Der TSV Handschuhsheim muss gegen den SC Neuenheim auf Spielmacher Matias Marin verzichten - © Contin
Und wieder erwartet die Rugby-Freunde ein spannender Spieltag. Wir freuen uns an diesem Wochenende besonders auf das Gastspiel des RK 03 Berlin beim FC St. Pauli, auf das Duell zwischen Rekordmeister Victoria Linden und dem Berliner RC, auf das Heim-Play-Off-Duell zwischen der RG Heidelberg und dem RK Heusenstamm und natürlich nicht zuletzt auf das Stadtteil-Derby zwischen den „Anglern“ aus Neuenheim und den „Erdbeerpflückern“ aus Handschuhsheim. Selbstverständlich haben wir aber auch für alle anderen Begegnungen des Spieltags eine Vorschau erstellt.
Nord/Ost
DSV Hannover 78 – Berliner SV 92 Samstag, 22. März 13 Uhr
Beim BSV 92 müsse das Team bis zum Ende der Meisterrunde wohl kleine Brötchen backen, wie Trainer Marek Sniowski betont. Grund: Die Spielerdecke der Mannschaft ist durch die vielen Verletzungen zu ausgedünnt. Und nun haben die Berliner den Gruppenprimus vor der Brust. „Das macht die Aufgabe nicht leichter“, sagt Sniowski. Von den Playoffs und den „Stunden der Wahrheit“ scheinen sich Trainer und Mannschaft deshalb schon verabschiedet zu haben. Die Hausherren müssen dagegen auf ihre beiden Nationalspieler Benjamin Simm (Rotsperre) und Phil Szczesny (Leberriss) verzichten.
TotalRugby-Prognose: DSV Hannover 78 wird die Ausfälle weitaus besser als der BSV 92, der personell aus dem letzten Luft pfeift, kompensieren können und das Spiel mit +85 Punkten gewinnen.
FC St. Pauli – RK 03 Berlin Samstag, 22. März 15 Uhr
Ein interessantes Spiel erwartet die Zuschauer in der Rugby-Arena Saarlandstraße. Dort geht es zwischen dem FC St. Pauli (24 Punkte) und dem RK 03 Berlin (26 Punkte) um den dritten Tabellenplatz. Als aktuell Tabellenfünfter haben die Hausherren ihr Ziel noch nicht aufgeben, in der Endabrechnung den vierten Platz zu belegen. „Gekostet hat uns die vorläufige Verfehlung des Saisonzieles die Niederlage gegen unseren direkten Konkurrenten Germania List, der dann auch noch den BRC geschlagen hat“, sagt der Abteilungsvorsitzende Nils Zurawski. „Einen Big Point könnten wir daher dieses Wochenende gegen RK 03 erzielen. Das wird schwer, wäre aber an der Zeit und die einzige Möglichkeit, noch Vierter zu werden.“ Denn die Hamburger wollen in den Playoffs ihren Fans unbedingt ein Heimspiel bieten.
Positiv ist die Entwicklung des FC St. Pauli dennoch „In den vergangenen Jahren haben wir enorme Fortschritte gemacht. Wir haben viel in Training, Strukturen und in die Mannschaften investiert. Das hat sich ausgezahlt und geht auch so weiter“, betont Zurawski. Allerdings müsse der Verein nun den nächsten Schritt gehen und die Bundesligamannschaft auf das nächst höhere Niveau heben. „Dafür ist unser Konzept mit der zweiten und dritten Mannschaft vielversprechend. Die eigene Jugendarbeit trägt Früchte und in der laufenden Saison haben wir schon drei bis vier Spieler, die direkt aus der U18 hochgekommen sind, in der Bundesliga eingesetzt“, erklärt Nils Zurawski. „Dieser eingeschlagene Weg wird uns mittelfristig näher an die Spitze heranführen. Wir sind zuversichtlich, dass wir dafür den Amateurstatus nicht aufgeben oder viel Geld in nur einen kleinen Teil des Clubs stecken müssen.“
Auch die Berliner haben ihr Ziel genau vor Augen. „Wir wollen wieder das Viertelfinale erreichen“, sagt Teammanager Lutz Joachim. Daher sitzt der Stachel der beiden knappen Niederlagen gegen den Berliner RC und gegen DSV Hannover 78 noch tief. „Das ärgerlich und schmerzhaft. Mit etwas Glück hätten wir die ersten beiden Tabellenplätze angreifen können. Jetzt müssen wir den dritten Tabellenplatz absichern, um im Achtelfinale Heimrecht zu haben“, erläutert Joachim. Damit das Team dieses Mal den Platz als Sieger verlässt, arbeiten die Spieler verstärkt an den Standardsituationen und will sich als Kollektiv auch wieder auf die individuellen Stärken fokussieren. Denn bei den Berlinern ist man sich um die Schwere der anstehenden Aufgabe bewusst.
„St. Pauli liegt nur knapp hinter uns. Und vergangenes Jahr haben wir uns in Hamburg sehr schwer getan. Wir erwarten St. Pauli also sehr stark, da sie uns unbedingt weiter auf die Pelle rücken wollen. Es wird also ein ganz schweres Spiel für uns, das wir dennoch natürlich gewinnen wollen, um Platz drei zu halten“, betont Lutz Joachim. Dann kann es in den Playoffs wieder gegen gleichwertige oder bessere Gegner aus dem Westen und Süden wie Heusenstamm, Frankfurt, RG Heidelberg oder Handschuhsheim gehen. Partien, die der RK 03 nach der Ligareform schmerzlich vermisst. Ein Grund, warum die Berliner, die von ihnen mit geforderte Ligareform kritisch hinterfragen.
TotalRugby-Prognose: RK 03 Berlin wird alles daran setzen, nach zwei knappen Niederlagen beim FC St. Pauli einen Sieg einzufahren. Entscheidend dürfte dabei sein, welcher Sturm bei zwei spielfreudigen Mannschaften beherzter zupackt. Und dort dürfte der Vorteil auf Seiten der Gäste liegen, die das Spiel mit +10 Punkten gewinnen werden.
TSV Victoria Linden – Berliner RC Samstag, 22. März 16 Uhr
Der knappen 14:15-Niederlage gegen Germania List ließ Victoria Linden einen beeindruckenden Sieg (40:18) gegen die SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf folgen. Nun schaut Trainer Boris Borkowski auf den Berliner RC. Für ihn ist der Tabellenzweite nur schwer einzuschätzen. „Da es sich um ein Auswärtsspiel der Berliner handelt, muss man schauen, wer alles dem Bus oder der Bahn steigt“, so der Trainer der Zebras. Für ihn ein Grund, warum die Ergebnisse in der Gruppe Nord/Ost etwas enger werden, da auch „bei den Platzhirschen im Norden die Personaldecke dünner wird“ - aufgrund von Verletzung und des Verbots von Neuverpflichtungen zur Rückrunde. „Mit Sicherheit wird die Ligareform in der kommenden Saison zeigen was sie kann, wenn die guten Spieler weiterhin bei ihren Heimatvereinen bleiben und nicht, wie in den vergangenen Jahren üblich, sich den Großen anschließen. Denn auch die vermeintlich Kleinen leisten gute Arbeit“, betont Boris Borkowski
Für das Spiel gegen den BRC gibt Borkowski folgende Marschroute au: „Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgaben und werden uns auf unsere Stärken aus den vergangenen Spielen besinnen.“ Personell ist sein Team aktuell gut aufgestellt und kann neben einer guten Startaufstellung auch eine volle Bank für das Spiel aufbieten. Borkowski und seine Mannschaft sind also gewillt, den Zuschauern ein gutes und erfolgreiches Spiel abzuliefern, um den Abstand zum Tabellenmittelfeld zu verkürzen.
Beim Berliner RC liegt man in der laufenden Saison im Soll. Einem glücklichen Sieg im Hauptstadtderby folgte eine unerwartete Niederlage bei Germania List. Doch mit dem 101:0-Kantersieg beim BSV 92 hat der BRC nun wieder in die Spur zurück gefunden. Doch aus den vergangenen Spielen haben die Berliner ihre Lehren gezogen. „Konzentration ist das Zauberwort. Wir müssen es endlich schaffen, unser Konzept über 80 Minuten durchzuspielen - egal wie stark unser Gegner ist“, betont BRC-Sprecher Elenio Mattera. Und der BRC ist gewarnt. „Victoria Linden wird ein ähnliches Set-up haben wie Germania List, wie es der direkte Vergleich zwischen den beiden Teams gezeigt hat.“ Vorsicht ist also angebracht, zumal Mattera der Meinung ist, dass sich im Norden die „Großen“ vom spielerischen Niveau eher in Richtung der „Kleinen“ bewegen. Auf den Nord-Süd-Vergleich in den Playoffs sei er daher gespannt.
TotalRugby-Prognose: Der BRC will bei einem weiteren „kleinen“ Hannoveraner Verein eine weitere Neiderlage vermeiden. Doch die bisherigen Auftritte der Berliner waren wenig überzeugend. Die Zuschauer wird daher wohl ein eher Sturm lastiges Spiel erwarten, in dem der Kampf dominiert. Am Ende muss sich Victoria Linden aber geschlagen geben und die Gäste werden einen Sieg mit +9 Punkten einfahren.
SC Germania List SG – 08 Ricklingen/TuS Wunstorf Sonntag, 23. März 15 Uhr
Im Spiel eins nach der überraschenden Ankündigung, sich zum Saisonende aus der Bundesliga zurückzuziehen, muss die SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf beim wiedererstarkten SC Germania List antreten. Dabei bleibt den Ricklingern ihr Verletzungspech treu. „Im Spiel gegen Victoria Linden erwischte es Innendreiviertel Björn Dreske, der mit Innenbandanriss im Knie längerfristig ausfällt“, sagt der 08-Vorsitzende Matthias Freitag. Daher geht seine Mannschaft ohne Erwartungsdruck in die Partie. „Auch wenn das Hinspiel gegen Germania List nur denkbar knapp mit 7:10 verloren ging und Germania gegen Victoria Linden Schwächen offenbarte, erwartet niemand von der SG einen Sieg“, betont Freitag. Vielmehr hoffen die Verantwortlichen, dass die Mannschaft nach dem angekündigten Bundesligarückzug die Saison ordentlich zu Ende spielt und weiterhin Kampfgeist zeigt. „Vielleicht kann dann gegen Germania noch einmal ein ähnlich knappes Ergebnis wie im Hinspiel herausspringen“, hofft Matthias Freitag.
Bei Germania bauen Trainer und Team auf den Sieg gegen den BRC auf. „Nach dem tollen Spiel vor vierzehnTagen gegen den Berliner RC vertrauen unsere Trainer auf dieselbe Mannschaft“, sagt Abteilungsvize Dirk Städler. Dennoch zollt er dem Stadtkonkurrenten Respekt „Gegen 08 Ricklingen sind wir, denke ich, favorisiert. Aber wir haben im Hinspiel nur sehr knapp gewonnen und wissen, dass 08 Ricklingen ein starker Gegner sein kann.“ Seine Mannschaft müsse daher konzentriert spielen „und die Chancen zum Versuch, die wir auch in den vergangenen Spielen hatten, konsequenter nutzen.“ Nur dann sei ein Sieg möglich und damit der Verbleib im Kampf um den begehrten Tabellenplatz vier in der Gruppe Nord/Ost.
TotalRugby-Prognose: Die Hoffnungen auf ein enges Spiel werden sich für die SG nicht erfüllen. Germania List befindet sich nach dem Sieg gegen den BRC auf einem Hoch und lässt sich vom Tabellenletzten nicht die Butter vom Brot nehmen. Der Sieg geht mit +28 Punkten an Germania.
Süd/West
Heidelberger RK – ASV Köln Samstag, 22. März 13 Uhr
HRK-Coach Kobus Potgieter möchte seinen Topspielern gegen den ASV Köln die Chance geben sich unter Wettkampfbedingungen für die kommenden Aufgaben warmzuspielen. Aus dem Stamm-Kader müssen lediglich die etatmäßigen Verbinder Thorsten Wiedemann und Raynor Parkinson sowie der verletzte Zweite-Reihe-Hüne Benjamin Danso ersetzt werden. Dafür könnte gegebenenfalls Nationalmannschafts-Gedrängehalb Sean Armstrong auf der ungewohnten Spielmacher-Position auflaufen.
Köln lässt sich von seiner Position als Schlusslicht der 1. Bundesliga nicht entmutigen. „Die Stimmung im Team ist gut“, kommentiert Nico Koch vom ASV-Presseteam die derzeitige Situation. „Wir machen langsam, aber spürbar Schritte nach vorne.“
Das Spiel gegen den HRK ist für die Kölner Rugger, was das Ergebnis angeht, allerdings praktisch irrelevant. „Unser Fokus liegt auf unserem eigenen Spiel. Wir möchten uns weiterentwickeln und immer mehr von den im Training eingeübten Einheiten umsetzen.“ Ein Versuch gehen den Deutschen Meister wird man beim ASV daher schon als guten Erfolg zu feiern wissen.
TotalRugby-Prognose: Das Auswärtsspiel in Heidelberg wird den zuletzt deutlich verbesserten Kölnern nur wenig Freude bereiten. Der HRK ist auf allen Positionen zu stark für die engagierten Rheinländer. HRK +110
SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim Samstag, 22. März 14:30 Uhr
Der Sportclub Neuenheim geht nach dem überzeugenden Sieg gegen die RG Heidelberg zu Recht mit breiter Brust in das Lokalderby mit den Handschuhsheimer Löwen. Zumal beim Sportclub alle Mann an Bord sind und sich die Mannschaft langsam der feinen Form der Vorsaison nähert.
„Ein Sieg gegen Neuenheim ist wichtiger als ein Stück Brot!“, lautet nicht nur auf dem Handschuhsheimer Wochenmarkt die Parole vor der „Mutter aller Derbys“ auf dem Neuenheimer Museumsplatz. Allerdings muss der TSV mit weiterhin stark dezimierter Hintermannschaft zum Stadtteilnachbarn, neben Australien-Urlauber Ali Sürer fällt mit Matias Marin auch sein Vertreter auf der Verbinderposition mit einem Riss der Achillessehne für längere Zeit aus. Wenn also gegen den SCN was gehen soll, dann müssen es die wuchtigen TSV-Stürmer richten und Schlussmann Mathias Pipa, der erstmals seit seiner Rotsperre wieder mitwirken darf.
TotalRugby-Prognose: Das Hinspiel in welchem sichder TSV Handschuhsheim und der SC Neuenheim im Hinspiel 16:16-Untentschieden getrennt haben, scheint schon ewig her. Schon damals waren die Königsblauen als Favoriten ins Spiel gegangen und auch diesmal sehen wir den SCN vorne. SCN +18
TV Pforzheim – SC Frankfurt 1880 Samstag, 22. März 15 Uhr
Die Pforzheimer haben ihr moralisches Tief nach der Niederlage gegen den HRK überwunden. „Es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend“, sagt TVP-Sprecher Uwe Herrmann. „Der Sieg gegen Köln hat der Mannschaft gut getan.“ Der Sieg bei einem Truck-Pulling-Contest am vergangenen Wochenende hat die Stimmung ebenfalls aufgehellt. Trotzdem haben die TVP-Rugger vor dem Spiel gegen den SC 1880 hart trainiert, speziell an der Fitness und Kontaktsituationen. „Frankfurt ist nie zu unterschätzen“, so Herrmann. TVP-Kapitän Mustafa Güngör ist nach abgegessener Rotsperre wieder einsatzberechtigt und dürfte dem Spiel der Pforzheimer den gewohnt sicheren Rückhalt bieten. Auch der Einsatz der zuletzt angeschlagenen Spieler Sam Harris und Nick Stradford scheint möglich zu sein. Besonders Hoffnungen ruhen auf die Einsätze der verletzungs- und studienbedingt lange ausgefallenen Josh Fisiiahi und Nationalspieler Carlos Soteras-Merz. Im Gegenzug ist aber der Einsatz von Tim Kasten (Grippe) und Klaus Mainzer (Geburt) fraglich. Definitiv ausfallen werden die Langzeitverletzten Udo Schwarz und Russell Kupa, mit deren Einsatz in dieser Saison nicht mehr zu rechnen ist, sowie Uwe Herrmann, der sich beruflich im Ausland aufhält.
Die Frankfurter sind derzeit nicht zu beneiden. Nach der erwartet deutlichen Niederlage gegen den Spitzenreiter müssen sie nun beim Zweiten antreten. Pforzheim ist für Daniel Cünzer, den Trainer der 80er, klarer Favorit, zumal die jüngsten Niederlagen "körperlich wie moralisch auf jeden Fall Spuren hinterlassen haben", so Cünzer. "Und nun fehlen auch noch extrem viele Spieler wegen Uniprüfungen und Arbeit. Ich bin froh, dass wir überhaupt 15 Mann aufs Feld schicken können." Die Liste der Ausfälle ist in der Tat lang. Neben den Langzeitverletzten (Kieran Manawatu und Julian Dins) fehlen Ralph Klinghammer (Arbeit), Jannis Läpple (verletzt), Dennis Feidelberg (Examensprüfung), Sascha Fraser (Arbeit), Max Niepagenkemper (Arbeit), Mark Szyntendera (verletzt), Vincent Sternberg (Abitur), Florian Teatui (Arbeit), Chad Shepherd (mit der Jugend unterwegs), Mike Patching (Arbeit bis Juni), Joris Beringer (Uniprüfung), Ron Sobold (Uniprüfung) und Mody Radashkovich (verreist). Daher werden einige Spieler aus der zweiten Mannschaft und der U18 (Max Wolter und Rick Lautenberg) zum Einsatz kommen. "Hoffentlich wird es für das entscheidende Spiele gegen den TSV Handschuhsheim besser", sagt Cünzer.
TotalRugby-Prognose: Der ersatzgeschwächte SC Frankfurt ist beim TV Pforzheim ohne Chance. TVP +75
RG Heidelberg – RK Heusenstamm Samstag, 22. März 16 Uhr
„Als Endspiel um das Play-Off-Heimrecht“, fasst RGH-Kapitän Patrick Schachner die Ausgangsposition vor dem Kräftemessen seiner Mannschaft mit den Füchsen aus Heusenstamm treffend zusammen. Beim Hinspiel konnte der damals überragende RGH-Sturm den Orangehemden Sieg und Bonuspunkt sichern, vier der insgesamt fünf Versuche wurden von den an diesem Tag glänzend aufgelegten RGH-Stürmern erzielt. Doch in den ersten Begegnungen nach der Winterpause haben die ersten Acht der Gastgeber nur selten so überzeugend agiert, insbesondere das sonst so sichere Gassespiel erwies sich immer wieder als Schwachstelle. Und auch personell drückt bei der Heimmannschaft weiterhin der Schuh. Im Sturm fehlen die verletzten Dritte-Reihe-Stürmer Constantin Hocke, Tim Reinhard (beide Knie), Carsten Lang (Rücken), Marcel Eloff (beruflich verhindert) sowie Zweite-Reihe-Stürmer Mathias Krischke (Knie), außerdem sind Routinier Jeff Tigere und Erste-Reihe-Stürmer Lennard Herlyn angeschlagen. In der Hintermannschaft fehlen zudem die Eckdreiviertel Kevin Lange, Luis Becker, Fabian Rang und Mike Härtel.
"Die Siebener-Spezialisten sind unter sich", scherzt RKH-Trainer Jens Steinweg mit Blick auf die Tatsache, dass sich beide Teams neben der klassischen auch gerne die olympische Variante widmen. Die Kader seien hüben wir drüben "gespickt mit Spielern, die der Siebener-Nationalmannschaft angehören oder zum erweiterten Kreis zu zählen". Folglich sei "ein äußerst schnelles Spielzu erwarten", meint Steinweg. Da die Hintermannschaften in etwas gleichstark seien, geht der RKH-Trainer davon aus, dass die Partie wohl im Sturm entschieden wird. Dieser Mannschaftsteil galt lange als eine der Schwächen der Heusenstammer. "Diese Saison lassen wird dort aber durch sehr gute Arbeit aufhoren", so Steinweg. Beim TSV Handschuhsheim war der Sturm der "Füchse" ebenbürtig, gegen den SC Frankfurt 1880 sogar überlegen. Beide Spiele gewann der RKH am Ende souverän. Mit dem Duell beim direkten Tabellennachbarn wartet nun aber ein echter Gradmesser. "Wir haben die RGH zwar schon das eine oder andere Mal bezwungen, sie gilt aber dennoch als Angstgegner", sagt der Heusenstammer Trainer. Bei den "Füchsen" präsentierten sich neben dem starken Erste-Reihe-Stürmer Benni Polheim zuletzt auch die Siebener-Nationalspieler Sam Rainger und Tim Biniak in guter Form. Beide sind gesund vom Fitness-Lehrgang der DRV-Auswahl zurückgekehrt und seien in guter Verfassung. "Bis Samstag werden sie beide vollständig regeneriert haben", meint Steinweg.
TotalRugby-Prognose: In der Hintermannschaft dürfte der RK Heusenstamm, insbesondere auf den Außenpositionen, ein Übergewicht haben und auch im Sturm waren die Füchse zuletzt formstärker. Für die Gastgeber spricht die größere Routinie sowie das Heimrecht. Wir tippen diesmal auf ein Unentschieden.
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