Deutschland holt den 2. Platz bei den National Pub Sevens in Harpenden
Geschrieben von TotalRugby Team
Montag, 26. August 2013
Die Deutsche 7er-Nationalmannschaft beendete die National Pub Sevens in England auf dem zweiten Rang
Das die Deutsche Mannschaft bei den seit 48 Jahren im englischen Harpenden ausgetragenen Pub Sevens bis ins Finale vordringen würde, hätten wohl die wenigsten vermutet. Schließlich standen im illustren Teilnehmerfeld zahlreiche englische Auswahl- und Einladungsmannschaften, darunter absolute Hochkaräter wie die British Armys, die Samurai Bullldogs, Apache, die White Heart Marauders aber auch internationale Teams wie beispielsweise die Nationalmannschaft Italiens.
Im insgesamt 40 Teams starken Teilnehmerfeld wurde das DRV-Team überraschend auf Platz fünf gesetzt. „Der Coach der White Heart Marauders war Turnierorganisatoren beim erstellen der Setzliste behilflich und kannte unsere Mannschaft von den Amsterdam 7s, dort haben die Jungs ihn so beeindruckt, dass wir sogar noch vor den Italienern gesetzt wurden“, erklärt Teammanager Manuel Wilhelm die gute Ranglisten-Position.
Das Turnier in Harpenden wurde im ungewohnten 1-Tages-Format mit insgesamt 14 Vorrunden-Gruppen á drei Mannschaften gespielt. Nach der Vorrunde qualifizierten sich die 14 Gruppenersten sowie die zwei besten Gruppenzweiten für die Cup-Runde, die übrigen Teams mussten im zweitklassigen Barrel- beziehungsweise im drittklassigen Plate-Wettbewerb ran.
Deutsche Mannschaft in Gruppenphase souverän
Unsere Mannschaft präsentierte sich ähnlich spielfreudig wie bei den Scandinavian 7s in Kopenhagen und konnte sowohl das Auftaktspiel gegen die Old Columbians (57:0) als auch das zweite Gruppenspiel gegen Rappers Bar (47:5) souverän gewinnen. In den Auftaktpartien war die große Dominanz der Deutschen 7 an den Standardsituationen, die dazu führte, dass die Gegner kaum in Ballbesitz kamen, Schlüssel zum Erfolg.
Starke Gegner in K.O.-Phase
Ein ähnliches Bild dann auch im 1/8-Finale gegen Old Johnians, immerhin Sieger des Pool 12, auch diese Begegnung konnte die Truppe um Kapitän Fabian Heimpel mit 57:0 äußerst souverän gewinnen.
Im 1/4-Finale ging es dann gegen die erste Mannschaft die auf der Setzliste vor der Deutschen Mannschaft zu finden war, die Samurai Bulldogs, Farmteam der berüchtigten Samurai und so etwas wie ein Nachwuchsteam der englischen 7er-Nationalmannschaft, gingen leicht favorisiert in das Kräftemessen mit der DRV-Auswahl. Doch davon völlig unbeeindruckt erzielten unsere Adler insgesamt sechs Versuche durch Hendrik van der Merwe, Raphael Hackl, Phil Szczesny, Pierre Mathurin, Steffen Liebig und Carlos Soteras-Merz und da die Mannschaft von Rainer Kumm nur zwei Versuche zuließ, stand es am Ende der 14 Spielminuten 40:12 für Deutschland.
Eine deutlich engere Kiste war das Halbfinale gegen die auf dem Platz eins gesetzten Apache, die seit Jahren eine führende Rolle in der englischen 7er-Serie spielen. Szczesny, Liebig und Hackl brachten die Deutsche Mannschaft mit ihren drei Versuchen ins Finale.
Im Finale ging es gegen die ausschließlich aus pfeilschnellen Spielern von den Fidschi-Inseln bestehende Mannschaft der British Army. Gegen die rotgekleideten Soldaten, die englische Rugby-Experten für die stärkste 7er-Mannschaft auf den britischen Inseln halten, vielleicht sogar stärker als Englands Nationalmannschaft hieß es auf den Rängen, konnte unsere Mannschaft zwar durch einen Versuch von Phil Szczesny mit 7:0 in Führung gehen, zuvor war ein regelkonformer Versuch von Himmer aberkannt worden, doch im über zweimal 10 Minuten ausgetragenen Finalspiel, immerhin das sechste Spiel an diesem Tag, schwanden auch der Deutschen Mannschaft langsam die Kräfte, weshalb man sich am Ende den abgezockten Soldaten mit 29:14 geschlagen geben musste. Phil Szczesny erzielte alle Deutschen Punkte in dieser Begegnung.
Kumm mit positivem Fazit
„Leider ist es uns im Finale nicht mehr gelungen in unserem System zu bleiben, sonst wäre vielleicht sogar noch etwas mehr drin gewesen. Aber insgesamt haben die Jungs hier einen super Job gemacht und sich völlig zu Recht jede Menge Respekt verdient. Man sieht einfach wie wichtig diese Vorbereitungsturniere sind und wenn es uns gelingt künftig noch mehr Turniere auf diesem Niveau zu spielen, dann kann hier eine ganze Menge entstehen“, so das positive Fazit von DRV-Nationaltrainer Rainer Kumm.
Folgende Spieler vertraten die DRV-Auswahl in Harpenden: Fabian Heimpel, Bastian Himmer, Marvin Dieckmann (alle RG Heidelberg), Hendrik van der Merwe, Pierre Mathurin, Raynor Parkinson, Steffen Liebig (alle Heidelberger RK), Phil Szczesny (Hannover 78), Oliver Paine (SC Neuenheim), Raphael Hackl (Berliner RC), Carlos Soteras-Merz (TV Pforzheim) und Robert Haase (TGS Hausen).