Auch gegen die Ukraine will die DRV XV wieder kräftig zupacken (c) Jüren Keßler
Auch im European Nations Cup (ENC) geht es nach der Sommerpause für die deutsche 15er-Nationalmannschaft wieder los. Die DRV XV gastiert am Sonnabend (26. Oktober) in der Ukraine (zehn Punkte), dem Tabellenfünften der Division 1B. Dort will die deutsche Mannschaft (20 Punkte) die Tabellenspitze von den Polen (21 Punkte) zurückerobern.
Dabei feiert nicht nur Frederik „Kobus“ Potgieter (32) seine Pflichtspielpremiere als Nationaltrainer – auch die Spieler Ansgar Ruhnau (23, Heidelberger RK), Paul Weiss (22, SC Neuenheim), Marcus Bender (25, TSV handschuhsheim), Chris Howells (TV Pforzheim) und Chad Sheperd (36, SC Frankfurt 1880) laufen das erste Mal im DRV-Trikot im Kampf um EM-Punkte auf. Ankick in Charkiw ist um 14 Uhr (13 MESZ).
Die beiden Youngster Ruhnau und Weiss sowie der Rugby-Deutsche Sheperd sind Teil der Trainingsgruppe, die sich in Heidelberg unter der Leitung von Kobus Potgieter und seines Assistenten Pieter Jordaan trifft. „Alle drei Spieler kennen unsere Struktur, daher ist es für sie einfach, sich in unser System zu integrieren. Dadurch haben wir die Möglichkeit, Tiefe in unseren Kader zu bekommen“, sagt der Nationaltrainer. Mit Ansgar Ruhnau, der in der zweiten oder dritten Reihe eingesetzt werden kann, mit Prop Paul Weiss und Gedrängehalb Chad Sheperd soll der DRV-Kader nun sukzessive ausgeglichener aufgestellt werden. Zudem feiern die beiden Prop Marcus Bender und Chris Howells ebenfalls ihr Pflichtspieldebüt. „Ich bin mir hundert Prozent sicher, dass die Spieler ihren Job machen werden“, so Potgieter.
Der gebürtige Südafrikaner geht sein Pflichtspiel-Debüt gelassen an. „Wir sind gut vorbereitet und glauben an uns und unsere Fähigkeiten“, betont der Wahl-Heidelberger. Er selber trage nun mehr Verantwortung, “aber ich liebe meine Arbeit. Daher ist es für mich ein einfacher Wechsel vom Assistenten zum Chefcoach“, sagt Potgieter. Zudem hatte er zwei Testspiele lang Zeit, sich in sein neues Amt einzuleben. Gegen Tschechien A und die New Zealand Ambassador’s konnte Potgieter wichtige Erkenntnisse sammeln, die seiner Mannschaft in den anstehenden Partien in der EM und in der parallel laufenden WM-Qualifikation helfen können. „Wir haben auf einigen Postionen verschiedene Spieler getestet. Zudem haben wir an den Breakdowns und der Verteidigung gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir die Erfolge unserer Arbeit in den kommenden Monaten sehen werden“, erklärt Kobus Potgieter. Dennoch unterschätzt er die Ukraine, die dem deutschen Team im Hinspiel 28:46 unterlag, nicht.
„Das wird kein leichtes Match. Sie ziehen das Spiel in die Breite und attackieren mit ihren kräftigen und schnellen Spielern die Vorteilslinie“, betont Potgieter. Im Hinspiel habe sein Team noch Schwächen in der Verteidigung gezeigt, an denen in den verbleibenden Tagen bis zu der Partie in der Ukraine gearbeitet wird. „Wir sind hundert Prozent fokussiert und arbeiten an unseren Basics. Wir dürfen die Ukraine nicht unterschätzen“, warnt der DRV-Nationaltrainer. Und das mit gutem Grund – hatte die Ukraine den aktuellen Tabellenführer Polen doch an den Rand einer Niederlage gebracht und unterlag am Ende lediglich mit einem Punkt. „Mit der gleichen Intensität wird die Ukraine auch gegen uns spielen“, ist sich Potgieter sicher. Doch wenn sich die deutsche Mannschaft auf ihre Basics konzentriert, gut verteidigt und die sich ihr bietenden Chancen auf Punkte konsequent nutzt, sieht Kobus Potgieter sein Team als Sieger vom Platz gehen.
Ein Sieg in der Ukraine muss her, will die deutsche Rugby-Nationalmannschaft ihr mittelfristiges Ziel nicht aus den Augen verlieren: den Aufstieg in die Division 1A des ENC. „Doch wir denken von Spiel zu Spiel, um unser Ziel zu erreichen“, betont Potgieter. „Schauen wir zu weit nach vorne, werden wir über unsere anstehenden Aufgaben stolpern“, warnt der Nationaltrainer. Und mit der Ukraine ist die nächste Aufgabe klar umrissen, um die Tabellenführung in der Division 1B des ENC von den Polen zurückzuerobern.
Folgenden Kader haben Kobus Potgieter und Pieter Jordaan für die Begegnung in der Ukraine berufen:
Heidelberger RK: Benjamin Danso, Arthur Zeiler, Raynor Parkinson, Steffen Liebig, Kehoma Brenner, Anjo Buckman, Alex Widiker, Sean Armstrong, Pieter Jordaan, Ansgar Ruhnau.
RG Heidelberg: Manuel Wilhelm
SC Neuenheim: Lars Eckert, Paul Weiss
TSV Handschuhsheim: Alexander Hug, Marcus Bender
SC Frankfurt 1880: Chad Sheperd, Mark Sztyndera
TV Pforzheim: Rob May, Timo Vollenkemper, Chris Howells, Carlos Soteras-Merz
Hannover 78: Phil Szczesny
Auf Abruf halten sich bereit: Rafael Pyrasch, Pierre Mathurin (beide Heidelberger RK), Alexander Hauck, Jannis Läpple (beide SC Frankfurt 1880), Jörn Schröder (TV Pforzheim), Benedikt Scherrer (Heidelberger TV), Tim Biniak (RK Heusenstamm).
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