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Rugbyfrauen des FC St. Pauli lesen Musikern die Leviten
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Geschrieben von Matthias Hase   
Dienstag, 23. Juli 2013

Videodreh in der Rugby-Arena Saarlandstraße mit den Rugbyfrauen des FC St. Pauli und der Band Liedfett (c) Lena Kupatz
Videodreh in der Rugby-Arena Saarlandstraße mit den Rugbyfrauen des FC St. Pauli und der Band Liedfett (c) Lena Kupatz

Dass die Frauen des FC St. Pauli mit dem Rugbyball umgehen können, haben sie mit bisher acht deutschen Meistertiteln bereits bewiesen. Nun zeigen sie auch ihr musikalisches Talent – ebenfalls zum wiederholten Mal.

In dem Videoclip der Band „Liedfett“ mit dem bezeichnenden Titel „Verkackt bevor es losgeht“ zeigen die braun-weißen Spielerinnen den Musikern was einem blühen kann, wenn man sich auf dem Platz in der Rugby-Arena Saarlandstraße daneben benimmt.

Da die Freiluftbühne geschlossen ist, weicht die Band in die benachbarte Rugby-Arena aus. Dort angekommen, weiht ein Musiker den Goalpost auf die feuchte Art und Weise ein. Folge: Die St.-Pauli-Mädels jagen die Combo quer durch den Stadtpark, durch Tümpel und über einen Spielplatz. Dort wird der Übeltäter dann mit einen blitzsauberen Tackle durch Johanna Jahnke zur Rechenschaft gezogen. Doch wie es sich im Rugby gehört, steigt zum Abschluss eine gemeinsame dritte Halbzeit in der Rugby-Arena Saarlandstraße. Nach dem Auftritt in dem Video der Sängerin Alin Coen ist dies nun der zweite Clip, in dem sich die Rugbyspielerinnen des Kiezklubs präsentieren.

„Langsam können wir ins Musikbusiness einsteigen“, lacht Teammanagerin Ilka Mohrholz. Insgesamt haben 14 Spielrinnen an dem Dreh am Vatertag mitgewirkt. Doch bis es so weit war, gab es einen Anruf, ob generell Lust bestehe in dem Video mitzuwirken, musste eine Story entwickelt werden, gab es eine Ortsbegehung in der Rugby-Arena Saarlandstraße. „Dabei konnte ich die Einstiegsszene mit dem fliegenden Rugbyball, der auf dem Kopf eines Musikers landet mit einbringen. Zumal die Produktionsfirma für Idee mit der Freilichtbühne und der Rugby-Arena sowieso sofort Feuer und Flamme war“, erzählt Ilka. Dies und die Tatsachen, dass der Band immer schon ein „Sportvideo“ im Hinterkopf herumschwirrte und die Rugby-Arena im Gegensatz zu den Fußballplätzen in Hamburg für den Dreh kostenlos zur Verfügung stand, gaben letztendlich den Ausschlag für den FC St. Pauli.

Vorab schickte die Produktionsfirma den Spielerinnen zudem den Text und eine Audiodatei zu. „Wir mussten schon voll hinter der Sache stehen, um mitzumachen“, betont Ilka Mohrholz. „Für uns ist es eine weitere Möglichkeit, Frauen und Rugby zu präsentieren.“ Aber auch bei dem Dreh eines Musikvideos fließt erst der Schweiß bevor das Ergebnis feststeht. „Der Dreh dehnte sich über den ganzen Stadtpark aus. Einige Einstellungen mussten bis zu 15 Mal wiederholt werden“, erinnert sich die Teammanagerin des FC St. Pauli. Als Belohnung spendierte die Produktionscrew einen Tag Komplettverpflegung vom Frühstück bis hin zum abendlichen grillen. Und im Dezember lädt die Band der Mannschaft zu einem Konzertbesuch in Hamburg ein. Im Gegenzug sprach das Team des FC St. Pauli eine Einladung zu einem Heimspiel in der Damen-Bundesliga aus, damit die gesamte Crew „richtige Rugby-Action erleben kann“. Und vielleicht werden auch die drei „Liedfett“-Fans dabei sein, die dem Dreh zufällig im Stadtpark beiwohnten. Ebenso wie das Mädchen, das sich interessiert nach der Sportart erkundigt hat, als das Ensemble rund um das Planschbecken im Stadtpark lief.

Liedfett: "Verkackt bevor es losgeht"

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