Justin Melck vom Saracens F.C. will nun auch für die DRV XV auf Punktejagd gehen (c) Saracens F.C.
Nationaltrainer Kobus Potgieter hat mit seiner Nominierung des DRV-Kaders für das EM-Spiel in Schweden (26, April, 15 Uhr) für einen Paukenschlag gesorgt. In der entscheidenden Partie um den Aufstieg feiert Justin Melck (31, 188 Zentimeter, 106 Kilogramm) sein Debüt im DRV-Trikot. Melck ist ein Rugby-Hochkaräter. Aktuell läuft der Deutsch-Südafrikaner für den Saracens F.C. in der englischen Premier League auf.
Aber auch seine vorherigen Stationen zeigen, dass der Dritte-Reihe-Stürmer als Profi auf höchstem internationalem Niveau spielt.
Justin Melck besitzt einen deutschen Pass, da seine Mutter aus Deutschland stammt. „Ich war schon oft in Deutschland. Seit meiner Jugend komme ich mit meinen Eltern regelmäßig hierher und besuche meine Cousins und Großeltern. Andererseits reist auch der deutsche Teil meiner Familie regelmäßig nach Südafrika“, sagt Melck. Diese engen Familienbande sind auch der Grund, warum sich Justin Melck das DRV-Trikot überstreift. „Langsam nähere ich mich dem Ende einer fantastischen Karriere im professionellen Rugby. Und da ist es schön, dass ich dem Land etwas zurückgeben kann, dem ich und meine Familie sehr nahe stehen”, betont Melck.
Seine Rugby-Ausbildung erhielt Justin Melck in Südafrika an der Rondebosch Boys High School sowie am Fettes College. Mit Erfolg: Melck wurde in die U21 der Springboks, dem südafrikanischem Nationalteam, berufen. Danach folgten Stationen beim Super-14-Team Western Stormers sowie bei Western Province im Currie Cup. Danach ging es nach Europa. Seit 2009 bei den Saracens, spielt der DRV-Debütant nun bereits seine sechste Saison für den Londoner Klub – unterbrochen von einem viermonatigen Engagement beim Heineken-Cup-Sieger (Rugby Champions League) Munster Rugby in Irland. Aktuell führt Melck mit den Saracens die Tabelle der Avia Premiership Rugby an. Und im laufenden Heineken Cup steht das Team im Halbfinale.
Als Melcks Berater nun Kontakt mit DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter aufnahm, musste dieser nicht zweimal überlegen und nominierte den Profi aus der englischen Liga für die deutsche Rugby-Nationalmannschaft. „Justin ist ein Spieler mit sehr viel Erfahrung. Von ihm können wir alle nur profitieren“, sagt Kobus Potgieter. „Nach dem Rücktritt von Kapitän Alexander Widiker kann er die Lücke im Sturm wunderbar schließen.“ Potgieter sieht in Justin Melck einen Führungsspieler, der besonders die jungen Spieler in Drucksituationen unterstützt. Zudem ist der England-Legionär eine echte Alternative in der dritten Reihe, da er dort alle Positionen spielen kann. „Das gibt uns dort mehr Tiefe und spielerische Variabilität“, betont Potgieter. "Ich bin gespannt, wie Justin sich in unser Spielsystem einfügt“, freut sich der Nationaltrainer über den Einsatz von Melck im DRV-Trikot.
Dieser muss vor seinem ersten Einsatz für die DRV-Auswahl zugeben: „Viel weiß ich nicht über das deutsche Rugby. Aber die Nationalmannschaft spielt bisher eine sehr erfolgreiche WM-Qualifikation.“ Damit dies auch so bleibt, dafür will Justin Melck gegen Schweden sorgen - als ein Spieler der deutschen Rugby-Nationalmannschaft.
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