Pforzheims Ex-Nationalspieler Tim Kasten konnte gegen den überforderten SC Frankfurt 1880 vollauf überzeugen - (c) Jürgen Keßler
Die Meisterrunde nimmt so langsam richtig Fahrt auf. Während sich in Berlin, Köln und Frankfurt die Favoriten behaupten konnten, mussten die Füchse aus Heusenstamm zum ersten Mal in dieser Spielzeit eine Partie verloren geben.
Nord/Ost
Der Deutsche Rekordmeister TSV Victoria Linden (6. Platz) war als absoluter Außenseiter zum Ost-Champion BRC (2. Platz) gereist. Am Ende verloren die Victorianer deutlich mit 14:54. "30 Punkte zu hoch, wir waren zu undiszipliniert. Kämpferisch haben wir gut gearbeitet", ärgerte sich Zebra-Coach Boris Borkowski nach dem Spiel gegenüber der hannoverschen Hallo Sonntag.
Der FC St. Pauli (3. Platz) war für den RK 03 Berlin (4. Platz) der erwartete schwere Gegner. Doch nach 80 Minuten durften die Hausherren, die im 18-jährigen Verbinder Lucas Müller neuerlich ihren stärksten Mann hatten, zu Recht einen Sieg mit Offensivbonuspunkt bejubeln.
So richtig rund läuft es momentan nicht bei den von Profitrainer Carsten Segert betreuten Mannen von Hannover 78 (1. Platz). Beim gewohnt kämpferischen Tabellenschlusslicht Berliner SV 92 (8. Platz), gewannen die Niedersachsen "nur" mit 58:3, in der Vorsaison hatten die Hannoveraner gegen die Berliner zweimal ganz locker die 100er-Marke geknackt. Nichtsdestotrotz bleibt Hannover 78 souverän an der Tabellenspitze der Nord-Ost-Staffel.
Berliner RC - Victoria Linden 54:14 RK 03 Berlin - FC St. Pauli 39:6 | Spielbericht & Video-Highlights Berliner SV 92 - Hannover 78 3:58
Süd/West
Vor einer Woche hatte der ASV Köln (8. Platz) in der sprichwörtlich letzten Minute noch die Auswärtspartie beim TV Pforzheim canceln müssen. Weshalb es schon als Erfolg gewertet werden kann, dass die Kreuzritter gegen den Deutschen Meister Heidelberger RK (1. Platz) fast mit vollständigem Kader antreten konnten. Auf dem Spielfeld hatten die Rheinländer dem Tabellenführer allerdings nicht viel entgegenzusetzen und das obwohl sich HRK-Coach Kobus Potgieter neuerlich den Luxus erlaubte mit Alexander Widiker, Raynor Parkinson, Sean Armstrong und Anjo Buckman einiger seiner Nationalspieler komplett zu schonen und auch Zweite-Reihe-Recke Benjamin Danso, Prop Arthur Zeilter und Dritte-Reihe-Mann Kehoma Brenner marschierten wegen des anstehenden schweren Auswärtsspiels in der Ukraine frühzeitig vom Feld.
Der SC Frankfurt 1880 (6. Platz) hatte beim TV Pforzheim (2. Platz) zwar Verstärkung in Form der Nationalspieler Mark Sztyndera und Chad Shepherd erhalten, eine ähnlich hohe Pleite wie vor Wochenfrist gegen den Heidelberger RK konnten die gebeutelten Hessen dadurch dennoch nicht verhindern. Insgesamt 16 Versuche legten die angriffslustigen Nordschwarzwälder den Hausherren in Nest, während der SC 80 nicht einen einzigen Zähler verbuchen konnte.
Nach dem bärenstarken Heimauftritt gegen den TSV Handschuhsheim hatten unsere Experten getippt, dass der RK Heusenstamm (3. Platz) auch gegen die personell gebeutelte RG Heidelberg (4. Platz) einen Sieg einfahren würden. Doch der Sturm der Orangehemden, der insgesamt vier der fünf RGH-Versuche erzielen konnte, dominierte seine Gegenüber fest nach Belieben. Weshalb es den technisch starken Füchsen schwer fiel ihr schnelles Passspiel aufzuziehen. Die Rudergesellschaft verliess den Martinsee verdienterweise mit 5 Punkten im Gepäck, während die Füchse erstmals in dieser Spielzeit komplett leer ausgingen.
ASV Köln - Heidelberger RK 7:132 SC Frankfurt 1880 0:102 | Spielbericht | Fotos RK Heusenstamm - RG Heidelberg 19:34 | Spielbericht & Video-Highlights
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