessen anzusiedeln. Gegen die 1B-Mannschaft der Gastgeber werden die Spreestädter freilich dennoch verlieren, es wird aber nicht ganz so heftig. HRK +58

 

TV Pforzheim – TSV Handschuhsheim
Samstag, 3. Mai 16 Uhr

Der TSV Handschuhsheim musste sich den Einzug ins Viertelfinale hart erkämpfen. Der SC Germania List lieferte den Löwen aus der Kurpfalz in der Relegation vergangenes Wochenende ein hartes Stück Arbeit. Am Ende zahlten sich jedoch die bessere Fitness und die Ausdauer für den TSV aus, der einen knappen Sieg erringen konnte.

Der TSV, der bislang zweimal im Meisterschaftsfinale stand (1978 und 2005), dürfte mit dem Platz unter den besten acht Teams der Bundesliga sein wichtigstes Ziel für diese Saison bereits erreicht haben. Entsprechend motiviert werden die kampferprobten Löwen jetzt gegen die Pforzheimer Rhinos spielen: Sie haben alles zu gewinnen, nichts zu verlieren.

Der TV Pforzheim gibt sich vor der Partie gewohnt selbstbewusst. Zwar erwartet TVP-Coach John Willis ein „körperbetonte Spiel, das allen Spielern viel abverlangen und Kräfte kosten wird“. Doch sieht sich der TVP aktuell am Anfang einer „langen Reihe von Endspielen“, von denen das letzte das Meisterschaftsfinale im heimischen Stadion sein soll. „Das ist machbar“, schätz Willis. „Aber wir gewinnen nicht durch Träume, sondern durch ein fokussiertes Spiel, in dem wir unsere Stärken auf dem Platz entfalten und das System des Gegners zum Scheitern bringen, weil wir ihn zu Fehlern provozieren.“

Wie das geht, haben die Rhinos vergangene Woche im North Sea Cup einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Das Team, das erst seit 2011 in der Rugby-Bundesliga spielt, gewann im internationalen North Sea Cup vor heimischem Publikum gegen die Auswahl Niederlande South mit 46 : 19. Bis auf die verletzten Udo Schwarz und Russell Kupa ist der TVP-Kader komplett.

TotalRugby-Prognose: Der TV Pforzheim geht als klarer Favorit in die Partie, und wird dem TSV von Beginn auf sein Spiel aufzwingen wollen. Die Löwen werden über 80 Minuten tapfer dagegen halten und einige sehenswerte Achtungserfolge erzielen. Am Ende wird der TVP aber klar dominieren. TVP +43

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Kommentare (11)add comment

Andreas Müller said:

709
DM Viertelfinale?
Wenn ich mir die Prognosen so ansehe, dann gibt es wohl nur eine spannende Partie in unserem DM-Viertelfinale!?
DAs zeigt doch das hier weiterer Reformnachholbedarf ist.
Warum sollten sich die Zuschauer solch einseitige Spiele ansehen wollen?!?

Wann hören diese Ergebniskapriolen auf und wann wird die Liga wieder spannend?

So eine Grütze brauch doch niemand, schon gar nicht live! Spielt doch den Titel als Turnier an einem Wochenende aus mit vier Teams und weiteren vier Teams um den DRV-Pokal oder acht Mannschaften und die Verlierer spielen um den Pokal. Reduzierte Spielzeiten und mehr Wechseln, dann wird´s wieder etwas ausgeglichener.
Mai 02, 2014

Peter Adam said:

103
let's get the facts straight
A) Unsere Nationalmannschaften spielen so gut wie noch nie
B) Von den 9 in der Meisterrunde verbliebenen Teams, wären 8 auch ohne Ligareform in der Bundesliga (ironischerweise sorgt der Eigentlich-Absteiger BRC gegen die RGH laut Prognosoe für die spannendste Paarung. Ohne Reform wäre der BRC vermutlich auf lange Zeit in der 2. Liga versumpft
C) Der durch die Reform verursachte Aufschwung von Teams wie Pauli, Germania, Heusenstamm (auch so ein Team das abgestiegen wäre) oder Leipzig kann nur von "ewig Gestrigen" verkannt werden. Klar müssen auch einige Teams Abstriche machen, aber insgesamt präsentiert sich eine deutlich gesündere Liga als Pre-Reform
D) DRV- und Ligapokal sind spitze und super spannend
E) Sollen wir HRK und TVP verbieten auf höherem Niveau zu spielen als der Rest?
F) Angeblich planen einige Landesverbände die Formierung von 15er-Teams und deren Start im North Sea Cup, das wäre sportlich ein super Schritt und eine Einführung der 2. Reform-Phase


Sicherlich gibt es bei der Reform und auch beim DRV (insbesondere bei der Spielleitung und dem Rahmemspielplan) weiter Nachholbedarf, aber m.E. trägt deren Umsetzung entscheidend dazu bei, dass das Dt. Rugby heute viel besser dasteht als noch vor 3-4 Jahren.
Mai 02, 2014

Lars Schindewolf said:

3191
....
Zu Punkt F)
Sollte das so kommen wäre das ein Riesenfortschritt.
Gerade der NSC könnte für solche Teams genutzt werden. Momentan ist dieser von der Idee her gute Wettbewerb ein schlechter Witz.
Der HRK sagt gleich ab. Frankfurt wird eliminiert. Und von den restlichen Partien finden nur 2/3 statt. Halbfinale gleich gestrichen. Bleibt am 9 Spiele insgesamt. Das ist doch kein Wettbewerb.
Mai 02, 2014

Christian Fischer said:

3424
...
@Peter: Bedenkenträger gibts viele. Die neue Rugby-Bundesliga ist ein voller Erfolg.

Dem deutschen Rugby konnte nicht besseres passieren, als die Reformen. Wenn Deutschland zur WM fährt, dann freu ich mir ein Loch in den Bobbes. #Aufschreivorfreude

Mai 02, 2014

Andreas Müller said:

709
Trainingsspiele statt DM-Viertelfinale!
@Peter Adam: A) Unsere Nationalmannschaften spielen so gut wie noch nie
Es gab keine Kritik an den Auswahlteams von mir, die Spitzenförderung läuft einigermaßen rund und wir haben den gewünschten Erfolg, dank guter Trainer!

B) Von den 9 in der Meisterrunde verbliebenen Teams, wären 8 auch ohne Ligareform in der Bundesliga (ironischerweise sorgt der Eigentlich-Absteiger BRC gegen die RGH laut Prognosoe für die spannendste Paarung. Ohne Reform wäre der BRC vermutlich auf lange Zeit in der 2. Liga versumpft
Geht es nicht darum das bestimmte Teams dort nicht hingehören, sondern darum das die Leistungsunterschiede der einzelnen Meisterschaftsregionen im Vergleich dermaßen horrend sind, das der Leistungsgedanke dabei zu kurz kommt.
Als Beispiel nur mal so vom letzten Jahr, der Abstieg des TSV Handschuhsheim in den DRV-Pokal! Die hätten sicher auch in die Meisterrunde gepaßt.

C) Der durch die Reform verursachte Aufschwung von Teams wie Pauli, Germania, Heusenstamm (auch so ein Team das abgestiegen wäre) oder Leipzig kann nur von "ewig Gestrigen" verkannt werden. Klar müssen auch einige Teams Abstriche machen, aber insgesamt präsentiert sich eine deutlich gesündere Liga als Pre-Reform
So ein Unsinn hier zu verbreiten ist schon hanebüchen!Aufschwung von Pauli, Germania und Leipzig!?? Es bleibt hier abzuwarten, wie lange der beschriebene Aufschwung anhält, wenn er denn jemals da war und im Vergleich zu was oder wem!?

D) DRV- und Ligapokal sind spitze und super spannend
Sieh einfach noch mal die Ergebnisse an im Liveticker, die Prognosen wurden bei drei Spielen sogar noch übertroffen und bis auf BRC-RGH waren die anderen wohl nur Sparringspartner!

E) Sollen wir HRK und TVP verbieten auf höherem Niveau zu spielen als der Rest?
Nein, natürlich nicht, aber ich denke, sie werden in Zukunft sehr wohl überlegen, wo sie ihre Gelder investieren, wenn es sie weiterbringen soll. Im Übrigen teile ich hier die Antwort von Lars Sch. Den NSC gibt es seit 20 Jahren und die Vereine, die daran teilgenommen haben, hatten nur mehr Spesen, ansonsten ist nix gewesen.

F) Angeblich planen einige Landesverbände die Formierung von 15er-Teams und deren Start im North Sea Cup, das wäre sportlich ein super Schritt und eine Einführung der 2. Reform-Phase
Na, denn mal los!!Ich bin jetzt schon gespannt, wie diese 2. Reformphase genau aussieht. Hier werden wir dann sicher schneller von der Realität eingeholt als uns lieb sein wird, denn ohne die nötigen Rahmenbedingungen wird es keine 2. Reformphase geben bzw. sie lange überleben.

So, nun genug kritisiert. Ich freue mich für alle Teams, die im DM-Halbfinale stehen und den Verlierern wünsche ich eine erfolgreiche neue Saison. Die Nationalteams spielen zur Zeit gutes und sehr ansehnliches Rugby mit entsprechendem Erfolg. Es wäre gut einen großen Schritt weiter zu kommen, aber bitte nicht um jeden Preis. Wir brauchen das Zusammenspiel von Sport/Finanzen und Förderung/Anreize für junge Spieler, damit sie nicht auf der Bank eines Topclubs versauern oder gar ganz verloren gehen.

Ahoi und ovale Grüße aus der ehemaligen Hochburg des Rugby
Mai 06, 2014

Peter Adam said:

103
...
Ich glaube Du hast mich nicht ganz verstanden, also versuche ich es noch mal.

zu A) Die Reform erlaubt es den Nationaltrainern Lehrgänge parallel zur Bundesligasaison durchzuführen, außerdem können bei den Spitzenclubs immer wieder Nationalspieler geschont werden, um fit für die Nationalmannschaften zu sein. Ansonsten stimme ich Dir zu.

zu B) Die Teams die jetzt im Bundesliga-Viertelfinale stehen/standen, wären auch ohne Ligareform die Mannschaften die in der 1. Bundesliga spielen (Ausnahme Berliner RC, der wäre ohne Ligareform - genau wie der RK Heusenstamm - in die 2. Bundesliga abgestiegen). D.h. diese Ergebnisse hätte es das ganze Jahr in der "1. Liga" gegeben. Wenn ich jetzt z.B. sehe, dass der RK 03 Berlin (der gegen den HRK eine sehr ansehnliche Leistung gebracht hat), zum Viertelfinale nur mit 18 Spielern kommen konnte, wie hätten die Berliner denn dann eine "normale" 1. Liga-Saison durchgehalten, in der sie mindestens viermal nach Heidelberg, einmal nach Pforzheim und einmal nach Frankfurt gemusst hätten.

zu C) Germania schlägt z.B. den BRC, der RC Leipzig hat sich nicht nur sportlich etabliert, sondern mit dem Status Bundesliga da eigene Vereinsprofil derart erweitert, dass man sich im säschischen Sport etablieren konnte. Der RK Heusenstamm hat in der West-Gruppe "Selbstvertrauen" getankt und war danach auch in der Süd/West-Gruppe eine Mannschaft die u.a. gegen den TSV Handschuhsheim und den SC Frankfurt 1880 gewinnen konnte (gegen die RG Heidelberg wurde zweimal knapp verloren) und gegen Pforzheim hat man eine Halbzeit sehr munter mitgespielt.

zu D) Was haben DRV- und Ligapokal mit den Meisterrunden-Ergebnissen im Liveticker zutun?

zu E) Was hat der NSC jetzt damit zutun?

zu F) Mithelfen statt nur Bedenken tragen. Meinst Du wirklich die alte Liga war so "gesund", dass wir damit mittelfristig irgendwelche sportlichen Ziele erreicht hätten?
Mai 06, 2014

Andreas Müller said:

709
Rugby in Deutschland
@Peter: Ich habe eher den Eindruck, das du meine Bedenken nicht verstehst und die sind nicht neu. Wir haben immer noch eklatante Unterschiede in der Leistungsdichte der Teams und das führt natürlich zu Langeweile im Meisterkampf!

GAnz zu schweigen von den Vereinen, die sich dem Anspruch Erstligatauglich gerne stellen würden, aber aufgrund von Bedenken dieser Art immer mit beiden Augen zu in solche Situationen gehen müssen und hoffen das sie am anderen Ende ankommen. Siehe zuletzt 08 Ricklingen, ein Traditionsverein, der in den 80igern und 90igern gutes Erstliganiveau hatte und jetzt wieder Anschluß gefasst hat, aber dann wegen personeller Sorgen die Segel streichen muß, weil die privaten Bedürfnisse (geld verdienen!) eben nicht auf dem Sportplatz hier gemacht werden, wie das woanders der Fall ist.
Die Ergebnisse, die bei den Achtel- und Viertelfinals rauskommen sind den Anspruch um einen Pokal bzw. die Meisterschaft mitzuspielen, einfach nur eine Strafe für die aufopfernd kämpfenden Teams und die Fans. Und für die Gewinner meist nicht mehr als ein Trainingsspiel, also ein Witz!
Die Entwicklung der Nationalspieler beschränkt sich daher meist oft auf die paar Clubs, die das Rennen um den Titel unter sich ausmachen. Das ist auf lange Sicht einfach zu wenig für den ganz großen Wurf international! Es muß mehr Anreiz und Herausforderung auch in der geteilten Liga sein, dann wird mehr Geld benötigt um die Strukturen zu festigen und weiter zu professionalisieren.
Nur in einer unübersichtlichen und "unsportlichen" Liga findet man wenig Sponsoren, die dem Kind auf die Beine helfen!

Wenn alle soviel für Rugby getan hätten, bräuchten wir uns über den Mangel jetzt nicht streiten. Ich hoffe wir packen´s in Zukunft besser!
Mai 07, 2014

Arne Zielinski said:

234
Fakten statt Parolen
Also vielleicht mal ein paar Klarstellungen, die auf Fakten basieren:

1. Der Meisterschaftskampf ist relativ unspannend, weil HRK (und streckenweise TVP) den anderen Teams mindestens 2 Schritte voraus sind. Der HRK betreibt seit Gründung der Wild Akademie eine konsequente Professionalisierung und steigert sein Niveau konstant in einem Maße, das im Grunde kein anderer Klub mithalten kann. Die Meisterschaft wäre derzeit auch in einer eingleisigen Liga sehr unspannend. Die Entwicklung des HRK kann man wunderbar im Archiv von rugbyweb.de nachvollziehen.
Ich finde das Treiben des HRK übrigens höchst lobenswert und vielleicht sollten sich ein paar Herren mal die Frage stellen, warum ein gewisser Mäzen bereit ist, massiv Geld in (s)einen Klub zu investieren und nicht in den DRV. Aber die unangenehmen Fragen wurde im DRV oder den Altvorderen ja noch nie so gerne gestellt.
2. Die Konzentration der Nationalspieler auf ein paar Vereine ist weder neu noch irgendwie besorgniserregend. Ein Blick auf den ersten Bericht über die Nationalmannschaft aus 2008 hier bei totalrugby zeigt die gleiche Verteilung der Spieler auf Club wie heute auch, lediglich ist es heute HRK anstatt damals die RGH. Und bei den Legionären haben eben die Clubs und ein paar Legionäre gewechselt. Und wann die Nationalmannschaft mal nicht aus den Hochburgen Heidelberg und Hannover besetzt wurde, will ich lieben nicht wissen. Man möge mir doch mal Nationalspieler der letzten 15 Jahre nennen, die weder im Ausland, noch in in einer der drei starken Regionen (HD/FFM, Han, Berlin) gespielt haben. Dürfte recht kurze bleiben die Liste.
3. Der Rückzug des Traditionsvereines 08 Ricklingen hat eine wenig beachtete Nebenfolge: Nämlich "Wunsdorf". Bei Wunsdorf handelt es sich um eine ca. 2007/2008 aus einer Schul-AG hervorgegangene Mannschaft, die sehr engagiert war und in der VL Niedersachsen gut gespielt hat, kann man alles bei rugbyweb.de nachlesen. Und dann fing das große Hannoveraner Personalkarussell an auch Wunsdorf zu erfassen. Tja und heute existiert Wundsdorf auf der Rugbykarte nur noch mit Namen, oder hat die SG tatsächlich in letzter Zeit mal in Wunsdorf trainiert/gespielt? Wohl kaum.
Spielgemeinschaften haben ja in Hannover eine traurige Tradition, zwei Vereine klammern sich mit aller Kraft an den letzten Strohhalm und dann geht´s für beide gegen die Wand und man hat den Neuanfang einfach nochmal um 5-10 Jahre verzögert, super! DRC, Schwalbe, 08, Wunsdorf, Odin, Döhren. Noch Fragen? Das Grundproblem jetzt auf die Ligareform zu schieben ist einfach nur aberwitzig.

Ich hör mal lieber auf, sonst bekomme ich noch schlechte Laune...
Mai 07, 2014

Christian Fischer said:

3424
...
Jammern und Klagen allerorten.
Seht die Sache anders. Der HRK ist allen finanziell überlegen, aber ich garantiere euch: Setzt ihr finanzielle Mittel im Verein ein, dann bleiben die Spieler eher. Welcher Verein versucht sich noch professionell zu vermarkten? Wer arbeitet mit einer Werbeagentur oder Zeitung zusammen? Welcher Verein kümmert sich um die Betreuung von VIP-Gästen?
Traditionen sind irgendwann mal reiner Selbstzweck wenn sie nur als Mäntelchen dienen. Schön, wenn man deutscher Meister 1903 war, (#nureinbeispiel) aber das hilft heute keinem mehr.
Führt die Vereine modern, offen und sponsorenorientiert! Nur so können die Traditionsvereine den Abstand zu den großen 2 verringern, um erster unter den kleinen zu werden.
Mai 08, 2014

Matthias Freitag said:

184
...
jetzt muss ich mich doch mal in die Diskussion einklinken.
@Arne: ich weiss nicht wo du her kommst und wo du die Informationen über den TUS Wunstorf her hast? Der TUS hat in der Saison 2007/08 lediglich ein einziges Spiel absolviert. Die VL Niedersachsen war zu dem Zeitpunkt nicht wirklich existent.
Das "große Hannoveraner Personalkarussell" hat auch nicht Wunstorf erfasst. Die Spielgemeinschaft ist entstanden, weil einige 08 Spieler in Wunstorf gewohnt und die Mannschaft des TUS trainiert haben.
Bevor du also irgendwelche "Fakten" aus dem Hut zauberst, bitte erst mal informieren! In anderen Dingen stimme ich dir zu.
Mai 08, 2014

Andreas Müller said:

709
Lebhafte Diskussion und Fakten aus erster Hand!
Darauf läßt sich doch aufbauen und etwas Sinnvolles lernen. Wir minimieren Fehler und stellen uns der Realität, anstatt irgendwelchen Traumblasen hinterher zu laufen.
Sicher müssen die Vereine alle erst mal selbst mehr tun, wie z.B. Betreuung von Presse und Öffentlichkeit, aber viel mehr als Artikel/Infos weiterreichen und eine Homepage oder Vereinsblättchen betreuen, geht kaum, da die lokale Presse Auflagenbedingt Artikel veröffentlicht und da spielt mittlerweile Rugby in Hannover keine große Rolle mehr.
Daran krankt dann auch das Interesse der Fans/Zuschauer, es bleibt die Frage nach dem Niveau, also wie können wir das Ganze ansehnlicher/spannender gestalten?!
Mehr Geld würde zumindest für Bewegung sorgen, aber woher soll es denn kommen?!?
Sponsoren siedeln sich da an, wo schon Marketingpotenzial und Öffentlichkeit vorhanden ist, die Budgets werden überall zurückgefahren. Deutsche Weltfirmen machen Werbung im Ausland! Also woher soll´s kommen? Ein Mäzen wäre für jeden Club ein Segen, aber die sind ebenfalls knapp gesäht. ???
Es wird unaufhaltsam eine Zweiklassen-Gesellschaft entstehen und der Urbestand des Amateurrugby in Deutschland versucht die Dinge weiterhin mit viel Liebe zum Rugby, seinem Verein und dem lokalen Umfeld zu lösen. Doch reicht das um bei den Großen mitzugeigen?!? Wie man es immer deutlicher sieht, wohl eher nicht!
Wäre die zweite Stufe der Reform eine Lösung? Im Ansatz sicherlich, nur die Probleme stecken auch hier in der Finanzierung und den nötigen Rahmenbedingungen, wie Platz, Halle, Logistik etc.

Was macht der Deutsche Rugby Verband in dieser Frage? Kümmert er sich verstärkt um die Umsetzung des zweiten Reformabschnitts zumindest in den Rugbyhochburgen?! Hier sind Gespräche mit der lokalen Politik und übergeordneten Instanzen nötig und Zeit, die wir eigentlich nicht haben, weil es viel zu lange dauert das Dilemma zu beheben.
Also noch mal, es fehlt den meisten Clubs/Verbänden an Geld/geeignetes Personal und räumlichen Möglichkeiten für die Sportler. Wo soll/muß also hier der Hebel angesetzt werden um für die Gleichberechtigung zu sorgen, die unsere Ligen wieder spannend machen?!? Wäre es nicht ein Leichtes alle dem Rugby angetanen Mäzen/Sponsoren dahingehend zu befragen, ob sie nicht Willens wären eine komplette Liga zu übernehmen, damit Deutschland den Erfolgsweg weitergehen kann!?

Ahoi und ovale Grüße an die Verantwortungsträger
Mai 08, 2014

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 2. Mai 2014 )
 
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