So sehen Sieger aus: Der RK Heusenstamm gewann beim Ex-Meister SC Frankfurt 1880 - (c) Jürgen Keßler
Das Bundesliga-Feld ist über die Sommerpause enger zusammengerückt. Nicht nur in der superharten Südgruppe ist nach drei von fünf Vorrunden-Spieltage noch keine Entscheidung gefallen.
Nord
Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel bleibt der FC St. Pauli voll auf Kurs Richtung direkte Qualifikation für die Meisterrunde. Die Gäste aus Hannover Linden waren, aufgrund eines Autobahnstaus mit Verspätung, in die Kiez-Kapitale gekommen und durften nach 80 einseitigen Minuten mit einer Packung im Gepäck die Heimreise antreten. Hannover 78 pflügt weiter durch die Reihen der überforderten Stadtrivalen, im Duell mit der SC Germania List konnte alleine der formstarke 7er-Nationalspieler Phil Szczesny 31 Zähler auf sein Konto verbuchen. Die kämpferischen Germanen konnten immerhin zweimal per Straftritt punkten. Aufsteiger 08 Ricklingen/Wunstorf darf sich nach dem Auswärtssieg beim Hamburger RC weiterhin Hoffnungen auf eine direkte Qualifikation zur Meisterrunde machen, während der HRC nach drei Saisonspielen erst ein magers Pünktchen auf dem Tabellenkonto hat.
FC St. Pauli – TSV Victoria Linden 41:3 | Spielbericht Hannover 78 – SC Germania List 85:6 | Spielbericht Hamburger RC – 08 Ricklingen/Wunstorf 15:35 | Spielbericht
Ost
Einen eigenen Versuch erzielt und keine 100 Punkte kassierte, der Veltener RC hat sich gegen Ost-Spitzenreiter für einen Aufsteiger äußert teuer verkauft, dass es am Ende trotzdem eine deutliche Sache wurde, war eher der Klasse der Berliner Gäste, als dem Unvermögen der Liga-Frischlinge zu verdanken. Als leichter Favorit und das nicht nur dank dem Heimvorteil im Rücken, war der BSV 92 in die Partie mit dem USV Potsdam gegangen, am Ende eines offenen Schlagabtauschs jubelten aber zu Recht die forsch aufspielenden Gäste aus Brandenburg. Deutlich verloren, aber ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen: In seiner Bundesliga-Premierensaison hatte der RC Leipzig gegen den RK 03 Berlin noch mit 0:116 verloren, eine Spielzeit später trennen die engagierten Sachsen und die routinierten Ost-Berliner „nur noch“ 71 Punkte. Nichtsdestotrotz liegt der RK 03 weiter klar auf Kurs in Richtung Meisterrunde, während der RCL im Vorrunden-Endspurt auf den widererstarkten USV Potsdam Acht geben muss, um den Relegations-Platz abzusichern.
Veltener RC – Berliner RC 5:93 | Spielbericht Berliner SV 92 – USV Potsdam 27:35 RC Leipzig – RK 03 Berlin 3:74 | Spielbericht
Süd
Spielfreudig und mit zahlreichen Talenten aus den eigenen Reihen präsentierte sich der SC Neuenheim, trotz Fischefest-Wochende, beim Heidelberger TV. Die Königsblauen siegten bei den konditionsschwachen Turnern letztendlich mühelos mit 66:7 und verbessern sich in der Tabelle vom vierten auf den dritten Rang. Eine richtige Rugby-Schlacht lieferten sich der Deutsche Meister Heidelberger RK und die Emporkömmlinge vom TV Pforzheim am Kirchheimer Harbigweg. In der ersten Halbzeit sah es lange nach einem klaren Sieg für die Hausherren aus, doch als es den Goldstädtern in der zweiten Halbzeit gelang ihre Standardsituationen zu stabilisieren verschoben sich die Kräfteverhältnisse und der HRK musste sich ungewohnt strecken, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Bester Mann auf dem Spielfeld einmal mehr HRK-Flanker Jaco Otto. Trotz drückender Überlegenheit bis zur 60. Spielminute verlor die RG Heidelberg bei den nimmermüden Löwen aus Heidelberg-Handschuhsheim am Ende verdient. Während der TSV Handschuhsheim seine wenigen Chancen konsequent ausspielte und so zu drei Versuchen kam, gelang es den Gästen nie die hochgelobte Hintermannschaft ins Spiel zu bringen, außerdem wurden insgesamt sieben Straftritte (21 Punkte) aus guter Position von den RGH-Tretern neben die Stangen gekickt.
Heidelberger TV – SC Neuenheim 7:66 | Fotos Heidelberger RK – TV Pforzheim 24:17 | Spielbericht TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg 24:22 | Spielbericht
West
Noch vor Wochenfrist hatte Alexis Vitrey von seinen Mainzern eine deutliche Leistungssteigerung in den verbleibenden Saisonspielen gefordert, als Reaktion fertigten die Rheinland-Pfälzer Erstliga-Aufsteiger TuS 95 Düsseldorf mit 77:0 ab und wahren sich dadurch die Chancen auf die Meisterrunden-Relegation. War das der endgültige Wachwechsel in Hessen? Nach jahrelangem Warten konnte der RK Heusenstamm mal wieder beim SC Frankfurt 1880 gewinnen und das obwohl die 80er nicht nur Heimkehrer Mark Sztyndera sondern auch die aktuellen DRV-Nationalspieler Kieran Manawatu und Chad Shepherd in ihren Reihen hatten. Durch diesen Sieg übernimmt der RKH auch die Führung in der Bundesliga-Weststaffel, während die 80er auf den dritten Rang, noch hinter dem ASV Köln, zurückfallen. Letztere verpassten bei ihrem 24:15-Sieg über den RC Aachen den Offensiv-Bonuspunkt, bleiben aber nach drei Spieltagen weiterhin ungeschlagen.
RC Mainz – TuS 95 Düsseldorf 77:0 | Spielbericht SC Frankfurt 1880 – RK Heusenstamm 10:27 | Spielbericht | Fotos ASV Köln – RC Aachen 24:15 | Spielbericht | Fotos
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