In seinem ersten Beitrag 2014 blickt TotalRugby-Kolumnist auf die Situation der englischen Rugby-Nationalmannschaft
Bis zum Beginn der Six Nations 2014, daß erste große Highlight im Rugbykalender, sind es nur noch wenige Wochen. Für die Mannschaften beginnt jetzt die heiße Phase der Vorbereitung. Dabei haben die vergangenen Monate, bei vielen Spielern deutliche Spuren hinterlassen. Eine wirkliche Erholungsphase während der Feiertage, ließ der anspruchsvolle Wettbewerbskalender für die Athleten nicht zu. Premiership und Heineken Cup Spiele folgten dicht gedrängt auf die im November stattgefundenen internationalen Begegnungen.
Und so sehen sich die Trainer der sechs Mannschaften gezwungen, die eine oder andere Änderung auf ihren Mannschaftszetteln vorzunehmen. Beispielsweise muss England Coach Stuart Lancaster auf die erfolgreichen Lionstour Gewinner Alex Corbisiero (1. Reihe), Manu Tuilagi (Center) und Geoff Parling (2. Reihe) verzichten.
Allerdings ergeben sich auch durch die Ausfälle diverser Routiniers, wieder viele Chancen für neue junge Spieler, die bislang noch wenig bis gar keine Erfahrung auf der internationalen Bühne sammeln konnten. Viele Fachleute fordern nun verstärkt auf den Nachwuchs zu setzen.
Das ist gut so. England hat einen riesigen Pool an aufregenden jungen Spielern auf fast allen Positionen zur Verfügung. Das zeigt sich auch immer wieder in den Erfolgen der Jugend und Junioren Mannschaften, vor allem im internationalen Vergleich, wie zuletzt der Gewinn des Weltmeisterschaftstitel der Englischen U-20 über Wales im Sommer. Talente wie Exeter‘s Winger Jack Nowell, Gloucester’s Verbinder Freddy Burns oder auch Bath’s Schluss Spieler Anthony Watson wären allesamt Kandidaten die eine Nominierung für den A-Kader durchaus verdient hätten.
Zwar hieße eine Berufung in die Nationalmannschaft bei den Six Nations auch den bekannten Sprung in das eiskalte Wasser für die jungen Spieler, aber genau das könnten die Prüfungen sein in denen sich zeigt was sie wirklich drauf haben. Viele von der „neuen Generation“ haben bereits in den Vereinswettbewerben gezeigt, daß sie fähig sind unter aller höchstem Druck Top-Leistungen abzuliefern. Zugegeben, zwischen Club und Nationalmannschaft ist es nocheinmal ein deutlicher Leistungsunterschied, allerdings muss man auch berücksichtigen das bereits im nächsten Jahr schon die WM ansteht und bis spätestens Ende diesen Jahres sollten die Trainer schon eine grobe Vorstellung davon haben, wer für den Kader in Frage kommt. Deshalb sollten nun die Weichen gestellt werden, für die große Show im nächsten Jahr. Und was läge da näher als jetzt den Nachwuchs auf das Mega Event vorzubereiten.
Best Wishes
Max
Max Lueck, 29, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England, um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Information unter www.7bamboosrugby.com.
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