ASV-Routinier Sandro Metzler bemühte sich gegen den SC Frankfurt 1880 redlich das Angriffsspiel der Rheinländer anzukurbeln - (c) Keßler
In dieser Spielzeit wird erstmals eine Relegation zur Meisterrunde ausgetragen. Am 28. September, also nach Beendigung der Vorrunde, treten die jeweils Viert- und Fünftplatzierten der Staffeln Süd und West beziehungsweise der Staffeln Nord und Ost in gegeneinander an, um in staffelübergreifenden K.O.-Spielen die Teilnehmer zur Meisterrunde auszuspielen. Die Teams auf den Staffel-Plätzen eins bis drei sind hingegen direkt für die Meisterrunde qualifiziert. Dementsprechend heftig kämpften die Erstligisten am vergangenen Wochenende um eine möglichst gute Ausgangsposition im Vorrunden-Endspurt.
Nord
Insgesamt sechs Versuche gelangen dem SC Germania List beim Heimsieg gegen die insbesondere in der zweiten Spielhälfte abbauenden Gäste vom Hamburger Rugby Club, damit sind die Germanen nur noch theoretisch vom dritten Tabellenplatz, der direkt zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt, zu verdrängen.
Glanzlos siegte Nord-Tabellenführer Hannover 78 gegen den FC St. Pauli. Das Team von Cheftrainer Carsten Segert versuchte sich gegen die kämpferischen Kiezrugger zu häufig in wenig fruchtbaren Einzelaktionen, strich aber freilich dennoch den obligatorischen Offensiv-Bonuspunkt ein.
Gegen Rekordmeister TSV Victoria Linden gab es für die SG 08 Ricklingen/Wunstorf keine Tabellenpunkte zu holen, die Zebras waren an der heimischen Fösse die stärkere Mannschaft, konnten sich aber trotz des Bonuspunkt-Siegs in der Tabelle nicht an dem Traditionsverein aus Ricklingen vorbeischieben. Ricklingens Ex-Victorianer Olaf Seelke kassierte eine rote Karte.
SC Germania List – Hamburger RC 36:10 | Spielbericht Hannover 78 – FC St. Pauli 41:14 | Spielbericht TSV Victoria Linden – 08 Ricklingen/Wunstorf 26:11 | Spielbericht
Ost
Der zweite dicke Brocken in Folge war dann doch einer zu viel für die tapferen Rugger des Veltener RC, gegen den stark aufspielenden RK 03 Berlin zahlten die Brandenburger am Ende Lehrgeld und das in Form ihrer ersten 100er-Schlappe seit Zugehörigkeit zum Rugby-Oberhaus.
0:62 stand es zwischen dem Berliner SV 92 und dem Berliner RC als die Partie frühzeitig, wegen Spielermangel der Gastgeber, beendet wurde. Den Gästen vom Berliner RC, die ohne 7er-Nationalspieler Raphael Hackl angetreten waren, dürfte es egal sein, sie stehen mit der Maximalausbeute von 20 Punkten aus vier Spielen an der Staffel-Spitze, der Berliner SV tauscht Plätze mit dem RC Leipzig und rutscht auf einen Relegationsplatz ab. Die Sachsen siegten etwas überraschend beim USV Potsdam und haben nunmehr gute Chancen auf eine direkte Qualifikation für die Meisterrunde, zumal dem stärksten Verfolger, dem Berliner SV 92 noch ein Punktabzug droht. Für den unterlegenen USV Potsdam stehen die Weichen in Richtung DRV-Pokal, nach der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel, benötigen die „Buntspechte“ schon einen Sieg im letzten Vorrunden-Spiel gegen den RK 03 Berlin, um sich noch eine Minimalchance auf die Teilnahme an der Meisterrunde zu erhalten.
Veltener RC – RK 03 Berlin 7:110 | Spielbericht Berliner SV 92 – Berliner RC 0:62 USV Potsdam – RC Leizpizg 35:38
Süd
Der SC Neuenheim zeigte gegen die ohne Spielmacher Russell Kupa fahrig wirkenden Gäste aus Pforzheim eine famose Mannschaftsleistung, obwohl die Gastgeber ersatzgeschwächt mit nur 18 Spielern angetreten waren, erkämpfte man verdient einen Defensiv-Bonuspunkt und mit etwas mehr Glück hätte man den heimischen Museumsplatz durchaus auch als Sieger verlassen können.
Das Punktekonto des Heidelberger TV bleibt auch nach dem vierten Spieltag in der hammerharten Südgruppe negativ, bei strömenden Regen unterlagen die Turner dem TSV Handschuhsheim deutlich mit 12:45. Für die Löwen ging es durch den zweiten Sieg in Folge in der Tabelle vom Relegationsplatz vier auf den dritten Tabellenrang, der direkt zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt.
Obwohl beide Mannschaften ohne ihre 7er-Nationalspieler angetreten waren entwickelte sich zwischen den 1B-Mannschaften der beiden Heidelberger Rudervereine ein munteres Spielchen, welches der Ruderklub dank seiner durchschlagkräftigen Sturmreihe in souveräner Manier gewann, obwohl die Rudergesellschaft zunächst völlig überraschend in Führung gegangen war.
SC Neuenheim – TV Pforzheim 19:23 | Spielbericht Heidelberger TV – TSV Handschuhsheim 12:45 RG Heidelberg – Heidelberger RK 5:59
West
Eine Woche nach dem beeindruckenden 77:0-Triumph über die Düsseldorfer Dragons kam der RC Mainz nur mit 13 Mann zu den ebenfalls stark ersatzgeschwächten Füchsen aus Heusenstamm. Übrig blieb ein munteres Trainingsspielchen, welches am Ende mit 94:6 für den RKH gewertet wurde.
Gegen den ASV Köln präsentierte sich der SC Frankfurt 1880 gut erholt von der Derby-Schlappe gegen den RK Heusenstamm. Mit ihrem 81:9-Kantersieg verdrängten die Hessen die Rheinländer folgerichtig vom begehrten zweiten Tabellenplatz.
Das Duell zwischen dem RC Aachen und Aufsteiger Düsseldorf war so etwas wie das Endspiel um einen Relegations-Platz zur Meisterrunde. Diesen dürften sich nach diesem Spieltag die Aachener mit ihrem Bonuspunkt-Sieg gesichert haben, zumal die Öcher am letzten Spieltag gegen den RC Mainz ihr Punktekonto durchaus noch ausbauen können, während die Dragons gegen den SC Frankfurt 1880 wohl zählerlos bleiben dürften.
RK Heusenstamm – RC Mainz 94:6 | Spielbericht SC Frankfurt 1880 – ASV Köln 81:9 | Fotos RC Aachen – TuS 95 Düsseldorf 22:7
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