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Gruß von der Insel (1)
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Geschrieben von Max Lueck   
Mittwoch, 11. September 2013

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Endlich geht es wieder los. Letztes Wochenende hat die Englische Rugby Premiership wieder angefangen. Das heißt Woche für Woche Spitzenrugby, oder nicht? Die Erwartungshaltungen sind hoch. Der Britische Telekommunikationsgigant British Telecom (BT) hat vor kurzem einen hochdotierten Vertrag mit der Aviva Premiership abgeschlossen und somit Fernsehrechte im Wert von 180€ Millionen  für die kommenden vier Saisons zugesichert um den Großteil der Spiele live zu übertragen. Diese Finanzspritze soll vor allem laut BT dafür sorgen, dass mehr Zuschauer die Spiele live verfolgen können und somit die Popularität steigt. Die Finanzen sind derzeit sowieso ein heißes Thema im britischen Rugby Sport. Die entscheidende Frage, die in den kommenden Jahren entscheidend wird ist, wie man den Anschluss an andere Top-Ligen hält, insbesondere der französischen Top 14 Liga und damit verbunden wie verhindert man den Abgang der besten Spieler, die immer mehr den verlockenden Gehältern südfranzösischer oder Pariser Clubs folgen. Sicherlich spielen auch immer Faktoren wie ein luxuriöser Lifestyle in traumhaft schöner Umgebung eine Rolle. Und ganz nebenbei ist ein Vertrag mit einem französischen Spitzenclubs auch sportlich sehr reizvoll. Wohlgemerkt liegt der letzte Heineken Cup Gewinn durch ein englisches Team auch schon fast 7 Jahre zurück, damals sicherten sich die London Wasps den Gewinn der höchsten europäischen Vereinstrophäe.

Die Antwort liegt auf der Hand. Die Liga und die Vereine müssen mehr Attraktivität für Fans, Spieler und Sponsoren bieten, um Niveau und Spieler auf der Insel zu halten. Vor allem langfristig gesehen wird dies dringend Notwendig sein, um auch den Erfolg auf internationalem Level halten zu können. Es scheint unumgänglich, dass der Großteil der Spieler regelmäßig auch im eigenen Land spielen muss, um die Qualität, die internationales Top Rugby fordert, zu liefern. Mehrere Beispiele belegen, dass die Länder die Ihre Spieler in den eigenen heimischen Ligen beschäftigen, auch auf internationaler Ebene Erfolge vorweisen können, Paradebeispiel sind wie so oft die All Blacks.

Die aktuelle Diskussion hier in England dreht sich aber vor allem um die Frage ob man die vorgeschriebene und seit 1999 bestehende Gehaltsgrenze von 5,3 Millionen Euro aufheben oder zu mindestens aufstocken sollte (in Frankreich liegt diese Grenze bei derzeit 10,2 Millionen Euro). Befürworter für die Abschaffung der Grenze begründen ihre Haltung vor allem mit dem Argument, dass höhere Gehälter nicht nur die Qualität in der Spitze verbessern könnten,  sondern vor allem auch in der Tiefe. Die Vereine könnten somit einen hochwertigen 30-Mann-Kader aufbauen und folgerichtig Spitzenrugby das ganze Jahr bieten, vor allem in den Monaten, wo Ligaspiele mit internationalen Turnieren (z.B. Six Nations und Weltmeisterschaften) kollidieren. Auf der anderen Seite fühlen sich vor allem die kleineren, finanziell schwächeren Vereine (z.B. Exeter Chiefs) durch die Aufhebung von wirtschaftlichen Grenzen angegriffen und befürchten somit den Anschluss an die Spitze.

Ich persönlich denke, dass eine Umänderung der Regularien in den Bereichen wohl nicht zu vermeiden ist. In Zukunft allerdings wird diese nur erfolgreich durchzuführen sein, wenn finanzstarke Sponsoren und die Ligavermarktung mitziehen und somit vor allem eines gewähren: einen finanziel fairen Wettbewerb.

Wir werden sehen, was sich die englischen Ligabosse einfallen lassen, um auch in Zukunft Rugby auf höchstem Niveau zu zeigen. Jetzt aber sollten wir uns erst mal auf die sportliche Seite konzentrieren und uns auf eine spannende Saison freuen.

Best Wishes

Max

Max Lueck, 29, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Bonn angefangen und zog 2007 nach England,  um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Information unter www.7bamboosrugby.com


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