Ganz Rugby-Deutschland freut sich auf das Bundesliga-Comeback von Robert Mohr
Es ist soweit die Bundesliga-Saison 2013/2014 steht in den Startlöchern. In guter Tradition werfen wir einen Blick voraus auf den Bundesligastart und veraten Euch selbstverständlich welche Teams im Norden, Osten, Westen und Süden die Nase vorn haben werden.
Nord
FC St. Pauli - 08 Ricklingen/Wunstorf Samstag, 24. August 17 Uhr
Vorjahres-Achtelfinalist FC St. Pauli empfängt zum Saisonauftakt am Sonnabend 24. August, 17 Uhr) in der Rugby-Arena Saarlandstraße den Aufsteiger SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf. Gleich zu Saisonbeginn wollen die Braun-Weißen an die positive Entwicklung aus der vergangen Spielzeit anknüpfen. „Wir haben einige mit unserem Abschneiden überrascht. Dies wollen wir wiederholen und beweisen, dass wir keine Eintagsfliege sind“, sagt Sprecher Oliver Winkler. Das Saisonziel der Hamburger: „Ähnlich abschneiden wie vergangene Saison und einen der Großen zum Wackeln bringen“, so Winkler.
Für dieses Ziel haben die Kiezrugger in der Vorbereitung ordentlich geschuftet. Neben Einheiten mit dem Ball wurde besonders an der Fitness gearbeitet. Daher geht der FC St. Pauli auch optimistisch in die Spielzeit 2013/14. „Wir freuen uns, endlich wieder in den Spielbetrieb einzusteigen, um uns wieder mit den anderen Teams messen zu können“, betont Oliver Winkler. Dabei ist ein Auftaktsieg gen den Aufsteiger aus Hannover fest eingeplant. „Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen. Ricklingen schätzen wir nicht wirklich als unerfahrenen Aufsteiger ein, da einige erfahrene Spieler vom DRC oder von Victoria in den vergangenen Jahren dorthin gewechselt sind. Ein körperlich robustes Team, welches für die eine oder andere Überraschung in diesem Jahr gut ist. Wir wollen aber unser System durchsetzen und am Ende die Oberhand behalten“, betont der St. Pauli-Sprecher.
08 Ricklingen/TuS Wunstorf will mit einem punktuell ergänzten Kader dagegen halten. Die Hannoveraner konnten ihr Team zusammenhalten und einige interessante Zugänge verpflichten. Ein notwendiger Schritt, muss die SG doch das Karrierende von Nils Kasten kompensieren, der nach einem Patellasehnenabriss die Rugbyschuhe an den Nagel gehangen hat. Und auch Kim Köhne fällt mit einem Kreuzband- und Meniskusriss für ein Jahr aus. Doch mit den Verstärkungen Meik Naffin (Frankfurt 1880), André Pfaffl, Björn Dreske (beide FC Schwalbe), Stefan Lange (Berliner SV 92) und Lorenzo Freckleton (Bethuss RFC, Wales) gibt das Trainerduo Sascha Kasten und Shaun Riley den mindestens Platz fünf in der Vorrunde aus und ein Sieg in der Relegation für die Meisterrunde aus.
„Dazu müssen die beiden vermeintlich leichtesten Gegner Hamburger RC und Victoria Linden geschlagen werden“, gibt der 08-Vorsitzende Matthias Freitag die Marschroute vor. Alle anderen Mannschaften scheinen seiner Meinung nach derzeit noch zu stark. Daher rechne man in diesen Partien lediglich mit dem einen oder anderen Bonuspunkt. „Erreicht die Mannschaft nur den DRV-Pokal erreichen, wäre dies aber auch kein Beinbruch und würde die Mannschaft in ihrer Entwicklung nicht zurückwerfen“, nimmt Freitag ein wenig den Druck von seinem Team. Für das Spiel gegen den FC St. Pauli hoffen die Ricklinger darauf, dass die Hamburger zum Saisonstart noch nicht eingespielt sind und sich die ein oder andere Nachlässigkeit erlauben, die es gilt, in Punkte umzusetzen.
Vorjahres-Achtelfinalist gegen Aufsteiger, FC St. Pauli gegen SG 08 Ricklingen/TuS Wunstorf: Auch wenn die Hamburger zum Saisonauftakt nicht eingespielt sein sollten – für die ambitionierten Leinestädter wird es weder zum Sieg noch zum Bonuspunkt reichen. Grund: Der FC St. Pauli will den nächsten Schritt machen und wird sich daher keine Nachlässigkeiten erlauben und gewinnt mit +28.
Hannover 78 - Hamburger RC Samstag, 24. August 14 Uhr
Zum nächsten Duell Hannover vs. Hamburg kommt es beim DSV Hannover 78. Doch diese Auseinandersetzung wird ungleich eindeutiger für den Gruppenprimus ausgehen. Denn mit dem Hamburger RC tritt am Sonnabend (24. August, 14 Uhr) ein Leichtgewicht an, das sich mit dem Klassenerhalt im Oberhaus schwer hat. Zumal die überraschende Verpflichtung von Ex-Frankreichprofi Robert Mohr beim HRC wohl für einige weitere Schluckbeschwerden gesorgt haben dürfte. Für die Hamburger gilt daher für dieses Spiel lediglich, sich besser als in der Vorsaison zu verkaufen, die Niederlage zweistellig zu halten und vom praxisnahen Anschauungsunterricht möglichst viel für die dann kommenden Partien mitzunehmen.
Die noch andauernde Urlaubsphase, die Abgänge, Rücktritte und die Liste mit den Dauerverletzten macht die anstehende Aufgabe für die Hansestädter nicht einfacher. Besonders der Sturm bereitet der HRC-Trainertroika Kopfzerbrechen, während sich die Hintermannschaft beim Testspiel gegen den RC Delft konstant zeigte. Dennoch bleibt das Ziel des HRC, seine Heimspiele zu gewinnen. Sollte dies gelingen, würde man sich aller Voraussicht nach für die Relegation zur Meisterrunde qualifizieren. „Mit etwas Glück ziehen wir dann in die Meisterrunde ein“, sagt HRC-Trainer Jan Höhler.
Spielen, lernen und das Gelernte in den kommenden Partien umsetzen, lautet die Devise des Hamburger RC bei seinem Auftritt in Hannover. Auch wenn 78 das Spiel nutzen sollte, Systeme und Abläufe einzustudieren, werden die Leinestädter einen Sieg mit +80 einfahren.
SC Germania List - TSV Victoria Linden Samstag, 24. August 16 Uhr
Zu einem reinen Stadtduell kommt es, wenn der SC Germania List am Sonnabend (24. August, 16 Uhr) den Lokalrivalen TSV Victoria Linden empfängt. Germania-Trainer Jens Himmer, der acht Jugendspieler in sein Team integriert hat, erwartet statt eines spielerischen Leckerbissens ein Kampfspiel. Eine Herausforderung, die Victoria gerne annimmt. denn das Ziel der Zebras ist die Meisterrunde. Und die erreicht man ungefährdet über den dritten Gruppenplatz.
„Wir bauen auf die guten Spiele gegen RK 03 und den BRC aus der vergangenen Saison auf“, sagt Victoria-Trainer Boris Borkowski. „Daher hat die Mannschaft viel an der Fitness gearbeitet um das Ziel, die Meisterrunde zu erreichen, auch Wirklichkeit werden zu lassen.“ Die Vorbereitung lief bei den Zebras nach Aussage ihres Trainers gut – nun wird das Team aber vom Verletzungspech eingeholt. „Mehrere Spieler sind verletzt und werden zum Ligastart nicht fit sein“, sagt Borkowski. Dennoch geht man mit Zuversicht in das erste Spiel „gegen einen schnellen und fitten Gegner“.
Germania muss auf Prop Adam Klin verzichten, der sich hat sich im Training verletzt hat und nun länger ausfällt. Folge: Umstellungen im Team. Dennoch lief die Vorbereitung bei den Hannoveranern gut und am freut sich auf den Saisonstart – auch wenn man noch nicht ganz genau weiß, welche Auswirkung der Ausfall von Klein nach sich ziehen wird. Mit einem Sieg gegen den Stadtrivalen will Germania aber auf jeden Fall für einen gelungenen Saisonauftakt sorgen.
Victoria Linden hat hoch gesteckte Ambitionen, wird diesen aber im Spiel gegen Germania noch nicht gerecht. Die Hausherren werden die Gäste dieses Mal noch hinter sich lassen und mit +14 Punkten das Stadtderby für sich entscheiden.
Ost
RK 03 Berlin - Berliner SV 1892 Samstag, 24. August 15 Uhr
Der RK 03 steckt mit voller Vorfreude in den Startlöchern: „ Endlich geht es wieder los. Das ist Motivation genug nach dem langen Trainingssommer!“, gibt Berlins Lutz Joachim deutlich zu verstehen. Anders sollte es auch gar nicht sein, denn das selbsterklärte Ziel der Ostberliner ist das Erreichen des Viertelfinales um die Deutsche Meisterschaft. Daher kann es der euphorischen Stimmung momentan nicht schaden, dass man zu Hause gegen den Stadtrivalen BSV 1892 spielt, gegen den man letztendlich in der vergangenen Saison zweimal gewinnen konnte. Nichtsdestotrotz bremst Joachim in dieser Hinsicht seine Mannen und erklärt, dass sich der BSV gerade im Rückspiel achtbar gegen die Jungs aus Berlin-Weissensee geschlagen hat: „Der BSV wird sich von Saison zu Saison verbessern, daher erwarten wir sie erneut als starken Gegner.“. Die eigenen Stärken und Schwächen kann Joachim allerdings zurzeit nicht ausmachen, schließlich befindet man sich in der Vorbereitungsphase und die Automatismen stellen sich erst allmählich wieder ein. Kenner des Fachs werden aber sicherlich die Umstellung des ehemaligen Siebener-Nationalspielers Falk Duwe von der Innenposition auf die dritte Reihe einen erheblichen Schub in der Offensive des Sturms erwarten. Und mit Martin Tormann als Duwes Nachfolger in der Hintermannschaft steht mit Sicherheit nicht im Schatten seines Vorgängers. Die Vorbereitung auf den kommenden Gegner verlief nicht anders als in den letzten Jahren. Nach wie vor baut man im Osten der Republik auf die Optimierung der eigenen Stärken und Ausmerzung der Schwächen. Allerdings muss Coach Christian Lill auf einige Urlauber verzichten und auch die Nachwehen des Chaos-Frühjahrs mit den einhergehenden, noch nicht auskurierten Verletzungen zeigen sich zu Saisonbeginn.
Der BSV 1892 gibt sich als Pendant zum RK 03 total pessimistisch. Zahlreiche Abgänge aufgrund eines Auslandsstudiums, einige beendete Karrieren aufgrund des zu hohen Alters und dazu noch der Verzicht auf etliche Leistungsträger, die sich in der Vorbereitung bevorzugt am Kreuzband, bzw. am Schulterband verletzt haben. Dieser ganze Umstand nagt natürlich an der Motivation der verbliebenen „Störche“ und daher wurde die restliche Saisonvorbereitung nur halbherzig absolviert. Die geplanten zwei Testspiele gegen den Zweitligisten Berliner SC konnten auch nur zur Hälfte bestritten werden, da dem BSV beim zweiten Anlauf die Spieler ausgegangen sind. Coach Marek Sniowski schätzt die Lage daher sehr realistisch ein; „Wir werden uns von Spiel zu Spiel stets neu motivieren müssen und am Ende werden wir sehen, was dabei rauskommt.“. Jedoch ist der BSV ein Verein mit Tradition und Zusammenhalt, daher werden die Wilmersdorfer dennoch eine spielfähige Truppe auf den Platz bekommen.
TotalRugby Prognose: Der RK 03 wird seine Ambitionen in Richtung Viertelfinale unter Beweis stellen wollen und gerade vor heimischer Kulisse mit einem zwar sehr holprigen Start am Ende die Nase mit +40 vorne haben und den Sieg in Berlin-Weissensee behalten.
Veltener RC - RC Leipzig Samstag, 24. August 15 Uhr
In Velten ist man sich nach dem Aufstieg der Mammutaufgabe 1. Bundesliga gewiss, was jedoch keinen Abbruch an der Motivation des Vereins, bzw. der Spieler trägt. Schließlich ist man stolz darauf, nach nunmehr 44 Jahren Vereinsbestehen die größte sportliche Herausforderung serviert zu bekommen. Im knapp 12 000 Einwohner zählenden Örtchen Velten (nördlich von Berlin) freut man sich auf den Saisonstart: „Denn schließlich ist es nicht jedem Sportler vergönnt, auch mal in einer ersten Bundesliga spielen zu können“, berichtet Jürgen Buß, seines Zeichen erster Vorsitzender des Veltener Rugbyclubs. Ein Verein, der sich zu 90% aus Akteuren des eigenen Nachwuchses rekrutiert, wird selbstverständlich mit Pauken und Trompeten die Premiere in der ersten Bundesliga eröffnen. Daher wurde eigens eine Dudelsackgruppe eingeladen, um dem britischen Ursprung des Rugbysports gebührend zu feiern. Saisonziel der Veltener ist der fünfte Platz in der Ostgruppe und damit die Teilnahme am DRV-Pokal. Ebenso sollen auch die ambitionierten Nachwuchsspieler allmählich in die Männermannschaft integriert werden. Desweiteren versucht man in der Oberhavel, den Bekanntheitsgrad des Rugbysports in diesem geografischen Raum durch die Teilnahme in der ersten Bundesliga erheblich zu erhöhen. Mit den Neuzugängen des VRC, Allzweckwaffe Steven Schuster (ehemals Loock, vorher USV Potsdam), der erfahrene Nico Striegler (Stahl Hennigsdorf) und Carsten Stamm (USV Potsdam), scheint dieses Unterfangen auch nicht allzu hoch angesetzt. Der kommende Gegner RC Leipzig ist auch quasi der Wunschkandidat der Veltener, denn schließlich kennt man sich aus den bisherigen Regionalligaspielen und aus den Spielen des DRV-Pokals der letzten Saison. Dort hatten die Veltener letztendlich doch knapp verloren, aber genau das lässt Cheftrainer Norbert Heidekorn zuversichtlich erscheinen: „Den RC Leipzig sehen wir im Verhältnis zu uns auf Augenhöhe. Die Stärke der Leipziger liegt, wie bei uns, im Engagement. 80 Minuten alles geben zu wollen zeugt von einem geschlossenen Team. Jedoch lässt bei reinen Amateurmannschaften mit zunehmender Spielzeit die Konzentration für kontrollierte Aktionen durch konditionell bedingten Kräfteverfall nach.“. Mit einem Lächeln im Gesicht lässt der Veltener RC verlauten, dass alle 33 bisher angemeldeten Akteure, bis auf den beruflich verhinderten Neuzugang Steven Schuster, am kommenden Wochenende mit an Bord sein werden. Daher hat Cheftrainer Heidekorn die Qual der Wahl, wen er denn einsetzen wird.
Der RC Leipzig brennt geradezu auf die erste Partie der neuen Saison, denn nach dem Verbleib im DRV-Pokal und den Spielen auf Augenhöhe sieht man sich in einer besseren Lagen als zuvor: „Wir freuen uns auf auch die Partien gegen die vermeintlich „Großen“ jetzt in der ersten Bundesliga, denn auch letztes Jahr konnten wir viel aus diesen Spielen lernen.“, erläutert Leipzigs Pressesprecher Sven Paukstat. Auch das Wunschziel der Sachsen wurde vordem klar definiert: „Ziel für unsere Mannschaft ist der Verbleib in der ersten Bundesliga. Wir sind jetzt das zweite Jahr oben mit dabei und haben Anfang letzter Saison unsere Feuertaufe überstanden. Wir möchten unsere Niederlagen aus der letzten Saison auf jeden Fall knapper gestalten. Vielleicht gelingt uns ja gegen das ein oder andere Team auch eine Überraschung. Wer weiß….“. Daher hat man sich in Leipzig konditionell ordentlich vorbereitet, um gegen die vermeintlich schwächeren Teams punkten zu können. Jedoch weiß man auch im Freistaat Sachsen, dass die Veltener nicht zu unterschätzen sind: „Wir haben gegen Velten letztes Jahr bereits im DRV-Pokal gespielt und beide Partien gewonnen. Velten ist jedenfalls ein Gegner, der sich niemals aufgibt und gerade gegen Ende des Spiels noch einmal richtig zusetzen kann.“. Daher sind die Fronten geklärt und die Leipziger wissen genau, worauf sie sich auswärts einlassen: „Glücklicherweise stehen uns aus dem Vorjahr noch zahlreiche Videomittschnitte zur Verfügung. Daher konnten wir unsere eigenen Schwächen erkennen und unser Trainer Falk Müller hat uns auch dementsprechend auf den kommenden Gegner vorbereitet.“, verkündet Sven Paukstat. Die Vorbereitung lief recht gut, jedoch haben einige Abgänge, vor allem im Sturm, große Lücken hinterlassen. Daher ist der RC Leipzig auch ziemlich froh darüber, dass sich unter den Neuzugängen etliche Stürmer befinden. Ob diese nun auch in die hinterlassenen Fußstapfen treten können, wird sich in den nächsten Spielen zeigen. Auch die Eingliederung der internationalen Neuzugänge gestaltet sich etwas holprig. Laut Paukstat lassen sich wohl die Behörden im Vereinigten Königreich und in Australien etwas Zeit mit der Clearance und auch Schlussspieler Franz Beck wird wohl mit einem gebrochenem Bein fehlen, ebenso wie Flanker Ben Heine, der aktuell an einer einer verheilenden Schulter-OP laboriert, die er sich im letzten Spiel gegen eben jenen Veltner RC zugezogen hat.
TotalRugby Prognose: Herzblut gegen Herzblut. Normalerweise entscheidet in solchen Spielen immer die Kondition. Hier jedoch treffen zwei äquivalente Mannschaften aufeinander, die unbedingt gewinnen wollen. Der eine, weil er bei Erstligadebüt vor heimische Kulisse unbedingt auftrumpfen will, der andere, weil er sich den bisher erarbeiteten Weg nicht verbauen will. Auch für uns eine schwierige Prognose, aber dennoch siegt der RC Leipzig aufgrund der besseren Erfahrung mit +5.
Süd
Heidelberger RK – Heidelberger TV Samstag, 24. August 16 Uhr – Heidelberger RK
Der Deutsche Meister Heidelberger RK muss gegen den Heidelberger TV mächtig umbauen, Headcoach Kobus Potgieter muss nicht nur auf die Pierre Mathurin, Hendrik van der Merwe, Raynor Parkinson und Steffen Liebig verzichten, diese vier weilen mit der 7er-Nationalmannschaft bei den Pub 7s im englischen Harpenden, sondern der HRK-Meistertrainer muss zusätzlich noch die verletzten Leistungsträger Benjamin Danso, Julio Rodriguez, Anjo Buckman und Rafael Pyrasch ersetzen. Dagegen kann HTV-Coach Thomas Kurzer gegen den Klub fast in Bestbesetzung auflaufen, lediglich 7er-Nationalspieler Robert Hittel (Knöchel) sowie Erste-Reihe-Stürmer Hannes Huber und Hintermannschafts-Allrounder Lukas Malazier fallen aus. In der Sommerpause haben die Turner ein besonderes Augenmerk auf ihre Standardsituationen gelegt und daher intensiv mit dem Trainer des Meisters zusammengearbeitet. In seiner Rolle als WRA-Coach ist Potgieter, gerne bereit andere Vereine tatkräftig zu unterstützen. In der Vorbereitung auf diese Saison half die Wild Rugby Academy nicht nur dem Heidelberger TV, sondern auch dem RC Mainz und dem SC Germania List.
TotalRugby Prognose: Trotz stark ersatzgeschwächtem Kader ist der Heidelberger RK, insbesondere an den Standardsituationen, eine Nummer zu groß für die Gäste aus der Nachbarschaft. Am Ende gewinnt der Klub diese Partie dank der größeren körperlichen Präsenz und der besseren Abläufe ohne Probleme. HRK +50
TSV Handschuhsheim – SC Neuenheim Sonntag, 25. August 15 Uhr
Beim TSV Handschuhsheim hat sich die Personalsituation vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den Erzrivalen aus Heidelberg-Neuenheim etwas entspannt, der neue Löwentrainer Alexander Pipa freut sich vor dem Duell mit dem Platznachbarn über die Rückkehr von Zweite-Reihe-Brecher Lukas Rosenthal, dem wuchtigen Innendreiviertel Daniel Lortz sowie Nachwuchsspielmacher Oliver Seelinger, alle drei wurden bei der vor Wochenfrist erlittenen deftigen 6:73-Trainingsspiel-Schlappe gegen den französischen Viertligisten aus Strasbourg schmerzlich vermisst. Allerdings fehlen mit den Urlaubern Jens Schmidt, Gregor Hartmann und Marcus Bender sowie dem angeschlagenen Felix Bayer vier Akteure aus dem sonst so furchteinflößenden Löwen-Sturm. Der Sportclub Neuenheim startet auch in diese Saison mit dem aus der vergangenen Saison bekannten Trainingsfleiß, bis zu fünfmal die Woche, häufig auch an den Wochnenenden, haben die Spielertrainer Lars Eckert, Adam Taylor und Craig Green ihren Kader in der Vorbereitung auf den Platz beordert. Allerdings fehlen mit 7er-Nationalspieler Oliver Paine (mit der Nationalmannschaft in Harpenden), Nachwuchsmann Leonard Becker (Urlaub) sowie den Zweite-Reihe-Stürmern Willians Portillo (Fußbruch) und Oscar Merino auch auf Seiten der Neuenheimer einige Akteure.
TotalRugby Prognose: Der TSV Handschuhsheim wird im Laufe der Saison zu seiner alten Stärke zurückfinden, die Partie gegen den Sportclub kommt für die Mannschaft von Kapitän allerdings noch etwas zu früh. SCN +23
West
RK Heusenstamm – RC Aachen Samstag, 24. August 15 Uhr
Der RKH gewann dieses Duell vergangene Saison klar mit 62:10 und ist auch diesmal Favorit, wenngleich die Saisonvorbereitung der „Füchse“ nicht optimal verlief und sie zum Auftakt gegen Aachen auf einige Leistungsträger verzichten müssen. So fehlen unter anderem Salim Cavus, Seppel Hartmann, Laurent Hartmann sowie die noch nicht ganz fitten Siebener-Nationalspieler Tim Biniak und Sam Rainger. In einem Testspiel gelang dem RKH ein Sieg gegen den allerdings nicht in Bestbesetzung angetretenen Süd-Erstligisten Heidelberger TV. Ein weiterer Test fiel aus, weil der Gegner absagte. Heusenstamms Trainer Jens Steinweg sieht sein Team „dennoch gut vorbereitet“ und nimmt die Rollenverteilung an, wenngleich er betont: „Im ersten Spiel darf man sich seiner Sache nicht zu sicher sein.“ An der Motivation scheint es jedenfalls nicht zu hapern. „Die Mannschaft brennt auf das erste Spiel“, sagt Steinweg. Das liegt auch daran, dass die Partie zugleich das Abschiedsspiel von Markus Walger ist, der als Sechsjähriger beim RKH mit dem Rugby begann, nie für einen anderen Verein spielte und seine Karriere nun – nach 17 Jahren in der ersten Mannschaft – beendet. Und zwar genau an seinem 34. Geburtstag. „Irgendwann sollte jeder wissen, wann Schluss ist“, sagte Walger und fügte schmunzelnd an: „Die Jungs laufen mir inzwischen weg.“ Ihrem Ex-Kapitän wollen die Heusenstammer natürlich einen Sieg zum Geburtstag schenken und ihm so einen angemessenen Abschied bereiten. Dass er sich diesen verdient hat, steht außer Frage. „Markus ist der erfolgreichste Spieler des RK Heusenstamm. Er hat immer und überall Verantwortung übernommen“, so Steinweg. Totalrugby-Prognose: Der RKH gewinnt mit 30 Punkten Differenz
ASV Köln - TuS 95 Düsseldorf Samstag, 24. August 2013 15 Uhr
Crusaders gegen Dragons – ein rheinisches Premieren-Derby zum Auftakt. Besser hätte die Saison für die Clubs aus Köln und Düsseldorf wohl kaum starten können. Das Spiel ist nicht nur wegen der jecken Befindlichkeiten zwischen beiden Städten von gesteigertem Interesse. Mit der Partie feiert der TuS 95 Düsseldorf seinen Aufstieg in die 1. Bundesliga West, wo die Düsseldorf Dragons den Platz des letzte Saison zu schwachen RC Luxemburg einnehmen. Mit ihrem neuen Coach, Dave Whitley, haben sich der Liga-Neuling in den vergangenen Wochen auf die Spiele im Rugby-Oberhaus vorbereitet. „Wir haben uns darauf konzentriert, unser Zusammenspiel und grundlegende Techniken zu verbessern“, sagt Whitley. Zwei Wochen mehr Zeit zur Vorbereitung hätte der Coach aber sicher gerne gehabt. Es ist Ferienzeit in Nordrhein-Westfalen und viele der älteren Spieler sind gerade erst aus dem Urlaub zurück.
Die 1. Bundesliga sehen die Dragons als große Herausforderung und Chance. Es werde schwer, gegen die erfahrenen Gegner in der West-Gruppe punkten zu können, so Whitley. „Unser Ziel ist es, gut zu spielen und die Spiele zu genießen. Das eine oder andere Mal kommen wir einem Sieg vielleicht sogar in greifbare Nähe. Die Stimmung im Team ist gut, alle gehen positiv in die Saison. Ich hoffe, das bleibt so, wenn wir die eine oder andere Niederlage kassieren.“ Dem Rheinderby sieht der Düsseldorfer Coach mit Respekt entgegen. Die Kölner werden nach einer durchmischten Vorsaison sehr stark aufspielen, schätzt Whitley. „Sie wollen nicht nur ihre Position als bestes NRW-Team sichern, sondern auch zeigen, dass sie auf Bundesliga-1-Niveau spielen können.“
Tatsächlich haben sich die Rugger vom ASV Köln über den Sommer mit dem neuen Trainer Eric Daniel (früher Meister-Coach des TSV Handschuhsheim) intensiv auf die neue Saison vorbereitet. „Mit Eric haben wir viel und gut gearbeitet und vor allem die Übergänge zwischen 1. und 2. Mannschaft fließender gestaltet“, sagt Verbinder Nicolai Koch. Damit kommt es zu einem kleinen sportlicher Umbruch bei den Crusaders: Köln werde mit vielen neuen, jungen Spielern in die Saison starten. Zudem werden einige der erfahreneren Spieler auf neuen Positionen spielen. „Die Stimmung ist natürlich groß. Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht“, so Koch. Die vorige Saison sei sehr anstrengend gewesen, habe die Mannschaft und jeden Spieler persönlich aber weiter gebracht. „Jetzt müssen wir gucken, wo wir stehen, und sind gespannt auf die neue Saison.“ Das Spiel gegen Düsseldorf werde nicht leicht. Beide Mannschaften müssten sich erstmal zurechtfinden. „Wir hoffen, dass wir das, was wir im Training geübt haben, schon gut umsetzten können und uns dann von Spiel zu Spiel steigern.“
TotalRugby Prognose: Köln profitiert von der intensiven Vorbereitung und wird schnell ins Spiel finden. Gegen die stark aufspielenden Crusaders werden die (noch) unerfahrenen Düsseldorfer nur punkten können, wenn sie voll konzentriert bei der Sache sind. ASV +29
SC Frankfurt 1880 – RC Mainz Samstag, 24. August 18 Uhr
Die Generalprobe endete für beide Teams mit unterschiedlichen Ergebnissen. Während Mainz zum Test gegen den Drittligisten TGS Hausen nicht mit dem kompletten Kader antrat und 31:22 gewann, unterlagen die Frankfurter Meister Heidelberger RK mit 52:0 (0:12), zogen sich dabei jedoch vor allem in der ersten Hälfte gegen den Topfavoriten der Saison 2013/14 ordentlich aus der Affäre. Auch das Fazit des Mainzer Trainers fiel trotz des keineswegs deutlichen Ergebnisses positiv aus. „Der Einsatzwille hat gestimmt und das Zusammenspiel war trotz der ungewohnten Aufstellung in Ordnung“, sagte Alexis Virtey. In der Mainmetropole ist sein Team dennoch klarer Außenseiter, zumal die 80er kurz vor Toresschluss in Rückkehrer und Nationalspieler Mark Sztyndera noch einen Hochkaräter verpflichtet haben. Andererseits bleibt abzuwarten, wer von den ausländischen Akteuren zum Einsatz kommt. Zuletzt gab es unter anderem das Gerücht, dass Tim Manawatu nur noch als Nachwuchstrainer fungieren werde. Aber auch ohne den Neuseeländer sind die Gastgeber, die das Nachbarduell vergangene Saison 62:15 gewannen, klarer Favorit.
Alexis Vitrey sieht das Auftaktspiel gegen Frankfurt als willkommene Herausforderung. „Besser hätte es nicht kommen können. Mit diesem Spiel werden wir von Anfang an wissen, wie und wo wir stehen, aber auch, wie unsere Chancen in der starken aber recht offenen West-Gruppe sind.“ An der Motivation zumindest werde es nicht scheitern. „Nach mehr als fünf Wochen Vorbereitung haben die Jungs richtig Lust, zu spielen. Das hat man schon am vergangenen Sonntag im Testspiel gegen die TGS Hausen gesehen.“
Totalrugby-Prognose: Frankfurt gewinnt mit 35 Punkten Differenz.
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