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NSC: Titelverteidiger steigt aus
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 6. August 2013

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Der Heidelberger RK verzichtet künftig auf die Teilnahme am europäischen Nordseecup - (c) Miriam May

In souveräner Manier hat der Heidelberger RK in der letzten Spielzeit nicht nur die nationale Meisterschaft gewonnen, sondern auch der europäische Nordseecup ging an die zur Zeit stärkste deutsche Vereinsmannschaft. Im Mai konnte der belgische Meister RC Boitsfort in Amsterdam glatt mit 34:10 bezwungen werden.

Für Außenstehende überraschend kam daher die Meldung, dass der Heidelberger RK, der in der Vorsaison im litauischen Siauliai auch den European Clubs Championship, in diesem Wettbewerb trafen die besten Teams der Black-Sea-, Baltic- und Nordseecup aufeinander, gewinnen konnte, sich mit sofortiger Wirkung aus allen Europacup-Wettbewerben zurückzieht.

Über die Gründe dieses Schritts kann, da der Klub sich noch nicht offiziell zu den Beweggründen geäußert hat, zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden.

Fest steht aber, dass Kosten und Nutzen bei diesen Wettbewerben für den ambitionierten Deutschen Meister in keiner Relation standen. Der Nordseecup hat sich auch nach mehrjährigen bestehen nicht als Bindeglied zum höherklassigen Amlin Challenge Cup etabliert. Das sportliche Niveau lag häufig unter dem der Bundesligaspitzenspiele. Der Niederländische Rugby-Verband entsendet schon seit zwei Spielzeiten keine Vereinsmannschaften, sondern nur noch Regionalauswahlen, dies garantierte zwar einen geringfügig besseren sportlichen Wettbewerb und stärkt zudem das Gerüst der holländischen Fünfzehner-Auswahl, verzerrt aber das Wettbewerbsformat des Europapokals. Außerdem erwiesen sich auch die Kosten, die bei Auswärtsspielen in Belgien, den Niederlanden oder wie im ERCC gar in Kroatien oder Litauen, entstehen, als nicht unerheblich. Nicht zuletzt ist es schon ohne die Europapokal-Wettbewerbe außerordentlich schwierig die Spieler bei der hohen Belastung in Verein und Nationalmannschaften nicht über Gebühr zu belasten.

Frankfurts Jürgen Brundert, der sich für die Durchfürhung des Nordseecups federführend zeichnet, sucht nun ein Ersatz-Team, welches bereit ist die Nordseecup-Termine des Heidelberger RK zu übernehmen, bewerben können sich sowohl Vereins, aber auch Verbandsauswahlen. Das erste Spiel soll bereits am 28. September ausgetragen werden, die weiteren Spiele steigen am 26.10.2013, 16.11.2013, 26.04.2014 und das Finale soll am 29. Mai des kommnden Jahres stattfinden.

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Kommentare (29)add comment

Dragos Florescu said:

1820
...
Ich bin mal gespannt, ob diese Absage ehrgeizigere Zielen hindeutet, oder lediglich eine Kostensparmaßnahme ist. Ich meine, vielleicht überrascht HRK mit einer Ankündigung, in der franzözischen Liga anzufangen. Oder man verusucht, eine Teilnahme an Challenge Cup vorzubereiten...
August 06, 2013

Lars Schindewolf said:

3191
Challenge Cup
Im Challenge Cup ist doch noch nach dem Ausstieg der Spanier ein Platz frei geworden...
August 06, 2013

axel 21 said:

2605
...
eigentlich verständlich wenn man die Egebnisse von HRK in den letzten Jahre gesehen hat.
Kaum eine Mannschaft konnte dagegen halten und für die Spieler war es keine besondere Herausforderung ...
Eine Teilnahme an der Challenge würde meiner Meinung nach eine gute Werbung für Rugby in Deutschland machen, aber um eine minimale Chance zu haben gegen den Profis aus UK, Frankreich oder Italien zu haben, würde HRK sich noch mehr und besser verstärken müssen. Das würde dann heißen, das wir den deutsche Meister der nächsten 10 Jahre schon kennen ....
August 07, 2013

Johannes Laule said:

412
besser so

Aus sportlichen Gründen wird es wohl nicht sein, sonst müsste sich der HRK ja auch aus der Bundesliga zurückziehen, weil es keine / kaum Gegner auf Augenhöhe gibt ;)

Aber im Ernst: Ein Wettbewerb, bei dem der Sieger feststeht und der 5 oder 6 Wochenenden blockiert, um die die beteiligten Mannschaften herumplanen müssen und englisch Wochen angesagt sind, macht bei der ohnehin angespannten Terminlage aus meiner Sicht keinen Sinn.

Viele Grüße

Johannes
August 07, 2013

Christian Schmidt said:

3261
...
Ein schwarzer Tag fürs deutsche Rugby.

Wenn selbst der HRK kein Geld für die Auswärtsspiele hat, dann leben die Vereine vom Hand in den Mund.
August 07, 2013

Igor Gerasimovski said:

2052
Ein Gedankenspiel...
Der HRK stößt bisher an eine gläserne Decke, zumal sie unterhalb des Challenge Cups an Clubwettberweben unterhalb Ihres Niveaus teilnehmen. Die Teilnahmen das HRK am Challenge Cup wäre
1.) das Ergebnis einer konsequenten Entwicklung des HRK
2.) für den Sponsor überaus attraktiv
2.) somit für den DRV zunächst ein sehr gutes Aushängeschild und eine positive PR.

(was daraus dieser Vorlage gemacht wird,ist letztendlich eine andere Geschichte)

Hier ein ähnlicher Vergleich mit anderen Randsportarten in der BRD, die international Vetreten sind (obwohl sicherlich auch hier Äpfel mit Birnen verglichen werden)

Beispiel Volleyball und der VfB Friedrichshafen.

Jahrzehntelang der Serienmeister und einzige Verein mit profesionellen Strukturen in Volleyball-Deutschland und eiziger Teilnehmen an der Volleyball Championsleague und tatsächlich Gewinner dieses Wettbewerbes in den 2000ern.
(Championsleaguespiele des VfB weden zwar nur im SWR gezeigt - aber immerhin.)

Jahrelang konkurezlos, Topspieler herangezogen und ins Ausland ziehen lasse. Diese sind später in die Liga zurückgekeht und haben ihr Know-How weitergegeben. U.a haben sich auch dadurch andere Teams wie Unterhaching und Berlin an das hohe Niveau der Friedrichshafener heranarbeiten könnten und sind ein ernshafter und fordernder Konkurrent der Friedrichshafener.
Sicherlich gibt es auch dort Eifersüchtelleinen innerhalb des Volleyballverbandes, aber sie ziehen letztendlich an einem Strang.

Sicherlich ist dieses Beispiel 1:1 auf Rugbydeutschland übertragbar, aber ein Denkanstoß ist es allemal.

Bin kein Wahrsager, aber im deutschen Rugby scheint alles irgendwie in folgende Richtung zu gehen:

a)Für den inländischen Wettbewerb

Mit der bisherigen Entwicklung der Ligareform ist absehbar (da zusehends Mannschaften aus den 1.Ligen dankend abschied nehmen, da sie diese Ligen bis zum Schluss der Saison nicht stemmen können) , dass es kurz bzw. mittlefristig zur Bildung einer Eliteliga kommen wird (obwohl sich alle Beteiligten bisher dagegen sträuben)

b) Jetzt rein hypothetisch weitergedacht

Sicherlich wird das Problem einer solchen Eliteliga sein, dass sich die meisten Mannschaften im Süden konzentriere und als Gegenpol Top-Mannschaft aus dem West-Nord-Osten – um halbwegs konkurrenzfähig zu sein – Talente und ambitionierte Spieler aus der Umgebung abwerben, die noch nicht nach HD verschwunden sind.

Diese Top-Mannschaften (z.B. H 78) sind dann - da die Entwicklung nunmal so ist, dass ambitionierte Spieler zu Topteams wollen - so etwas wir Regionalauswahlen. Gut man müsste als betroffener Verein der Umgebung über seinen Schatten springen und sagen „Gut, dann ist es halt so!“ ….
..oder die amitionieretn Leute haben die Spielberechtigung für einen dieser Top-Vereine (-Regionalauswahl) und den Heimatverein.(Dieser Verei spielt nicht in der Eliteliga)

Somit hätten wir einen Wettbewerb in einer Eliteliga zusammengesetz aus Clubmannschaften (z.B. HRK) und Club-Regionalauswahl-Hybriden (z.B. in diesem Fall rein hypothetisch H 78) – wobei „Hybrid“ keine negative Bezeichnung sein soll!

Die Schlußfolgerung aus dem Ganzen:

- Fände es super, wenn HRK am Challange Cup teilnehmen könnte.

- Die semi-prof./prof. Topclubs – bzw. Regioalauswahlen übernehmen ihre Aufgabe den Rugbysport bundesweit voranzutreineben und die normalen Clubs arbeiten, wie bisher mit ihren bescheidenen Mitteln, an der Basis um den Rugbysport Regional weiterzubringen.


Wie schon zuvor erwähnt, es handelt sich hier um ein Gedankenspiel……
August 07, 2013

christoph trebbin said:

3238
... so funktioniert es nicht mehr
Die ganze Rugby-BL ist doch Augenwischerei. Welche BL hat so viele Mannschaften ? Man kann die BL in Klassen einteilen: 1. Klasse HRK 2. Klasse: Pforzheim 3. KLasse: TSV, SCN, RGH 4. KLasse 5. KLasse 6. Klasse, usw... Was soll das ? Was hat uns die letzte BL-Saison gebracht ? Viertelfinalspiele mit 120 :0 ! Was bringt das ? Sieht so BL-Niveau aus ? Einige starke Spieler aus den hinteren Klassen wechseln zu den 3-4 starken Clubs. D. h., diese Teams werden noch stärker, und der Rest verliert noch mehr Niveau. Die Semi-Finalisten für nächstes Jahr lassen sich jetzt schon vorhersagen - und das Endspiel eigentlich auch. Der Rest kämpft, um dabei zu sein. Wird so das deutsche Rugby vorangebracht ? Vielleicht sollte man einfach wieder zu einer 12-Team-BL zurückkehren, ein paar grosse Sponsoren aquirieren und ein ähnliches System wie in der NFL entwickeln. Nämlich darauf achten, dass möglichst gleich spielstarke Teams jedes Jahr für Spannung sorgen. Aber da fehlt es uns wohl leider an Struktur und finanzielle Möglichkeiten. Es darf also weiter geträumt bzw. weiter gewurschtelt werden.
August 07, 2013

Stefan Moroder said:

3273
Da werden sich...
TSV, SCN und RGH aber freuen, wenn diese Teams hier als drittklassig bezeichnet werden.

August 07, 2013

Igor Gerasimovski said:

2052
@christoph:
sag ich doch.durch die momentane Entwickung, was das Wettrüsten der Topteams mit sich bringt, ist doch das bisherige Ligasystem absurd. Und diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten - es sei denn die Geldquelle versiegt.
Daher ist eine Eliteliga mit 4,5,6 semiprof. bzw. prof. Mannschaften (oder was weiß ich mit wievielen) konsequent.
dann gibt ist es halt, wie in er NFL keine Absteiger oder automatischen Aufsteiger in die Eliteliga. Wer in einer Elitelige spielen will muss halt u.a. die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht erfüllen.
Weiß jetzt nicht wer damit Probleme hätte.

Spiele von HRK,TVP,H78,SCN,TSVH,RGH (verzeiht, wenn ich jemanden in der schnelle noch vergessen habe) gegen die restlichen ca. 100 Teams in Deutschland, machen absolut keinen Sinn und bringen diesen "Eliteclubs" und den "normalen" Clubs gar nichts - und zwar in keinerlei Beziehung.

Bitte sagt mir, ob ich da was falsch sehe...
August 07, 2013

Igor Gerasimovski said:

2052
....fehler..
die wirtschaftlichen Voraussetzungen, um in einer Eliteliga zu spielen, mussen natürlich erfüllt werden....
August 07, 2013

Lars Schindewolf said:

3191
...
Noch hat der HRK nicht für den Challenge-Cup gemeldet. Oder sonst irgendeine öffentliche Aussage getätigt.
Und meine Aussage zur Absage der Spanier bezieht sich auf diese Meldung:
http://www.planetrugby.com/story/0,25883,3970_8849633,00.html
Der spanische Verband benötigt 300.000 Euro für das Team, hat aber nur 50.000 zusammenbekommen. Die restlichen 250.000 wollte man von IRB und ERC, die haben aber erstmal Nein gesagt. Ergebnis offen.

Klar wäre eine Teilnahme vom HRK am Challenge Cup klasse. 6 Spiele auf europäischem Niveau wäre insbesondere für die Nationalspieler eine hilfreiche Entwicklung. Und 300.000 für Hernn Wild, mit Verlaub, nen Klacks.

@Igor Gerasimovsk
Das von Dir beschriebene "Club-Regionalauswahl-Hybride" hätte durchaus seinen Reiz. Die Hannoveraner könnten "unterm Dach" von 78 spielen. Die Berliner und Potsdammer stellen zusammen ein Team. Die Hamburger Klubs. Das Rhein-Main-Gebiet, usw. Und kommt mir jetzt nicht mit regionalen Animositäten. Für so einen Quatsch ist im deutschen Rugby sowieso kein Platz.

@Stefan Moroder
Drittklassig klingt hart. Ist aber sportliche Realität. Der Meister, Vize-Meister und die Halbfinalisten stehen zu 99% fest. Alles andere ist Augenwischerei.
August 07, 2013

Stefan Moroder said:

3273
Klassengesellschaft
@lars: Endspiel war HRK-SCN, auch RGH war im HF. Dazu haben beide Teams einmal TVP geschlagen. Ich weiss ja nicht wie du auf 99% Wahrscheinlichkeit kommst, aber die Saison muss erstmal gespielt werden. nach allem was zu lesen war hat SCN ja auch keine großartigen Abgänge (ausser wohl Harris), dafür aber einige Jugendliche neu drin (Lück, Blank und Robl, zu Güllüback (?) und Hoffmann sowie L. becker). TSV hat sich auch verstärkt sowie einen neuen Trainer und die RGH hat ihren Talenteschuppen wie eh und jeh.

Sprich: Lasst Sie doch erstmal spielen... und verteil dann das Bärenfell.
August 07, 2013

Christian Schmidt said:

3261
Wir brauchen den großen Wurf
Gründung einer Eliteliga mit 6 Mannschaften und einem Absteiger und einem Aufsteiger

Die Mannschaften dafür wären:
HRK
TVP
RGH
SCN
TSV
1878

Dafür müssen die finanziellen Vorraussetzungen geschaffen werden. Der SWR oder auch RNF waren schon öfter zu Besuch in Heidelberg. Dann spielt man eine Doppelrunde und hat viele interessante Begegnungen.
August 07, 2013

christoph trebbin said:

3238
Z. B. Italien
Vielleicht sollten wir uns an Italien mal ein Beispiel nehmen. Wo standen die mal im Rugby und wo stehen die jetzt. Und dass in einem fussballverrückten Land. Selbst ein Land wie Portugal mit ca. 11 Mio. Einwohnern ist uns rugbymässig voraus. Die haben ja nicht einmal halb soviele Plätze wie wir - und das will schon was heissen ! Aber solange in vielen Clubs kleinkariert und nur in Vereinsdimensionen gedacht wird, solange wird sich auch im deutschen Rugbysport nichts ändern. Wir wissen doch alle, dass sich selbst viele regionale Clubs untereinander nicht grün sind, und dass jeder Verein misstrauisch und neidisch auf den anderen schaut. Wie soll da einmal was Grösseres wachsen ?
August 07, 2013

Arne Zielinski said:

234
Italien ist ein schönes Beispiel
Italien ist ein schönes Beispiel. Warum dort Rugby mittlerweile ein feste Sportgröße ist, kann man relativ einfach erklären: Massive Jugendarbeit. Das und nur das ist der Unterschied zu Deutschland. Freilich hat man mit der großangelegten Jugendarbeit bereits vor 20-30 Jahren begonnen. Das Ergebnis ist, dass in Italien ca. 500 Clubs gibt. Viele davon mit Jugendmannschaften in allen Altersklassen (es gibt sgar Club, die nur Jugendmannschaften haben und keine Seniorenteams). Rugby steht dort auf nachhaltigen Beinen, und damit entsteht automatisch ein Verdrängungswettkampf Richtung Spitze.
August 07, 2013

Christian Schmidt said:

3261
...
In Deutschland ist aber alles Heidelberg zentriert. Da werben sich die Vereine gegenseitig die Spieler ab.
Rugbydeutschland muss sich von Heidelberg emanzipieren.

Deshalb setze ich große Hoffnung auf die Regionalauswahlen. Wollen wir mal sehen ob die Niedersachsenauswahl wirklich keine Chance gegen die Badnerauswahl hat.
August 07, 2013

Roland Welsch said:

97
Das erinnert mich
irgndwie an das südafrikanische System mit den Franchises dort konzentrieren die einzelnen Provinzunions ihr Spielerrpotential in den bekannten S15 und Currie Cup Mannschaften und geben als Gegenleistung Know-How und bessere Spieler wieder zu den kleinen Unions zurück, bestes Beispiel sind die Griquas die als Backup ursprünglich die Cheetahs in Bloem supporten "mussten" Durch den TRansfer aber jetzt so gut sind das sie im Currie Cup in der Premier Divison ein enstzunehmender Gegner geworden sind der einige Springboks hervorgebracht und aktuell beinhaltet!
August 08, 2013

Christian Schmidt said:

3261
...
In Heidelberg buttern Sponsoren viel Geld hinein. Es wäre sinnvoller, wenn Sponsoren in einen Pool Geld einzahlen und dann alle Erstligisten den gleichen Betrag bekommen.

Dann würden auch die besten Spieler in Hannover und Berlin bleiben und müssten nicht nach Heidelberg wechseln.
August 11, 2013

Stefan Moroder said:

3273
@ChristianSchmidt
...und nur weil die Heidelberger Teams mehr und zahlungskräftigere Sponsoren haben stehen sie oben? Sollen wir hier wie im Sozialismus nun alles gleichmachen? Das ist doch ziemlich populistisch - darf ich mal dran erinnern, dass 78 einen hauptamtlichen Trainer hat? Davon können alle Heidelberger Vereine bis auf den HRK nur träumen.

Das deutsche Rugby krankt mit Sicherheit nicht daran, dass in HD (beileibe nicht nur dort!) gute Arbeit geleistet wird. Sondern vielmehr an einer völlig verkorksten Terminplanung, Planungsunsicherheit, dilettantischer Aussendarstellung (der Ex-präsident, der in der RNZ schreibt) und der UNfähigkeit, selbst die elementaren Dinge (Anzahl der Schiedsrichter etc) geregelt zu bekommen.
August 12, 2013

Christian Schmidt said:

3261
@Stefan Moroder
eine Liga mit einem so starken Gefälle macht nur den Siegern Spaß. Ich gehe davon aus, daß Du aus Heidelberg kommst. Dort macht Rugby Spaß. In Deutschland gibt es aber viele kleine Vereine, die finanziell nicht mithalten können. Mainz, München, Hannover, da würde eine Geldspritze für Belebung und Gleichheit sorgen
August 12, 2013

Stefan Moroder said:

3273
@Christian Schmidt
Aber diese Liga wollte doch die Mehrheit! Von 10 ( sinnvoll wäre eine Verkleinerung auf 8 gewesen imo) auf 24 Erstligateams aufgebläht. Dass damit die Ungleichheiten nur noch verstärkt werden, war doch den meisten klar. Wie in anderen Kommentaren schon beobachtet, sorgt nämlich u.a. gerade diese Aufblähung für eine noch stärkere Konzentration der Spitzenspieler auf 3-4 Vereine. Der Status Quo wird sich auch nicht ändern lassen, denn viele Vereine, die sportlich dort nichts zu suchen haben, profitieren natürlich vom Bundesligastatus.

Davon auszugehen, dass es den Heidelberger Teams Spaß macht, die auswärtige Konkurrenz mit Klatschen abzufideln, ist auch so eine Fehlannahme. Wenn man in der "Meisterrunde" immer noch Klatschen am Fließband verteilt, spottet das jeder Beschreibung. Danach kommmt dann ein Achtelfinale, bei dem man über 100 legt (RGH gg Germania) während die anderen Vereine gar nicht spielen.
Dazu die unsägliche Dreistigkeit seitens der Verantwortlichen, Halbfinale und Finale innerhalb von 3 Tagen austragen zu lassen - was für eine Entwertung des Wettbewerbes! Von der Verletzungsgefahr ganz zu schweigen!





August 12, 2013

Lars Schindewolf said:

3191
Gesamtkonzept
Das System mit 24 Teams macht nur Sinn, wenn auch der 2. Schritt, sprich die Regionalauswahlen, eingeführt werden. Ob und Wann dies passiert steht aber noch in den Sternen.
Das Problem ist auch, das ein Teil der Teams vom Status "Bundesliga-Team" finanziell profiert, zb. durch örtliche oder regionale Fördergelder und Bevorzugung bei Trainings- und Spielstätten. Diese Teams aber keine ausreichende Trainer-Lizenz, keine oder nur wenig Jugendarbeit und auch keine/wenig Schiedsrichter haben. Hier müssten die Lizensierungsrichtlinien verschärft, bzw. die vorhandenden Richtlinien konsequenter umgesetzt werden.
Dann würde sich Feld aber von alleine deutlich ausdünnen.
Es braucht spätestens zur Saison 2014/15 einen übergeordneten Wettbewerb um einen landesweiten Leistungsanreiz zu setzen, grad mit Hinblick auf die Nationalmannschaft. Wir können ja nicht jedes Jahr 5 Neuseeländer einbürgern. ;-)
Man stelle sich mal vor, die steigen auf, spielen in einer Woche im Verein gegen Amateute mit 100+ Punkten und die Woche darauf gegen Georgien oder Rumänien. Leicht überspitzt formuliert.
August 12, 2013

Christian Schmidt said:

3261
...
Man wollte diese Liga, also muss man auch das Beste daraus machen. So macht es aber nur in Heidelberg Spaß. Alle Kritiker des Systems hätten letztes Jahr aktiver sein müssen, jetzt ist es zu spät. Wir können nur auf die Regionalauswahlen warten. Bis diese stehen, muß man die Liga ausgeglichener gestalten.

Mit welchem Recht will man Mannschaften nun die Teilnahme an der Bundesliga absprechen? Wer die Liga verkleinert, versündigt sich an der Breitenwirkung des Sports! It`s league expansion, stupid :-)
August 13, 2013

Arne Zielinski said:

234
Leistungsgefälle hat nichts mit der Ligareform zu tun
Das derzeitige Leistungsgefälle in Rugbydeuschtland hat mit der Ligareform selbst nichts zu tun. Der letzte deutsche Meister, der nicht aus Rhein-Main-Neckar kam, war 2005 der DRC. An der heidelberger Vorherrschaft wird sich mittelfristig auch wenig ändern, vielleicht wird Pforzheim zwischendurch mal Meister, aber der HRK ist auf absehbare Zeit ein fest gebuchter Endspielteilnehmer. An dieser Lage hätte sich mit oder ohne Ligareform rein gar nichts geändert. Man sollte sich ausserhalb Heidelbergs lieber mal fragen, warum man seit ca. 10 Jahren den Anschluss zu verlieren droht oder schon hat. Freilich gibt es erfreuliche Ausnahmen von diesem Trend und auch ein paar Vereine, die sich ehrlich gefragt und dann auch reagiert haben. Eins sei verraten: Mit Geld hat das nur am Rande zu tun. Und dass ein 20 Jahre alter Rugbyverein nicht mit einem Traditionsclub aus Heidelberg mithalten kann, finde ich weder verwunderlich noch problematisch.
Spass macht die Ligareform nach meiner Erfahrung in ganz Rugbydeutschland. Lediglich zwischen der Spitze und der erweiterten Spitze ist es recht einseitig. Aber wenn man mal in die 2.Liga/Ligapokal/DRV-Pokal schaut, dann wird man nur gutes über die Reform sehen. Da gibt es nicht mehr Klatschen als in jedem anderen Modus, da spielen Teams auf Augenhöhe und daran verbessern sie sich. 1860 Bremen ist ein fantastisches Beispiel für den Erfolg der Ligareform: Ein alteingesessener Regionalligist aus der RL Nord, zwangsaufgestiegen in die 2.BL. Wurden 3. nach der Quali, dann 1. nach der Runde und haben am Ende gegen Bonn, Freiburg und Stuttgart die Playoffs gespielt und den Ligapokal gewonnen. In keinem Saisonspiel mehr als 40 Punkte Unterschied zum Gegner und konstante Verbesserung über das ganz Jahr. Ein perfektes Beispiel für den Erfolg der Ligareform.
August 13, 2013

Igor Gerasimovski said:

2052
...
...was die unteren Ligen angeht, rennst Du mit Deiner Meinung sicherlich offen Türen ein und Dir wird keiner wiedersprechen. Der Anstoß der ganzen Diskussion war jedoch die, der enorme Leistungsunterschiede innerhalb der 1. Ligen und in der Meisterschaftsrunde und welche Lösungen hier zu suchen sind.
August 13, 2013

Igor Gerasimovski said:

2052
...upps
es heißt: ....widersprechen....
August 13, 2013

Arne Zielinski said:

234
Regionalauswahlen
Ich halte die Idee der Regionalauswahlen im Grunde zwar gut, bin aber sehr skeptisch in Bezug auf den nachhaltigen Erfolg und die Umsetzbarkeit unter den gegenwärtigen Bedingungen.
Zu den gegenwärtigen Bedingungen: Ich sehe derzeit keine Möglichkeit 4 Regionalauswahlen zu finanzieren (Wöchentliche Trainings, mögliche Fahrtkostenzuschüsse für Spieler, Spielbetrieb, Trainerstab). Mal über den Daumen gepeilt: 6 Saisonspiele (6000€), Fahrtkostenzuschüsse für einen Kader von 30 Spielern (50-100€ pro "Provinzpieler" für ca. 6 Monate macht etwa 3000-6000€), vernünftige Trainervergütung, die nicht unbedingt Vollzeit sein muss, aber nur für die Ehre ist auch wenig professionell, das macht bei 3 Trainern (drunter sollte man gar nicht erst anfangen) auch ca. 1500€ pro Monat, also für 6 Monate insgesamt knapp 9000€. Material und Trikots braucht man auch, wenn man nicht in alten Vereinstrikots mit eigenen Hosen spielen will, nochmal 2000€. Alles zusammen über den Daumen also 20000+€ pro Regionalauswahl und Saison. Jetzt soll mir mal jemand erklären wo die fast 100000€ dafür herkommen sollen. Von den organisatorischen Schwierigkeiten rede ich ja gar nicht: Nordauswahl trainiert wo in Hamburg oder Hannover und wie kommen die Provinzspieler da jede Woche hin? Im Süden kann man gleich vergessen, dass Leute aus München in der Regionalauswahl spielen würden. Von dem vielbeschworenen Wissenstransfer in die Vereine zurück bleibt da kaum was übrig. Oder denkt wirklich jemand ernsthaft, dass ein talentierter 22 Jähriger aus München jede Woche nach HD fährt und dann seinen Verein in München voranbringt anstatt sich "abwerben zu lassen"?. Mal als leicht übertriebenes Beispiel. Der einzige Ort wo die Regionalauswahl mMn funktionieren könnte ist "West" (relativ kurze Wege, hohe Vereinsdichte). Alle anderen Regionen sind rugbytechnisch und geographisch zu disparat, als dass keine Konzentration auf HD, Hannover, Berlin einsetzen würde.

Ich will die Regionalauswahlen keineswegs schlecht machen, aber man soll doch bitte bei den gehegten Hoffnungen und Möglichkeiten mal realistisch bleiben. Träumerei gibt´s schon genug in Rugbydeutschland ;-)

Aber wenn es "nur" um mögliche Ideen geht, dann möchte ich auch einen Vorschlag machen: Ligastruktur so wie sie ist beibehalten. Darüber eine Top-8 ohne Auf-/Abstieg als geschlossene Topliga. Für die Teilnahme daran könnte sich jeder Club bewerben und ein Komitee/Zuständiger entscheidet über die Vergabe. Diese Liga bräuchte extrem strikte und hohe Lizenzbestimmungen, z.B. aktiver Kader von 35 Spielern, die letzte Saison mindestens x Spiele absolviert haben, x Spieler für Deutschland spielberechtigt, mindestens x Spieler U21 berechtigt. Zu jedem Spiel dieser Top-8-Runde findet ein U18 (man bräuchte nachweislich dort auch x Spieler, die aber nicht auch im eigenen A-Kader gemeldet sind) Vorspiel beider Teams statt. Die Vereine sind verpflichtet mindestens x Trainerlehrgänge (darüber erfolgt eigentlicher Wissenstransfer) pro Saison in ihrer Region (oder in Abstimmung mit dem Lehrwart auch in "dünnen Gegenden") auszurichten. Weiteres wäre denkbar.
Natürlich ist das derzeit auch nicht zu finanzieren (vielleicht für den HRK, 80 und Pforzheim, aber sonst niemanden). Dafür bräuchte man einen gemeinsamen Pool aus dem die Grundausstattung aller Teams gewährleistet wird (Spielbetrieb und Wissenstransfer), für die Extras (z.B. zusätzliche Trainer, ausländische Profis) müsste dann jeder Club eigene Mittel aufbringen. Für die Grundfinanzierung würde man sich einen potenten Sponsor suchen, der z.B. die Namensrechte an der Liga bekäme. Nennen wir sie mal die "Totalrugby-Top-8" ;-) . Wenn ich von vernünftiger - und damit überhaupt vermarktbarer Ausstattung - rede, dann sind 25000€ pro Verein (Kalkulation s.oben bei Regionalauswahlen) ein absolutes Muss, damit das ganze auch ein bisschen was hermacht und im Finale nicht wieder die eine Mannschaft in der Ersatztrikots des Gegners auflaufen muss. Wenn so ein Sponsor nämlich dann 200000€ für diese Liga auf den Tisch legt, dann will er ja auch was sehen und nicht nur heisse Luft, also müssen die Trainerlehrgänge der Clubs in der Provinz auch Werbung für den Sponsor sein. Das muss ja keine Verkaufsveranstaltung werden, aber wenn die Ausbilder alle einheitliche Polohemden hätten und auf jeder Präsentation und allen Dokumenten dieser Sponsor draufsteht, dann wäre das mal ein Anfang. die Heimspiele müssen entsprechend augestattet werden, mit Fahnen/Banden/Flyern etc., alles mit dem Sponsor drauf. Und Topspieler müssten an Veranstaltungen es Sponsors teilnehmen, z.B. wenn der Sponsor sowieso eine Werbekampagne macht, dann sollte er auf Spieler/Clubs zurückgreifen dürfen für Fotoshootings/PR-Termine/Charity-Veranstaltungen. Und so weiter und sofort...

Natürlich ist das gegenwärtig ein Luftschloss, das ist mir völlig klar. Ich sage das auch nur, um mal die Dimensionen anzudeuten, in denen mein Model verortet ist, wenn ich das als mögliche Alternative zu den Regionalauswahlen aufzeigen will. Ich befürchte nämlich, dass - falls überhaupt - die nur halbherzig und unprofessionell angegangen werden, gewissermaßen als hybride Einpassung in bestehende Strukturen. Und damit wäre niemandem wirklich geholfen.
August 13, 2013

Arne Zielinski said:

234
Nachtrag
Um einen Sponsor für so eine geschlossene Liga zu gewinnen, braucht man ein ausformuliertes Konzept von vielleicht 20-30 Seiten und eine vernünftige Powerpointpräsentation. In beidem müsste eine Art schematischer Haushaltsplan der Liga drinstehen, die Aktivitäten ausserhalb des eigentlichen Spielbetriebs (sog. Communityarbeit) und natürlich die ganzen Vorteile für den Sponsor. Hat man das, kann man bei jedem größeren Konzern (andere werden wohl kaum was in der Größenordnung 200000€ übrig haben) mit hausieren gehen. VW z.B. hat einen eigene Sportkommunikation, Audi ebenfalls, Sportartikelhersteller sowieso. Konsumgüterhersteller eignen sich mMn am besten, weil das mit Rugby gut zu verkaufen ist: Werbeanzeige mit dem Foto eines fitten Haklers mit dem Spruch "Ich fahre den neuen Passat V6, weil ich ordentlich Dampf unter der Haube habe" oder so ähnlich ;-)
August 13, 2013

Christian Schmidt said:

3261
...
Hervorragender Beitrag! Nur eine Sache fehlt noch:

Die Spieler in Heidelberg spielen z.t. nicht für Fahrtkostenzuschuß. Dort arbeiten Spieler bei Sponsoren des Vereins oder bekommen günstige Wohnmöglichkeiten. In die Planung muß pro Spieler auch noch ein festes Salär von 250 bis 400 Euro eingeplant werden. Bei 400Eurox30Spielerx6Monate = 72 000 Euro für eine Auswahl, dazu die Versicherungen und Nebenkosten, damit kommt man auf 100 000 Euro.

Die Ligakosten für 1 Saison gehen dann eher auf 750 000 Euro, weil auch Werbung und Administration bezahlt werden will.

Ich bin aber zuversichtlich, dass die Verantwortlichen einen Plan (=Grossponsor)in der Tasche haben.
August 14, 2013

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