Auch gegen die RG Heidelberg wollen die Rhinos aus Pforzheim konzentriert zur Sache gehen (c) Pietro Contin
Während Orkantief "Xaver" im Norden und Osten nahezu den kompletten Spieltag abgeblasen hat, steigen im Süden uns Westen zum jetzigen Zeitpunkt alle Spiele. Spannend wird dabei, ob der SC Neuneheim seinen fünften Sieg in Folge einfahren kann. Und im einzigen Nordspiel will Germania List seinen jüngsten sportlichen Aufwärtstrend auch gegen den DSV Hannover 78 unter Beweis stellen.
NORD/OST
SC Germania List – DSV Hannover 78 Sonntag, 8. Dezember, 15 Uhr
Germania List hat nach den jüngst gezeigten Leistungen Hoffnung geschöpft, die obere Tabellenhälfte angreifen zu können. Mit dem Tabellenführer haben die Germanen aber einen wahren Prüfstand vor der Brust. Vize-Abteilungsleiter Dirk Städler gibt sich dennoch optimistisch: „Wir erwarten ein spannendes Spiel und möchten dieses so lange wie möglich offen gestalten. Das Team ist bereit, sich nochmals zu steigern und sich mit einer sehr guten Leistung aus 2013 zu verabschieden.“ Mut macht dabei auch die australische Neuverpflichtung Jarrod Saul. „Mit ihm und Daniel Koch haben wir nun die Möglichkeit, verschieden Varianten zu spielen, die wir vorher nicht gehabt haben. Das lässt uns besser werden“, betont Trainer Jens Himmer. Positiver Effekt: Im Training wird nun um jede Position hart gekämpft. Jetzt gilt es, an den kleinen Fehlern zu arbeiten und diese abzustellen.
TotalRugby-Prognose: Für einen Überraschungssieg wird es für die Germanen nicht reichen – aber sie können eine spielerisches Ausrufezeichen setzen. Nach den jüngsten Ergebnissen und mit neuem Personal auf und neben dem Platz ist das Team heiß, auch den übermächtig scheinenden Gegner sportlich zu ärgern. Dennoch wird Hannover 78 mit +32 Punkten den Sieg für sich verbuchen.
SÜD/WEST
RK Heusenstamm : ASV Köln Samstag, 7. Dezember, 15 Uhr
Die Heusenstammer hoffen nach zuletzt vier teilweise deutlichen Niederlagen auf einen versöhnlichen Jahresabschluss, wenngleich Trainer Jens Steinweg mit dem bisherigen Verlauf der Meisterrunde bereits jetzt zufrieden ist. Ein Sieg gegen Köln bietet zudem die Chance, als Hessens Nummer eins zu überwintern, da der nur einen Punkt bessere SC Frankfurt 1880 bei Vizemeister SC Neuenheim Außenseiter ist. Sorgen bereitet den "Füchsen" allerdings weiterhin die personelle Situation - vor allem die erste Sturmreihe ist geschwächt. Dort wird u.a. Gino Gennaro (Schulterverletzung) weiter fehlen. Dafür stehen die Siebener-Nationalspieler Sam Rainger und Tim Biniak nach ihrer Rückkehr aus Dubai wohl wieder zur Verfügung und werden die Hintermannschaft verstärken. "Wir werden auf jeden Fall eine Mannschaft aufbieten, die stark genug sein sollte, um Köln zu schlagen", gibt sich Steinweg optimistisch, warnt aber zugleich davor, den Gegner zu unterschätzen. Der ASV sei zwar zu Hause stärker als auswärts, habe zuletzt gegen Handschuhsheim und Frankfurt aber ordentliche Ergebnisse erzielt, sagt der RKH-Coach. Co-Trainer Markus Walger sieht es ähnlich: "Wir dürfen Köln nicht unterschätzen, sonst erleben wir schnell eine böse Überraschung."
Die Kölner befinden sich derzeit auf einem moralischen Hoch. Sie haben in den vergangen Wochen zunehmend ins Spiel gefunden. Offenbar zeigen die neuen Trainings-Impulse von Headcoach Eric Daniel ihre Wirkung. Es gelingt den Underdogs vom Rhein immer besser, sich dem Spieltempo der Meisterrunde anzupassen. Der Spielaufbau nimmt zusehends Form an und der gewonnene Raum wird deutlich effektiver verteidigt, als noch zu Beginn der Saison. Das bekamen zuletzt das Team des SC Frankfurt 1880 zu spüren, gegen das der ASV Köln mit 12:31 seine bisher niedrigste Saisonniederlage erzielte. In der zweiten Halbzeit spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Falls die Kölner diese Leistung auch beim Auswärtsspiel gegen Heusenstamm abrufen, dürfte das Ergebnis gegen den RK Heusenstamm aus ASV-Sicht besser ausfallen als beim 10:53 zu Beginn der Saison. "Wenn alles optimal läuft, kommen wir vielleicht zum ersten Mal in dieser Meisterrunde zu etwas Zählbarem", sagt ASV-Spieler Nico Koch. "Das wäre für uns zum Jahresabschluss natürlich ein toller Erfolg!"
TotalRugby-Prognose: Beide Mannschaften sind hoch motiviert. Das Spiel verspricht einiges an Spannung. Mit Platz 6 in der Tabelle ist der RK Heusenstamm alles andere als zufrieden. Nach der Pleite vergangene Wochen will man gegen den ASV Köln auf jeden Fall wieder 5 Punkte holen. Die Kölner indes hoffen ihrerseits ebenfalls, zumindest einen Bonus-Punkt abzustauben. RKH +17
SC Neuenheim - SC Frankfurt 1880 Samstag, 7. Dezember, 17 Uhr
Beide Teams standen sich erst vor vier Wochen gegenüber. Damals setzte sich Vizemeister Neuenheim mit 27:5 durch. "Im Hinspiel haben wir eine ganz ordentlich Leistung gezeigt", sagt Frankfurts Trainer Daniel Cünzer und stellt klar: "Bis zur Roten Karte war das Spiel ausgeglichen. Wenn man 60 Minuten in Unterzahl spielt, ist es immer schwer, zu gewinnen oder einen Bonuspunkt zu holen. Das wollen und können wir dieses Mal besser machen." Zumal sich die personelle Situation im Vergleich zur vergangenen Woche etwas entspannt hat. In Gilles Pelosato (nach seiner Zwei-Spiele-Sperre), Chad Shepherd (war mit dem deutschen Siebener-Team in Dubai), Tim Manawatu (nach Verletzung) und Jannis Läpple (hatte zuletzt aus privaten Gründen gefehlt) kehren vier wichtige Spieler zurück. Allerdings fallen Patrick Slattery (private Gründe), Niklas von Reichasch, Alex Molitor sowie der junge Vincent Sternberg (alle drei verletzt) aus.
Der SC Neuneheim strebt in dieser Partie seinen fünften Sieg in Folge an. Dennoch erwartet SCN-Trainer Uwe Schwager ein enges Spiel gegen die Mainstädter. Bis auf Fuchs (Urlaub) kann Schwager personell aber aus dem Vollen schöpfen. Ein Sieg ist daher fest eingeplant – egal, wie hoch dieser am Ende ausfällt.
TotalRugby-Prognose: Der Vizemeister wird sich gegen Frankfurt kein Blöße geben und seine Siegesserie fortsetzen. Mit +15 Punkten kommt der Sieger aus Heidelberg.
Heidelberger RK – TSV Handschuhsheim Samstag, 7. Dezember, 15 Uhr
Keine Sensation ist im Heimspiel des deutschen Meisters Heidelberger RK gegen den TSV Handschuhsheim zu erwarten. Zumal die Löwen auf Schlüsselspieler sowie den rotgesperrten Kickspezialisten Mathias Pipa verzichten müssen. Und beim HRK laufen die vier Dubai-Starter wieder im Fünfzehner-Rugby auf. Lediglich Raynor Parkinson fällt nach einer Schulteroperation aus. Sein Comeback könnte Patrick Schliwa feiern. Handschuhsheim kann also ohne jeden Druck aufspielen und vielleicht den einen oder anderen Nadelstich setzen.
TotalRugby-Prognose: Der HRK wird auch in diesem Spiel seiner Favoritenrolle gerecht und entscheidet die Partie mit +60 Punkten für sich.
TV Pforzheim – RG Heidelberg Samstag, 7. Dezember, 14 Uhr
Die Rudergesellschaft Heidelberg hat in Pforzheim ein dickes Brett zu bohren. Mit Siebener-Spezialist Marvin Dieckmann kehrt jedoch ein starker Angriffsspieler in den XV-Kader zurück. Auch für Kapitän Florian Wehrspann besteht nach auskurierter Grippe Hoffnung auf einen Einsatz. Verzichten muss RGH-Trainer Christopher Weselek dagegen auf Bastian Himmer, der einen Trainerlehrgang absolviert. Hoffnung auf eine Überraschung schöpfen die Heidelberger aus dem Ausfall des rotgesperrten Kapitän Mustafa Güngör und vier weiteren Spielern auf Seiten der Pforzheimer (John Fissiahi, Marc Hittel, Tom Tropartz, Roby May).
Die Pforzheimer Rhinos lassen sich von den Ausfällen in den eigenen Reihen indes nicht aus der Ruhe bringen. Die Parole lautet Sieg. „Es ist unser letztes Bundesliga-Spiel vor der Winterpause und danach haben wir unsere Weihnachtsfeier“, legt Spieler Uwe Herrmann dar. „Dementsprechend wollen wir einen guten Abschluss hinlegen, damit wir danach auch mit der richtigen Stimmung und unseren Fans und Sponsoren feiern können.“
Dabei kann sich die Zwischenbilanz des TVP schon jetzt sehen lassen: „Im Großen und Ganzen lief die Saison für uns bisher sehr gut“, so Uwe Herrmann. „Wir haben bis auf gegen den HRK alle Spiele gewonnen und auch diese eine Niederlage war nur knapp.“ Etwas kritisch sehen die Pforzheimer die für sie in letzter Zeit etwas zu oft spielfreien Wochenenden – aufgrund der Neujustierungen in der Meisterrunde, der kurzfristigen Spielabsage des ASV Köln sowie den Spielen der Nationalmannschafts. „Da ist es schwer, alle Spieler immer im Training bei Laune zu halten bis zum nächsten Spiel“, so Herrmann. „Hier besteht nach wie vor Handlungsbedarf.“
TotalRugby-Prognose: Wer rastet, der rostet, heißt es. Doch trotz zuletzt vieler spielfreier Wochenenden wird Pforzheim vor der Winterpause nichts mehr anbrennen lassen. Der Dampf ist allerdings raus, und so wird die Niederlage für die tapfer kämpfende RG Heidelberg weniger hoch ausfallen als in der Vorrunde (12:68). TVP +47
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