Die Formkurve von Neuenheims Zweite-Reihe-Rückkehrer Christian Hug zeigte zuletzt steil nach oben - (c) Ehhalt
Die wichtigsten Rugby-Spiele des Wochenendes finden in der rumänischen Hauptstadt Bukarest statt, wenn die Deutsche 7er-Nationalmannschaft bei der Grand Prix Series um EM-Punkte und damit ein Stück weit auch um das Überleben des Deutschen Rugby-Verbandes kämpft. Dennoch wird freilich auch in der Rugby-Bundesliga um Punkte gekämpft: Wir verraten Euch wo es besonders spannend wird und welche Spiele man sich getrost sparen kann, um stattdessen am TotalRugby-Livestream für die DRV-Auswahl die Daumen zu drücken.
Nord
Hamburger RC – TSV Victoria Linden Samstag, 21. September 15 Uhr
Durch die Einführung der Relegation um den Einzug in die Meisterrunde kommt es in Hamburg zum Showdown um den letzten freien Platz für eben diese Relegation. In der Rugby-Arena Saarlandstraße empfängt der Tabellenletzte Hamburger RC (ein Punkt) am Sonnabend (21. September) den Fünftplatzierten Victoria Linden (sechs Punkte). Nur mit einem Sieg inklusive Bonuspunkt können sich die Hausherren diesen begehrten Platz noch sichern – wenn der Rekordmeister keinen defensiven Bonuszähler erringt.
„Für uns gilt es daher, einen Heimsieg hinzulegen, auch wenn es gegen Victoria nicht einfach werden wird“, beschreibt HRC-Trainer Jan Höhler die schwierige Ausgangsposition. Die Hannoveraner hätten sich bisher immer als harter und zäher Gegner präsentiert, „gegen den sich alle Mannschaften schwer getan haben“. Höhler sieht der Partie daher realistisch entgegen. „Mit einer Teilnahme an der Meisterrunde rechne ich nicht mehr.“ Dennoch geht der Blick Richtung Osten, wie sich die Tabellensituation dort entwickelt. „In erster Linie schaue ich aber auf die Mannschaften, die im DRV-Pokal auf uns zukommen könnten“, sagt Höhler. Aber auch dort sei es schwer, die Teams einzuschätzen. Grund: Die Ergebnisse in der 2. Bundesliga Nord waren sowohl im positiven als auch im negativen Sinne überraschend. Ziel bleibt es daher für den Hamburger Rugby-Club, sich auch für die nächste Saison in der 1. Bundesliga Nord zu qualifizieren.
Victoria Linden ist dagegen voll auf die Meisterrunde fokussiert. „Ich müsste lügen, wenn wir nicht einen Sieg in Hamburg anstreben würden, um den vierten Tabellenplatz zu erreichen“, betont Victoria-Trainer Boris Borkowski. Doch angesichts der langen Verletztenliste, sei dies ein schwieriges Unterfangen. „Aber der Sieg gegen 08 Ricklingen/TuS Wunstorf hat bei uns neue Kräfte freigesetzt“, sagt Borkowski. Mit Blick auf die mögliche Relegation meint der Victoria-Trainer: „Die Ostgruppe kann ich nur schwer einschätzen, da beide möglichen Gegner Aufsteiger sind. Auch die Ergebnisse lassen nur wenige Rückschlüsse auf das vorhandene Potenzial der beiden Vereine zu.“ Borkowski geht davon aus, dass seine Mannschaft auf Velten oder Leipzig treffen würde. „Ich erwarte gegen beide Vereine eine kampfbetonten Partie“, so der Trainer. Daher sei es das wichtigste Ziel, mit einem Sieg in Hamburg, das Heimrecht in der Relegation zu erkämpfen.
TotalRugby-Prognose: Der HRC hat bisher noch nicht gezeigt, dass er über die vollen 80 Minuten seine Leistung abrufen kann. Zudem drücken die vier Niederlagen auf die Motivation. Victoria Linden dagegen befindet sich nach dem Sieg vom vergangenen Wochenende auf einem Hoch und wird daher das Spiel mit +15 gewinnen.
08 Ricklingen/Wunstorf – Hannover 78 Samstag, 21. September 16 Uhr
Die SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf erwartet am letzten Spieltag der Vorrunde in der 1. Bundesliga Nord den schwersten anzunehmenden Brocken. Mit dem DSV Hannover 78 gastiert am Sonnabend (21. September, 16 Uhr) der ungeschlagene Tabellenführer beim Aufsteiger. Alles andere als ein deutlicher Sieg wäre daher eine Überraschung.
Eine Konstellation, die auch 08-macher Matthias Freitag so sieht. Zumal mit Rotsperre und Verletzungen diverse Leistungsträger ausfallen. „Dennoch wollen wir versuchen, den ein oder anderen Nadelstich zu setzen, um 78 ein bisschen zu ärgern“, sagt Freitag. Bereits für die Relegation qualifiziert, geht er davon aus, dass seine Mannschaft nach der Vorrunde den fünften Tabellenrang belegt. „Aber wir schauen mit einem Auge auch nach Hamburg, ob der HRC Victoria Linden noch abfangen kann“, hofft Matthias Freitag. Das würde Platz vier und Heimrecht in der Relegation bedeuten. „Als Tabellenfünfter müssten wir wohl nach Leipzig reisen. Vergangene Saison waren dies zwei ganze enge Spiele“, erinnert sich der 08-Vorsitzende. Für diese Spielzeit möchte er daher keine Prognose wagen. Bei einem Heimspiel in der Relegation gegen den Veltener RC oder den BSV 92 rechne sich Freitag dagegen deutlich bessere Chancen aus, die Meisterrunde Nord-Ost zu erreichen.
TotalRugby-Prognose: SG 08 Ricklingen/TuS hat bisher eine bravouröse Saison gespielt. Doch gegen den Tabellenführer DSV Hannover 78 wird die Mannschaft leer ausgehen, da 78 das Spiel mit +65 gewinnen wird.
FC St. Pauli – SC Germania List Sonntag, 22. September 15 Uhr
Im Kampf um den zweiten Tabellenplatz in der 1. Bundesliga Nord kämpfen am Sonntag (22. September, 15 Uhr) der FC St. Pauli und Germania List. Da bei Redaktionsschluss auf Anfrage leider keine oder nur unzureichende Informationen vorlagen, verzichtet TotalRugby an dieser Stelle auf eine ausführliche Vorschau. Der FC St. Pauli wird mit +24 Punkten die Oberhand behalten.
Ost
Berliner RC - RC Leipzig Samstag, 21. September 14 Uhr
Der BRC kann es gar nicht abwarten sich endlich mit den Teams aus dem Norden zu messen und endlich neue Herausforderungen zu haben. Daher nutzen sie jedes Spiel um ihr System weiter einzuspielen und gegebenenfalls zu optimieren. Dass dies auch vor den ersten Vergleichen mit dem Norden notwendig ist, stellte BRC- Pressesprecher Elenio Mattera überrascht fest: „Bei solchen Spielen fällt immer auf, wer das System kennt und wer nicht, wer für sich, oder die für die Mannschaft spielt. Wenn wir bei solchen Spielen Fehler machen, müssen wir das genau hinterfragen und versuchen, sie zu korrigieren. Vor allem in den Standardsituationen gab es einige Punkte, die noch Potential haben.“. gegen den kommenden Gegner aus Leipzig haben die Charlottenburger wieder die Möglichkeit, sich vor der Zweiwochenpause noch einmal auszuprobieren, um dann bestens vorbereitet gegen die Nordteams starten zu können. Gleichermaßen schickt man lobende Worte an die Sachsen: „Leipzig hat ein sehr ambitioniertes Projekt. Da könnte was Tolles heranwachsen! Im letzten Jahr haben sie sich deutlich unter Wert verkauft. Wir sind gespannt, wie sie sich entwickelt haben und hoffen auf 80 Minuten engagiertes Rugby.“. Grund genug für eine lässige Stimmung im Team haben die Berliner allemal. Eine volle Punktausbeute aus allen Spielen, der Derbysieg gegen den ewigen Lokalrivalen RK 03 und ein eingespieltes Team gespickt mit einer Menge an Talent lässt die Charlottenburger optimistisch in die Meisterrunde schauen und man darf auf das Aufeinandertreffen der beiden Gruppenprimi Hannover 78 und BRC gespannt sein. Dort entscheidet sich dann, was die jeweiligen Spitzenreiter aus der Vorbereitung gemacht haben.
In Leipzig blickt man gespannt auf das kommende Wochenende. Der derzeitige Gruppendritte will diesen Platz unbedingt behalten, um nicht doch noch in die Relegation zu rutschen. Mit 4 Punkten Vorsprung vor dem BSV wird die Sache daher ziemlich knapp. Vor allem mit dem Wissen, dass die Messestädter gegen den ungeschlagenen BRC ranmüssen, während der Verfolger BSV gegen den Neuaufsteiger Velten die Chance hat, mit einem Punkt Unterschied an den Sachsen vorbeizuziehen. Allerdings verhalf der letzte recht unerwartete Sieg gegen den USV Potsdam zu einem deutlichen Motivationsschub und die Zielstellung für die Qualifikationsrunde wurde erreicht: „2 Siege in 4 Spielen war unser Wunschziel und das konnten wir erreichen. Bleibt einzig und allein der Wermutstropfen gegen den BSV 1892 zu Hause, wo wir uns vor großem Publikum und wichtigen Gästen stark unter Wert verkauft haben.“, resümiert Leipzigs Teammanager Sven Paukstat. Daher blickt er auch recht objektiv in das kommende Wochenende: „David gegen Goliath trifft es ganz gut. Der BRC wäre uns auch mit unserer Bestbesetzung in allen Mannschaftsteilen überlegen. Für uns gilt es das Spiel mit wenig, bzw. keinen Verletzungen zu überstehen und am Ende hoch erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen zu können.“. Allerdings musste man nach erneuten Spielerabsagen und Verletzungen die Mannschaft wieder umstellen, weshalb man im Training erst mal den Fokus darauf gelegt hat, dass dies recht geräuschlos passiert. Wie gesagt ist bei den ambitionierten Sachsen der personelle Zustand immer noch das Hauptproblem, weshalb es mit dem spielerischen Erfolg noch nicht so recht klappen will. Neben zahlreichen Verletzungen müssen immer wieder etliche Spieler aus privaten Gründen dem Spielfeld fernbleiben und zwingen so Leipzigs Trainer Falk Müller zu Umstellungen im Mannschaftsgetriebe.
TotalRugby Prognose: BRC bei der letzten Pflichtverrichtung, Leipzig mit dem Rücken an der Wand. Keine guten Voraussetzungen um den Klassenprimus zu ärgern. Daher spielen die Berliner ihre Gäste mit +98 an die Wand.
RK 03 Berlin - USV Potsdam Samstag, 21. September 15 Uhr
Die Ostberliner haben ihr Minimalziel erreicht und die letzten beiden ziemlich deutlichen Siege gegen Velten und Leipzig haben der Strategie des Trainerduos Lill / Lowdon recht gegeben. Ebenso wie der BRC sieht der RK 03 die Spiele gegen die „Kleinen“ der Ostgruppe als bessere Trainingsspiele, aus denen man nur lernen kann: „Aus dem letzten Sieg gegen Velten konnten wir mitnehmen, dass wir bis zur 80. Minute alles geben müssen und das Spiel erst nach dem Pfiff des Schiedsrichters zu Ende ist. Auch in den letzten 20 Minuten müssen wir noch konzentriert Vollgas geben. Nur so entsteht attraktives Angriffsrugby aus dem viele Punkte hervorgehen.“, fasst Lutz Joachim zusammen. Jedoch unterschätzt Joachim mitnichten den kommenden Gegner: „Potsdam ist angeschlagen und hat nur durch den Sieg gegen den BSV aufhorchen lassen. Dennoch dürfen wir sie nicht unterschätzen, denn auch im vergangenen Jahr hat uns Potsdam zweimal stark gefordert. Jedoch wäre alles andere als ein Sieg für uns eine ziemliche Überraschung.“. Gerade im letzten Spiel zeigten sich sowohl die Stürmer, als auch die Hintermannschaft in tadelloser Form und konnten fast im Minutentakt die Versuche einfahren. Auch die Form des RK Sprinters Jerome Ruhnau scheint sich derzeit auf dem Höchststand zu befinden, was die Berliner Offensive um einiges bereichert. Da scheint es den Berlinern auch aktuell nicht allzu viel Kopfzerbrechen zu bereiten, dass die Stammkräfte Lukas Hinds-Johnson, Benjamin Ulrich, Michael Skalei und Max Beerbaum weiterhin fehlen. Sowie Oliver Haase und der immer noch rotgesperrte Sebastian Litzenberg.
„Potsdamer Adler im Sinkflug“ lässt sich die Situation in der brandenburgischen Landeshauptstadt herauslesen. Erst die Spielabsage, dann die Niederlage gegen den Aufsteiger Velten und Leipzig. Einzig der knappe Sieg gegen den direkten Konkurrenten BSV war bisher ein Lichtblick bei den Havelstädtern. Daher braucht man gar nicht erst nach der Motivation zu fragen: „Die letzte Saison haben wir mit Ach und Krach durchgezogen und konnten unser Loch während der Sommerpause nicht ordnungsgemäß stopfen. Demnach fing die neue Saison genauso an, wie wir die letzte beendet haben. Das war uns von vornherein klar. Jedoch haben uns die kurzfristigen Langzeit-Absagen von Andreas Bürger und Christof Hannemann ziemlich heftig aus dem Ruder geworfen, da wir in der ersten Reihe keine wirklichen Alternativen haben. Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen und konzentrieren uns nun auf den DRV-Pokal, wo wir dann hoffentlich in der Rückrunde mit der Rückkehr einiger Stammkräfte rechnen können.“, erläutert Hannemann die desolate Situation. Im letzten Spiel haben sich die Potsdamer zwar im Sturm von einer besseren Seite gezeigt und man merkte, dass diese Baustelle im Training hart angegangen wurde, jedoch wurde in der Hintermannschaft nicht genügend kommuniziert, sodass jegliche Angriffe in Einzelaktionen endeten. „Mit solch einer Vorstellung, wie wir sie letzten Samstag dargeboten haben, werden wir dem RK 03 den nächsten Hunderter-Sieg schenken.“, mahnt Hannemann. Allerdings sind für die Potsdamer in der ersten Liga alle Messen gelesen und gegen den RK 03 können sie in dieser Besetzung nicht viel entgegenstemmen, zumal sich erste Reihe Stürmer Jochen Müller im letzten Spiel das Schlüsselbein geprellt hat und wohl auch am Wochenende noch nicht fit sein wird. Weitere ungeklärte Fragezeichen hinter einigen Personalien stehen immer noch, sodass erst am Samstag feststehen wird, wer alles auflaufen kann.
TotalRugby Prognose: Potsdam resigniert, während die Ostberliner ihre Form gefunden haben. Ein munter aufspielender RK 03 wird seinem Publikum einen wahren Punktereigen bescheren und die ersatzgeschwächten Potsdamer mit +64 nach Hause schicken.
Berliner SV 92 - Veltener RC Samstag, 21. September 16 Uhr
In diesem Spiel stehen beide Mannschaften vor dem gleichen Schicksal: Relegation oder müheloses Weiterkommen in die Meisterrunde? Die Berliner werden mit Sicherheit alles daran setzen, dass zweiteres geschieht. Allerdings hat Coach Marek Sniowski noch die eine oder andere Hürde dafür zu nehmen. Sein Team wird nach wie vor vom Verletzungspech verfolgt, weshalb auch die Wilmersdorfer von Spiel zu Spiel umstellen müssen. Dieses Mal hofft Sniowski jedoch auf mehr als nur 15 Spieler, um dem Unterfangen Relegation zu entkommen. Dass es hier um die Wurst geht, ist jedem BSV´er klar: „Das letzte Spiel in der Vorrunde. Auf dem Papier zwar ein Heimspiel, welches aber in der Jungfernheide stattfindet. Das ist auch für uns eine neue Situation. Wir unterschätzen den Veltener RC nicht. Die haben sich ordentlich vorbereitet und eine schlagfertige Truppe zusammengestellt. Daher denke ich, dass bei diesem Spiel die Tagesform entscheiden wird.“, so Sniowski. In den letzten Spielen ist mit Volker Schütt zwar ein erfahrener Rugger wieder zurückgekehrt, der auch seine Hintermannschaft ordentlich anleitet, aber die Ausfälle im Sturm, dem Flaggschiff des BSV, sind geradezu gravierend. Mit Niko Colic gibt es immer noch einen Spieler, der die Offensive vorantreibt, jedoch bleibt es zurzeit nur bei diesen einzelnen Akzenten. Im Training wird man sich sicherlich der bevorstehenden Aufgabe bewusst gewesen sein und hat dementsprechend an der Fitness gearbeitet, um aus solchen einzelnen Akzenten einen mannschaftsdienlichen Vorteil schaffen zu können.
Die Veltener haben nach ihrer derben Klatsche gegen den RK 03 heftig diskutiert und stehen nun vor einer schweren Entscheidung: Entweder man etabliert sich weiterhin als Neuling in der Meisterrunde und schreibt Vereinsgeschichte, oder man setzt sich einem Relegationsspiel aus, indem nochmal alle Karten neu gemischt werden. Eins ist aber jetzt schon klar: die Ofenstädter sind mit ihren bisher erbrachten Leistungen zufrieden: „Platz fünf war das Minimalziel in der ersten Bundesliga Ost. Der Platz ist bereits mindestens erreicht. Gegen Leipzig hätte gewonnen werden können. Der Sieg gegen den USV Potsdam war überraschend. Das Gegenhalten gegen den BRC war in Ordnung. Die erste Halbzeit RK 03 war indiskutabel.“, fasst Veltens Pressesprecher Jürgen Buß kurz zusammen. Daher wurde der BSV genau beleuchtet: „Sie sind in dieser Saison mit ihren Ergebnis-Kapriolen äußerst schlecht einzuschätzen. Weshalb wir von Anfang an mehr Geschlossenheit in Abwehr und Angriff zeigen müssen.“. Kritische Analysen, die die Spieler vor einer wichtigen Frage stellen: „Mit einem Sieg winkt zwar der dritte Platz mit zwei Wochen Pause. Dafür aber für den VRC – als unerfahrenen Neuling – das Fegefeuer der Meisterrunde. Bei einer Niederlage muss man in das Relegationsspiel, auswärts oder zu Hause, das vielleicht im DRV-Pokal endet.“. Wenn man die Veltener jedoch beobachtet hat, werden sie an diesem Samstag eine ordentliche Truppe zusammenstellen, die um den Erfolg kämpfen wird.
TotalRugby Prognose: Der BSV ist zwar im Moment heftig angeschlagen, wird aber alles daran setzen, dass man dem Relegationsspiel aus dem Weg geht. In der Rückrunde werden etliche verletzte Leistungsträger wieder ins Team zurückkehren, die noch mal alles neu mischen. Die Veltener hingegen haben alles erreicht, was sie sich vorgenommen haben. Was nun folgt, ist die Kirsche auf der Sahnehaube. Die Mannschaft wird sich bestimmt nicht kampflos ergeben und alles auf Sieg setzen. Schwierige Situation – schwierige Prognose. Nach hartem Kampf werden die Veltener knapp mit +3 und ohne Bonuspunkte gewinnen, was die Ausgangslage für die Relegationsrunde nicht einfacher machen wird.
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Süd
TSV Handschuhsheim – Heidelberger RK Samstag, 21. September 15 Uhr
In Handschuhsheim wünscht man sich momentan nicht viel mehr als den dritten Tabellenplatz in der Südstaffel und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Meisterrunde. Damit man bei der Verwirklichung dieses Ziels nicht auf die Schützenhilfe der formschwachen RG Heidelberg angewiesen ist - die Orangehemden spielen am Mittwoch beim SC Neuenheim, dem ärgsten Verfolger der Löwen – sollten gegen den Heidelberger RK möglichst ein paar Pünktchen her. Da trifft es sich gut, dass mit Nationalspieler Alexander Hug, der in den vergangenen Spielzeiten konstanteste TSV-Stürmer, wieder zurück an Bord ist. Hug wird an der Kommandobrücke vom Interims-Kapitän Yassin Ayachi übernehmen, der in der Abwesenheit des feingliedrigen Gassefängers einen einwandfreien Job gemacht hat, indem er den Handschuhsheimer Turn- und Sportverein zu zwei Derby-Siegen gegen die RG Heidelberg und den Heidelberger TV geleitet hat.
Der Heidelberger RK steht vor der Mammut-Aufgabe ein weiteres Spiel ohne seine 7er-Nationalspieler und damit mehr oder weniger ohne seine komplette Hintermannschaft, bestreiten zu müssen. Anjo Buckman, Pierre Mathurin, Raynor Parkinson und Steffen Liebig wurden von den 7er-Nationaltrainern Rainer Kumm und Markus Walger dazu ausgewählt den Deutschen Rugby-Verband beim EM-Turnier in Bukarest zu vertreten. Im Vergleich zur Vorwoche, als man ebenfalls ohne die 7er-Nationalspieler gegen eine aber nicht minder ersatzgeschwächte RG Heidelberg, einen ungefährdeten 5-Punkt-Sieg einfahren konnte, kehrt lediglich Sportsoldat Rafael Pyrasch ins Aufgebot zurück. Dafür sollen die 15er-Nationalspieler Kehoma Brenner und Benjamin Danso vor dem Länderspiel-Marathon im Oktober und November eine kleine Ruhepause erhalten und daher gegen die Löwen vermutlich nicht zum Einsatz kommen.
TotalRugby-Prognose: Die Hintermannschaft des Heidelberger RK ist ohne die 7er-Nationalspieler stark ersatzgeschwächt, der Sturm des Klubs bleibt aber dennoch eine Macht. Wenn es den Löwen gelingen sollte im Sturm dagegen zu halten ist vielleicht ein Offensiv-Zähler drin, mehr ist aber nicht zu holen. HRK +32
TV Pforzheim – Heidelberger TV Samstag, 21. September 15 Uhr
Gegen den SC Neuenheim wäre der TV Pforzheim fast ausgerutscht. Ohne 7er-Nationalspieler Carlos Soteras-Merz und Spielmacher Russell Kupa präsentierte sich das Angriffsspiel der Goldstädter, insbesondere im Mittelfeld, zu eindimensional und auch im Sturm, indem Ex-Nationalspieler Tim Kasten der überragende Akteur war, lief noch nicht alles rund. Zwar konnte man durch die Hereinnahme von Chris Howells das Gedränge stabilisieren, aber die Gasse bleibt, trotz der Expertise von Sturm-Experte Aaron Satchwell, der Große Schwachpunkt im Spiel der Rhinos. Vielleicht hilft da ja die angekündigte Rückkehr von Nationalspieler Timo Vollenkemper, dieser war zuletzt einige Monate verschollen und auch die beiden ehemaligen Nachwuchsnationalspieler Tom Tropartz und Marc Hittel, die nach vollzogenem Wechsel in den Nordschwarzwald erst einmal ausgiebige Urlaubsreisen unternommen haben, werden dieser Tage beim TVP erwartet und könnten gegen den HTV unter Umständen bereits im Aufgebot zu finden sein.
Schadensbegrenzung heißt das Stichwort beim Heidelberger TV, die Reise in den Nordschwarzwald wird mit Sicherheit das härteste Vorrunden-Spiel der Turner: Mit 7er-Nationalspieler Robert Hittel fehlt der beste HTV-ler und auch die Moral dürfte nach den heftigen Vorrunden-Niederlagen, einzig gegen den TSV Handschuhsheim war man unter 50 Gegenpunkten geblieben, auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Dabei hat HTV-Trainer Thomas Kurzer durchaus eine talentierte Mannschaft zur Verfügung, in der Hintermannschaft stehen mit Stephan Schmidbauer, Nicolas Kurzer und Stefan Wadlinger Spieler von gehobenem Bundesliga-Niveau und die Stürmer Hannes Huber und Benedikt Scherer wurden jüngst für das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Tschechien nominiert. Aber irgendwie gelingt es den Turnern nicht ihr vorhandenes Potenzial abzurufen, zum einen präsentiert sich die Mannschaft insbesondere im Sturm als körperlich viel zu unfit für die 1. Bundesliga, zum anderen haben viele Spieler den Schritt vom talentierten Nachwuchsspieler, zum gestandenen Herrenspieler bisher nicht vollziehen können.
TotalRugby-Prognose: Obwohl der TVP nicht in Bestbesetzung antreten wird, wird diese Partie eine ganz eindeutige Angelegenheit. TVP +80
West
TuS Düsseldorf – SC Frankfurt 1880
Samstag, 21. September, 15 Uhr
Der Aufsteiger aus Düsseldorf wartet noch auf den ersten Punktgewinn. Bei der jüngsten 7:22-Niederlage im Kellerduell beim Vorletzten Aachen hielten die „Dragons“ zwar lange ordentlich mit, standen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Gegen Frankfurt wird es aller Voraussicht nach wieder nichts zu holen geben. Düsseldorf ist der krasse Außenseiter.
Die Frankfurter rehabilitierten sich zuletzt mit einem 81:9-Sieg gegen Köln eindrucksvoll für die 10:27-Derbyniederlage gegen Frankfurt. „Das war eine sehr gute Reaktion der Mannschaft“, lobt Trainer Daniel Cünzer. „Und das Ergebnis war - bei Dauerregen in der zweiten Hälfte - auch super.“ Die Freude wurde allerdings etwas getrübt. „Leider hatten wir im Spielverlauf einige Verletzte zu beklagen“, erklärt der Coach der Achtziger. So werden am Samstag in Rolf Wacha (Brust), Turgay Tokyay (Knie), Alex Hauck (Oberschenkel), Mark Sztyndera (Oberschenkel), Kieran Manawatu (Knie), Anton Ewald (Brust), Lukas Deichmann (Knie), Ralph Klinghammer (Urlaub) und Mody Radashkovich (Arbeit) sage und schreibe neun „Starter“ verletzt ausfallen. Zudem fehlt Chad Shepherd, der mit der deutschen Siebener-Nationalmannschaft am EM-Turnier in Bukarest teilnimmt. Weiterhin ausfallen wird Eugen Apeldorn (Sprunggelenk). „Letzte Woche konnte aber die Ersatzspieler die Ausfälle sehr gute kompensieren, so haben wir in der zweiten Hälfte mehr Punkte erzielt als in der ersten“, sagt Cünzer und ist sich daher sicher, dass „die Jungs auch diese Woche sicherlich ein gutes Spiel abliefern“. Vor allem Sascha Fraser machte vergangene Woche nach seiner Einwechslung ein starkes Spiel. Er ist ebenso wieder im Kader wie Joris Beringer. „Wir sind sicherlich Favorit, aber Düsseldorf wird bestimmt eine kampfstarke Truppe auf das Feld schicken“, meint Cünzer
Totalrugby-Prognose: Obwohl die Frankfurter stark ersatzgeschwächt antreten, ist mit einer recht einseitigen Angelegenheit zu rechnen. Die Gäste werden mit +45 Punkten gewinnen.
ASV Köln – RK Heusenstamm
Samstag, 21. September, 15 Uhr
Der ASV Köln war zuletzt bei der 9:81-Niederlage in Frankfurt hoffnungslos unterlegen. Und nun kommt als nächster Gegner der souveräne Spitzenreiter aus Heusenstamm. Da kann es für die Rheinländer eigentlich nur darum gehen, die Niederlage in Grenzen zu halten.
Vier Spiele, vier Siege - die "Füchse" aus Heusenstamm spielen bislang eine blitzsaubere Runde und wollen ihre weiße Weste auch beim ASV verteidigen. "Die Kölner haben bereits drei Siege eingefahren und sind somit nicht zu unterschätzen", warnt RKH-Trainer Jens Steinweg, verweist aber zugleich auf die jüngste "dicke Schlappe" der Rheinländer gegen den SC 1880 Frankfurt. 9:81 lautete der Endstand. Zum Vergleich. Heusenstamm hat das Derby in Frankfurt verdient mit 27:10 gewonnen. Die Spieler hätten deshalb immer noch eine "geschwellte Brust", verdeutlicht Steinweg, wie wichtig der Erfolg in dem prestigeträchtigen Nachbarduell für das Selbstvertrauen seiner Jungs war. Entsprechend optimistisch gehen die "Füchse" auch die Aufgabe bei den Domstädtern an. "Wir reisen als Tabellenführer und Favoriten nach Köln", betont der RKH-Trainer. Alles andere als ein Sieg wäre seiner Meinung nach "eine faustdicke Überraschung". Allerdings habe man sich in Köln schön mehrfach schwer getan. Zudem sind nicht alle "Füchse" an Bord. Mit dabei ist dagegen wieder Sportsoldat und Siebener-Nationalspieler Tim Biniak, der für das zweite EM-Turnier am Wochenende in Bukarest nicht berücksichtigt wurde. Fitnessrückstand nach Muskelverletzung lautet die Begründung. Für einen Einsatz im 15er reicht es aber.
Totalrugby-Prognose: Bei Köln scheint die Luft etwas raus zu sein, während die Heusenstammer weiter von Sieg zu Sieg eilen. Auch diesmal wird der RKH am Ende jubeln und sich mit +55 Punkten durchsetzen.
RC Mainz : RC Aachen
Samstag, 21. September, 15.30 Uhr
Mainz und Aachen liegen in der Gruppe West mit jeweils 5 Punkten momentan noch gleich auf. Das dürfte sich am Samstag ändern, wenn beide Mannschaften in der Bretzenheimer Bezirkssportanlage in Mainz aufeinander treffen.
Für den Mainzer Trainer Alexis Vitrey eine klare Sache: „Wir spielen auf Sieg.“ Diesen konnte der RCM in der vergangenen Saison mit einem knappen 13:9-Sieg in Aachen perfekt machen. Im aktuellen Zweikampf mit dem Aachener RC um den vermeintlich leichteren Relegationsplatz der Bundesligagruppe West ahnt Vitrey deshalb, was auf seine Mannschaft zukommt: „Aachen wird aggressiv in das Spiel gehen, das wissen wir aus den letzten Begegnungen. Der RCA hatte schon immer einen starken Sturm und eine schnelle Hintermannschaft. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein. Wenn wir aber an unsere Fähigkeiten glauben, so wie wir es gegen Düsseldorf über weite Strecken gezeigt haben, werden wir dem standhalten und unser Spiel durchziehen können."
Mainz hat die Niederlage vom vergangenen Wochenende bei Ligaspitzenreiter RK Heusenstamm abgehakt. „In Heusenstamm hatten wir mit einer großen Zahl an krankheits- und berufsbedingten Absagen zu kämpfen, die meisten Stammkräfte haben gefehlt. Das Ziel war, den Nachrückern eine Chance zu geben, sich zu zeigen. Entsprechend bewerten wir das Spiel.“ Die Motivation in der Mannschaft sei seit dem letzten Heimsieg ungebrochen, der Siegeswille spürbar. "Wir haben Selbstvertrauen und einen guten Kader beisammen", so der Trainer. Einzige fehlende Stammspieler auf Mainzer Seite sind Dritte Reihe-Stürmer Kai Papstein (Schulterverletzung) und Flügel Nino Haase (Bänderriss).
Vom RC Aachen lagen bis Redaktionsschluss leider keine Informationen vor.
TotalRugby-Prognose: Mainz wird sich ins Zeug hängen, um in der Relegation nicht gegen den Vierten der Gruppe Süd spielen zu müssen. Vor heimischen Publikum werden sie am Ende mit knappen Vorsprung siegen. RCM + 5
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