Ex-Nationalspieler Rolf Wacha möchte mit dem SC Frankfurt 1880 den ASV Köln vom zweiten Tabellenrang der West-Gruppe verdrängen - (c) Jürgen Keßler
Ein Großteil der Rugby-Bundesligisten beweißt an diesem Spieltag große Solidarität mit der 7er-Auswahl des Deutschen Rugby-Verbands, um eine optimale Vorbereitung der schnellen Jungs zu gewährleisten, gehen zahlreiche Spitzenclubs am Wochenende ohne ihre 7er-Spieler an den Start. Aber nicht nur deshalb verspricht der 4. Spieltag ein besonders spannender zu werden.
Nord
SC Germania List - Hamburger RC Samstag, 14. September 14 Uhr
Bei Germania List setzen die Verantwortlichen alles daran, den dritten Platz in der Nordgruppe zu verteidigen – und sich so direkt für die Meisterrunde Nord-Ost zu qualifizieren. „Noch zwei Spiele in der Vorrunde, die es gilt richtig einzuschätzen und anzugehen“, weist Abteilungsvize Dirk Städler den Weg. „Wir müssen uns spielerisch stabilisieren, dann kann man eine Woche später sehen, ob eventuell es noch etwas nach oben geht“. Aktuell steht aber am Sonnabend (14. September, 14 Uhr) das Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht Hamburger RC an. Städler warnt: „Das wird kein Selbstläufer, daher konzentrieren wir uns voll auf den HRC. Der HRC wird alles versuchen, bei uns zu punkten, denn tabellarisch ist noch vieles für den HRC drin.“ Dennoch freut man sich bei Germania auf das Spiel und hofft, dass die Mannschaft ihr Potenzial konsequent nutzt. „Dann sollte es mit einem Sieg klappen“, sagt Städler, „der vierte Spieltag könnte dann der wichtigste der Nordrunde werden.“
Beim Hamburger Rugby-Club tippelt man dagegen spielerisch eher auf der Stelle, als sportlich einen Schritt nach vorne zu machen, wie die Hanseaten vor der Saison angekündigt haben. Zu schwankend ist die Leistung des HRC. So ließ die Mannschaft in einer von zwei Schlüsselpartien in der Vorrunde gegen 08 Ricklingen/TuS Wunstorf vieles auf dem Platz vermissen, um sich als Aspirant für die Meisterrunde nach vorne zu spielen. Nun steht auswärts mit Germania List ein ausgebuffter Gegner auf dem Platz, gegen den der HRC in der Vergangenheit nur wenig bestellen konnte. „Es liegt an der Mannschaft selber, sich geschlossen aus dem Tief zu spielen, um die Chance auf die Relegation zur Meisterrunde am Leben zu halten“, sagt HRC-Sprecher Matthias Hase. In der aktuellen Verfassung wäre das Team aber schon über einen defensiven Bonuspunkt froh, um nicht allzu abgeschlagen vor dem finalen Vorrundenspieltag auf dem letzten Tabellenplatz zu liegen.
TotalRugby-Prognose: Mit dem defensiven Bonuspunkt wird es für den Hamburger RC nichts. Germania ist spielerisch überlegen und dazu noch zu abgebrüht, um sich gegen einen schwächelnden HRC die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Deshalb geht der Sieg mit +17 Punkten an die Hausherren.
Hannover 78 - FC St. Pauli Samstag, 14. September 16 Uhr
Erster gegen Zweiter, Gruppenprimus gegen das „Most improved Team“ aus der vergangenen Saison – das Spitzenspiel der Gruppe Nord steigt in Hannover. DSV Hannover 78 empfängt am Sonnabend (14. September, 16 Uhr) den FC St. Pauli.
Die Hamburger müssen dabei weitere Spielerausfälle verkraften. „Für uns wird es in Hannover schwer, da es kaum abzuschätzen ist, wer am Wochenende auf dem Feld steht. Daher heißt das einzige Motto ‚Schadensbegrenzung und keine weiteren Verletzten‘ ", sagt Pauli-Sprecher Oliver Winkler. Für ihn spielt 78 außer Konkurrenz. „Danach kommen erwartungsgemäß wir, gefolgt vom Hannoveraner Mittelfeld und unserem Stadtrivalen HRC. Ich denke, diese Konstellation ist von vielen erwartet worden“, gibt Winkler selbstbewusst zu Protokoll. Für die Hamburger hat sich die 1. Bundesliga nicht nur sportlich ausgezahlt. „Wir sind auf dem Weg, der mitgliederstärkste Rugbyverein Deutschlands zu werden – wenn wir es nicht sogar schon sind“, betont Winkler. Leider halten die Zuschauerzahlen und die mediale Präsenz mit dieser rasanten Entwicklung nicht Schritt. „Es ist schon komisch, in den Hamburger Zeitungen von der dritten Liga im American Football oder der sechsten Fußballiga zu lesen, jedoch keine Zeile für den Rugbysport“, stellt Oliver Winkler fest. „Über unsere Damen wird nur dann berichtet wird, wenn sie mal wieder im DM-Finale stehen.“
TotalRugby-Prognose: Hannover 78 wird dort anknüpfen, wo sie gegen Germania List vergangenes Wochenende aufgehört haben – konzentriert zu Werke gehen und den sportlichen Verfolger auf standesgemäßen Abstand halten. Deshalb werden die Hausherren das Spiel auch mit +45 Punkten entscheiden.
TSV Victoria Linden - 08 Ricklingen/Wunstorf Samstag, 15. September 15 Uhr
Bei der Spielgemeinschaft 08 Ricklingen/TUS Wunstorf herrscht derzeit gute Stimmung: Spieler, Trainer und Anhänger sind zufrieden mit den bislang gezeigten Leistungen und der daraus resultierenden Punkteausbeute. „Der Relegationsplatz ist damit zwar zu 99 Prozent sicher, bringt aber auch nichts, wenn die Relegation nicht gewonnen wird“, bremst 08-Macher Matthias Freitag ein wenig die Euphorie. Diesen Sonntag (15. September, 15 Uhr) gilt es daher, bei Victoria Linden den vierten Tabellenplatz abzusichern. Dabei macht Freitag mit dem Rekordmeister einen gefährlichen, weil angeschlagenen Gegner aus.
„Bei Victoria geht es in den beiden kommenden Spielen schon um alles. Von daher, und der besonderen Rivalität der beiden Mannschaften geschuldet, wird Victoria hoch motiviert in das Spiel gehen“, warnt der 08-Vorstizende. Aber die Spielgemeinschaft hat in den vergangenen Partien genug Selbstbewusstsein getankt, um optimistisch in dieses Spiel gehen zu können. „Wir erwarten ein hartes und bis zum Ende eng umkämpftes Spiel. Einen Sieger für diese Partie vorherzusagen halte ich für sehr schwer. Der Verlierer wird auf jeden Fall einen Defensivbonuspunkt mitnehmen“, wagt Freitag eine Vorhersage. Auf jeden Fall freut er sich auf ein weiteres Lokalderby in der 1. Bundesliga. „Dadurch erhalten wir eine größere Aufmerksamkeit in der lokalen Presse, was sich auch in den Zuschauerzahlen niederschlägt“, sagt Matthias Freitag.
Ganz so optimistisch geht Victoria-Trainer Boris Borkowski nicht in die Partie. „Jetzt kommt mit 08 eine Mannschaft, die Rückenwind hat und die auf einem guten Tabellenplatz steht. Wir dagegen haben viele Verletzte. Und wahrscheinlich fehlen uns noch Spieler von der britischen Armee, die wegen längerfristiger Maßnahmen in England weilen.“ Zufriedenheit sieht andere aus. Dies schlägt sich auch in der Analyse der bisher absolvierten Spiele nieder. „Verschenkte Punkte gegen Germania, gegen 78 erste Halbzeit eine kämpferische Leistung und gegen den FC St. Pauli ein Totalausfall – wir haben zu viele Punkte verloren“, schimpft Borkowski. Seine Hoffnung ruht darauf, dass sein Team gegen den Aufsteiger Zähne zeigt und sich an das vorhandene spielerische Potenzial erinnert. „Wenn der Kampf von meiner Mannschaft angenommen wird, wird es ein interessantes Spiel.“
TotalRugby-Prognose: Die SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf hat einen Lauf, Victoria dagegen sucht seine Form. Daher wird der Aufsteiger auch über den Rekordmeister mit +12 Punkten triumphieren.
Ost
Berliner SV 92 - Berliner RC Samstag, 14. September 15 Uhr
Die Motivation beim BSV ist mittlerweile im Keller. Nach der vergangenen Niederlage in den letzten Minuten gegen den USV Potsdam haben die Störche eins lernen können: „Wir müssen unsere eigene Fehlerquote unbedingt abstellen.“, so Coach Marek Sniowski. Während mit Rückkehrer Volker Schütt endlich wieder Struktur im Spiel der Hintermannschaft herrscht, mangelt es aber dennoch an der Fitness, was sich zum Ende hin absolut auf die Konzentration auswirkt. Daher kommt der nächste Gegner, Klassenprimus BRC, zu diesem Zeitpunkt äußerst ungelegen. Denn auch der BSV schätzt die Charlottenburger als unschlagbaren Favoriten der Ost-Gruppe ein. Nichtsdestotrotz arbeitete Sniowski in den vergangenen Tagen daran, die eigenen Fehler vor allem in der Abstimmung abzustellen. Eine Überraschung liegt aber in weiter Ferne, vor allem weil sich die personellen Probleme nicht unbedingt verbessert haben. Dennoch werden die Störche ein spielfähiges Team auf die Beine stellen, um dann im letzten Spiel der Ost-Gruppe gegen den Aufsteiger Veltener RC noch einmal so richtig auftrumpfen zu können.
Der BRC sucht endlich nach einer Herausforderung und betrachtet die verbleibenden Spiele nur noch als Kür. Im letzten Spiel konnte BRC-Trainer Danny Stephens in der Hintermannschaft seine Leute auf den Positionen rotieren lassen, ohne dass es zu großen Umbrüchen kam. Auch die Reservespieler bekamen ihre Chance und konnten beweisen, dass es mit ihnen auf dem Platz zu keinem Bruch im Spielverlauf kam. Das motiviert natürlich und lässt den BRC stärker denn je aus der Qualifikationsrunde heraustreten. Zumal Stephens in dieser Saison seine erste komplette Saisonvorbereitung mit dem BRC hatte und vom Nachwuchs bis zur ersten Herrenmannschaft sein System erfolgreich einbringen konnte. Jedoch wird beim Training nicht nachgelassen und die Abstimmung weiter optimiert. „Ich denke, dass wir in allen Teilen noch etwas Feintuning vertragen könnten. Im Sturm läuft es bereits etwas besser als in der Hintermannschaft. Aber es ist klar, dass nach zwei Spielen bei so vielen Neuen noch nicht alles rund läuft.“, berichtet Elenio Mattera. Da kommt das nächste Spiel gegen den BSV gerade recht. Danny Stephens kann seine Neuzugänge weiter integrieren und an der Abstimmung arbeiten, bevor in drei Wochen die Meisterrunde startet und man auf härtere Konkurrenten trifft. Zu diesem Anlass kann Stephens bis auf den Langzeitverletzten Marc Wiegand aus dem Vollen schöpfen.
TotalRugby Prognose: Obwohl es der BRC etwas ruhiger angehen lässt, werden sie das Spiel von Beginn an dominieren. Zu viele Verletzte beim BSV werden den Charlottenburgern nicht allzu viel entgegenzusetzen haben. BRC +56
Veltener RC - RK 03 Berlin Samstag, 14. September 15 Uhr
Nach dem Spiel gegen den BRC erwartet die Veltener der nächste Kracher. Allerding hat es Cheftrainer Norbert Heidekorn geschafft, seine Männer auf diese Mammutaufgabe derart vorzubereiten, dass es der Motivation an der Oberhavel keinen Abbruch tut. Wieder einmal heißt es für die Aufsteiger Zähne zusammenbeißen und durch. Jedoch konnten die Veltener aus dem letzten Spiel einiges mitnehmen: „Es fehlt noch eine gehörige Portion Mut, Kraft und Ausdauer, um den Spitzenteams einigermaßen Paroli bieten zu können. Die Disziplin wird allerdings immer besser. Wir haben uns kaum Straftritte eingefangen.“, berichtet Pressewart Jürgen Buß aus dem Lager der Ofenstädter. Den RK 03 Berlin schätzen die Brandenburger als äußerst stark ein, denn schließlich „gehört der RK zu den zehn besten 15-er Teams Deutschlands.“. Das letzte Spiel gegen den BRC hat Heidekorn auch etliche Baustellen im Spiel seiner Mannschaft aufgezeigt: „Fitness, Abwehr und Angriff, eigentlich bedarf alles der Verbesserung, um kurz-, mittel- und langfristig in der er4sten oder zweiten Bundesliga bestehen zu können.“. Klare Worte von Jürgen Buß, die allerdings im nächsten Spiel noch nicht fruchten werden, denn mit dem RK 03 kommt ein Kontrahent nach Velten, der für sein schnelles Angriffsspiel bekannt ist und die Fehler der Gegner gnadenlos ausnutzen wird. Lediglich im Sturm könnte man mit dem etablierten Erstligisten mithalten, wenn nicht noch Veltens Erste-Reihe-Stürmer Mario Zeh mit Rückenbeschwerden ausfallen würde.
Dem RK 03 Berlin geht es sichtlich gut. Das neue Clubhaus steht, die Mannschaft hat sich gefunden und das letzte Spiel wurde überragend gewonnen. Wenn es nach dem Teammanager der Ostberliner, Lutz Joachim, geht, dann soll dies auch gegen Velten wiederholt werden. Obwohl die Brandenburger für den RK 03 noch ein unbeschriebenes Blatt sind, will man deutlich gegen sie gewinnen, um die Ambitionen für die nächste Runde zu untermauern. Daher ist es unabdingbar, dass man im Training nicht nachlässt. „Wir wollen uns stets in allen Bereichen verbessern. Dazu kommt, dass wir in den Standardsituationen noch sicherer werden müssen. Schön wäre es aber auch, wenn wir endlich mal wieder aus einem vollen Kader schöpfen könnten und uns mit allen Akteuren zu einer eingespielten Truppe etablieren könnten.“, gibt Joachim zu verstehen. Denn mit dem Urlauber Lukas Hinds-Johnson fehlt immer noch ein wichtiger Mann im Sturm. Auch auf weitere Urlauber kann das Trainer-Duo Lill / Lowdon noch nicht zurückgreifen. Jedoch wird der wiedergekehrte Jerome Ruhnau in der Hintermannschaft einige Akzente setzen und somit das Spiel von der Schwachstelle Sturm nach außen verlagern.
TotalRugby Prognose: Die Veltener rechnen nicht mit einer Überraschung und wollen sich im Spiel gegen den Goliath so teuer wie möglich verkaufen. Der RK 03 hingegen will sich für die Meisterrunde in eine gute Ausgangsposition bringen und wird daher aus allen Rohren feuern. Letztendlich ziehen die Ostberliner mit voller Punktausbeute und +61 von dannen.
USV Potsdam - RC Leipzig Samstag, 14. September 15 Uhr
Ein kurzes Aufbäumen in der brandenburgischen Landeshauptstadt oder doch ein Wiedererstarken? Das wird sich am Wochenende nach dem Abpfiff zeigen. Die Potsdamer haben sich mit ihrer personell recht schwierigen Situation gut arrangiert und konnten zuletzt auch die beiden Abstinenzler Henning Kohtze und Alexander Koschker wieder zurück im Team begrüßen. Auch die anfangs so schwierige Situation in der ersten Reihe konnte mit dem Neuseeland-Rückkehrer Aaron Haßmann-Vej und dem wiedererstarkten Jochen Müller, der verletzungsbedingt fast die gesamte letzte Saison ausfallen musste, ein wenig behoben werden. „Im letzten Spiel lief zwar noch nicht alles so, wie man es gewohnt ist, aber der Sieg gegen den BSV hat uns ein wenig Auftrieb verliehen, sodass wir nun wieder nach vorne schauen.“, berichtet Christof Hannemann. In Potsdam wird man mit Sicherheit einiges getan haben, um das Sturmspiel zu stabilisieren und der Hintermannschaft genügend Bälle liefern zu können. Gegen Leipzig konnte man in der letzten Saison deutlich gewinnen, jdeoch war die erste Halbzeit alles andere als überragend. „Ich denke, dass sich die Leipziger im Vergleich zur Vorjahressaison gesteigert haben und wir es daher schwer haben werden, unser Spiel ordentlich aufzuziehen.“, prognostiziert Hannemann. Hilfreich wird daher bestimmt auch sein, dass sich Kapitän Ralf Horn wieder zurückgemeldet hat und im Sturmspiel einige Akzente setzen wird.
Die Leipziger hingegen sind auf der personellen Ebene im Sinkflug. Zu viele Verletzte und beruflich verhinderte Stammspieler lassen derzeit kein ordentliches Spiel aufkommen. „Wir müssen uns wenigstens über die nächsten zwei Wochen hinweg retten. Die kommende Spielpause wird von uns dringend benötigt.“, konstatiert Leipzigs Pressesprecher Sven Paukstat. Allerdings freut man sich trotz der Umstände auf die kommende Partie gegen die Potsdamer: Spielerisch haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das wollen wir auch gegen den USV Potsdam zeigen.“, gibt sich Paukstat kämpferisch. Jedoch sind die Potsdamer in dieser Saison schwer einzuschätzen, wie die Pleißestädter aufmerksam beobachtet haben. Jedoch rückt jegliches taktisches Kalkül derzeit in den Hintergrund: „Momentan versuchen wir uns aber eher darauf, eine spielfähige Truppe für das Wochenende zu mobilisieren.“. Daher lag in den vergangenen das Hauptaugenmerk von Trainer Falk Müller auf die Integrierung neuer und junger Spieler, um einem erneuten personellen Engpass überwinden zu können. Die Liste der verletzten sprengt den Rahmen, allerdings steht in drei Wochen wieder ein Großteil der ausgefallenen Spieler zur Verfügung.
TotalRugby Prognose: Potsdam hat sich scheinbar wieder gefangen und konnte das personelle Problem beheben. Die Leipziger hingegen krauchen bereits nach drei Spielen auf dem Zahnfleisch und werden daher dem Gastgeber nicht so sehr wie erhofft Paroli bieten können. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit brechen die Gäste aus Sachsen ein und überlassen den Potsdamern mit +21 den Sieg
Süd
Die Vorschau der Süd-Staffel diese Woche im ungewohnten Schnelldurchlauf:
Der SC Neuenheim muss am Samstag um 14 Uhr zum Heimspiel gegen den favorisierten TV Pforzheim ran. Die Zuschauer werden auf die Edeltechniker Oliver Paine (SC Neuenheim) und Carlos Soteras-Merz (TV Pforzheim) verzichten müssen, da beide sich mit der 7er-Nationalmannschaft auf das finale Turnier der Europameisterschaft vorbereiten. TVP +18
Auch der Heidelberger TV muss am Samstag um 16 Uhr ohne einen seiner besten auskommen, Mittelbock Robert Hittel trainiert ebenfalls mit der 7er-Nationalmannschaft auf den Saisonhöhepunkt. Die Hendsemer Löwen, nach dem Last-Minute-Sieg gegen die RG Heidelberg auf direktem Kurs in die Meisterrunde, stellen keine 7er-Nationalspieler und holen gegen den HTV ihren ersten Offensivbonuspunkt. TSV +38
Die RG Heidelberg muss sich nach der Schlappe gegen den TSV wieder aufrappeln, gegen den Heidelberger RK wird das im dritten Sonntagsspiel in Folge (Ankick ist um 15 Uhr) kaum gelingen, auch wenn der Klub insgesamt fünf Spieler für den 7er-Lehrgang am Wochenende abstellt, während die Rudergesellschaft "nur" derer vier entbehren muss. Dafür liest sich die Verletztenliste der Orangenen noch etwas länger, mit Reinhard, den Zweite-Reihe-Hugs, Härtel, Salerno & Co fehlt insgesamt mehr als ein Dutzend Stammspieler. HRK +80
West
SC Frankfurt 1880 - ASV Köln Samstag, 14. September 15 Uhr
Schaut man nur auf den aktuellen Punktestand, könnte man fast meinen, der ASV Köln wäre der Favorit. Mit drei Siegen in drei Spielen können die Rheinländer mit ihrem Saisonstart in der Tat absolut zufrieden sein. „Klar ist aber auch, dass die richtig harten Spiele erst jetzt kommen“, sagt Kölns Erster Innendreiviertel Nico Koch. „Wenn wir in Frankfurt mitspielen möchten, müssen wir alles abrufen. Frankfurt hat noch immer ein starkes Team, da sind wir klarer Außenseiter. Vielleicht können wir das nutzen und überraschen.“ In der vorigen Saison habe sich Köln im Rückspiel gegen Frankfurt deutlich steigern können. Daran wolle das Team jetzt anknüpfen, so Koch. „Dann nehmen wir vielleicht etwas Zählbares mit nach Köln.“
Frankfurt verlor zuletzt das Derby gegen Heusenstamm mit 10:27. Von einem Rückschlag wollte Trainer Daniel Cünzer zwar nicht reden. „Aber das Spiel hat einigen hoffentlich die Augen geöffnet. Mit dieser schlechten Leistung konnte Heusenstamm nur als Sieger vom Platz gehen“, sagt er. „Es behauptet sich immer wieder: Erst die Arbeit, dann der Spaß. Wir haben das Spiel in sehr klaren und offenen Gesprächen und im Training am Dienstag aufgearbeitet und schauen aber jetzt nur noch nach vorne.“ Josh Keys wird mit einer Gehirnerschütterung zwei Wochen ausfallen. Er hatte sich diese zugezogen, als er von Heusenstamms Siebener-Nationalspieler Sam Rainger gefoult worden war. Der hatte dafür Gelb gesehen, was Cünzer auch mit einigen Tagen Abstand immer noch als zu milde bewertet. Die Aktion sein „nicht ausreichend geahndet“ worden, sagt er. Desweiteren werden Eugen Apeldorn (Bänderverletzung am Fußgelenk) und Chad Shepherd fehlen, der am Lehrgang der deutsche Siebener-Nationalmannschaft teilnimmt. Talent Lukas Deichmann wird für ihn wieder auf der 10 spielen. Wieder dabei im Sturm sind Jannis Läpple und Gilles Pelosato. Neu in der Startaufstellung auf 13 ist der israelische Siebener-Nationalspieler Mody Radashkovich, der für ein oder zwei Jahre beruflich in Frankfurt weilt. Zudem wird Talent Vincent Sternberg aus der eigenen U18 sein Bundesliga-Debüt geben. „Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht, zu zeigen was sie tatsächlich drauf hat, und wird dies sicherlich auch tun“, meint Cünzer, stellt aber klar: „Köln hat drei Siege aus drei Spielen und ist mit dem neuen Trainer nicht zu unterschätzen.“
Totalrugby-Prognose: Die Frankfurter wollen sich nach der Derby-Niederlage gegen Frankfurt rehabilitieren und werden das auch schaffen. Köln ist zwar ein unangenehmer Gegner. Am Ende werden sich die Gastgeber aber mit +40 Punkten durchsetzen.
RK Heusenstamm - RC Mainz Samstag, 14. September 15 Uhr
Der RK Heusenstamm hat nach dem Derbysieg beim SC Frankfurt 1880 bereits die Meisterrunde im Blick und will nun gegen Mainz „den nächsten Schritt machen“, so Trainer Jens Steinweg. Damit für die nächste Phase der Saison alle fit sind, werden die „Füchse“ einige Akteure schonen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, kleinere Verletzungen auszukurieren. „Die Krankenstation ist momantan ziemlich groß, dass muss bis zur Meisterrunde behoben sein“, sagte Steinweg, nannte aber keine Namen. Fest steht lediglich, dass Sportsoldat Tim Biniak aufgrund der Teilnahme am Lehrgang der Siebener-Nationalmannschaft nicht zur Verfügung steht. Obwohl der RKH nicht in bester Besetzung antritt, werde der Gegner „auf keinen Fall unterschätzt“, wie Steinweg betonte. Die Tabelle weist den Spitzenreiter aus Heusenstamm (drei Spiele, drei Siege) zwar als klaren Favoriten aus, Mainz (drei Spiele, ein Sieg) habe bei seinem bislang einzigen Erfolg gegen Düsseldorf (77:0) jedoch deutlicher gegen die „Dragons“ gewonnen als seinerzeit der RKH, der sich „nur“ mit 54:5 durchsetzte. Doch diese Tatsache ist für die Heusenstammer „Füchse“ möglicherweise nur eine zusätzliche Motivation. Die Motivation sein nach dem Derbysiegin Frankfurt jedenfalls „bestens“, so Steinweg.
Ähnlich sieht es allerding auch in Mainz aus: Nach dem 77:0 Sieg gegen Düsseldorf in der vergangenen Woche, ist die Moral im Team wieder bestens. „Nach einem Wackelstart und zwei erste Spielen, in denen wir unser Können nicht ausschöpfen konnten, haben wir gegen Düsseldorf endlich auf unserem Niveau gespielt“, sagt RCM-Coach Alexis-Jean Vitrey. „Für die Seele und das Selbstvertrauen hat dieser Sieg zu Hause sehr gutgetan.“
Gegen Heusenstamm rechnet er sich allerdings keine allzu großen Chancen aus. „Wir wissen, was auf uns zukommt. Heusenstamm zählt zu den Topfavoriten der West-Gruppe“, so Vitrey. Für Mainz sei das Spiel dennoch eine willkommene Herausforderung. „Die Jungs werden motiviert sein. Zudem haben wir beruflich und privat bedingt ein paar Ausfälle – unter anderem Bruno Pairet, Rapahael Eckert, Michael Melia, Nils Radtke und Fabian Dechent –, da wollen sich die einspringenden Ersatzspieler natürlich auch für das letzte Vorrundenspiel gegen Aachen profilieren.“
Totalrugby-Prognose: Der erste Sieg hat Mainz sicherlich Selbstvertrauen gegeben. Heusenstamm ist aber dennoch mindestens eine Nummer zu groß. Auch wenn die "Füchse" nicht in Bestbesetzung antreten, werden sie sich klar mit +30 Punkten durchsetzen.
RC Aachen - TuS 95 Düsseldorf Sonntag, 15. September 15 Uhr
Drei Spiele, null Punkte – diese wenig erquickliche Bilanz haben beide Teams vorzuweisen, die am Sonntag im Bundesliga-Kellerduell des Westens aufeinandertreffen. Im Gegensatz zum RC Aachen, die mit 35 Spielpunkten immerhin schon die ein oder andere erfolgreiche Aktion auf dem Platz verbuchen konnten, steht die TuS 95 Düsseldorf bei gerade einmal 8 Spielpunkten. So gesehen ist der Aufsteiger derzeit das absolute Schlusslicht der 24 Bundesliga-1-Teams.
Gegen Aachen wollen die Düsseldorfer diesen Missstand nun beheben. „Wir müssen uns eben noch mehr reinhängen, als die Aachener, die ja ebenfalls nach Punkten dürsten“, fasst TuS-95-Coach Dave Whitley die schwierige Aufgabe für Sonntag zusammen. Leicht wird es für das nach der herben Niederlage gegen Mainz moralisch etwas angeschlagene Team vom Rhein also nicht. „Unser Verletztenstand ist auf hohem Niveau stabil. Stefan Hamann hat sich gegen Mainz die Finger gestaucht und Shota fehlen seither ein paar Zähne. Zwei weitere Spieler können Sonntag zudem aus familiären Gründen nicht auflaufen.“
TotalRugby-Prognose: Der RC Aachen hat gegen Köln merklich ins Spiel gefunden. Sie wollen nun endlich die ersten Punkte der Saison einfahren. Die TuS 95 Düsseldorf wird einmal mehr tapfer kämpfen, muss sich den stärkeren Aachenern letztlich aber geschlagen geben. RCA +23
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