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Der neu gewählte DRV-Präsident Ian Rawcliffe im Interview
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Freitag, 19. Juli 2013

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Quelle: DRV

Vor wenigen Tagen hat Ian Rawcliffe zum zweiten Mal das Amt des Präsidenten des Deutschen Rugby-Verbandes übernommen. Der Brite stand bereits von 1996 bis 2004 an der DRV-Spitze. Der 65-Jährige aus dem hessischen Rödermark, der seine sportlichen Wurzeln im BSC Offenbach hat, weiß, dass schwierige Herausforderungen auf ihn warten, doch er freut sich, dass die deutsche Rugby-Familie ihm erneut das Vertrauen ausgesprochen hat, den Verband zu führen.

Herr Rawcliffe, was hat Sie dazu bewogen, noch einmal an die Spitze des Deutschen Rugby-Verbandes zurückzukehren?
Das ist einfach zu beantworten: die angenehmen Erfahrungen, die ich über die Jahre mit den Leuten im Rugby-Verband sammeln konnte. Ich denke, dass der DRV gerade in der aktuellen Situation Führung braucht. Wir haben schwierige Aufgaben zu bewältigen, die wir nur gemeinsam angehen können. Es wird sicher nicht möglich sein, alle Probleme innerhalb der nächsten zwei Jahre zu lösen, aber wir können einige positive Dinge anschieben, die in die richtige Richtung gehen.

Wie hat sich das deutsche Rugby seit Ihrer letzten Amtszeit verändert?
Das deutsche Rugby hat für mich eine durchaus positive Entwicklung genommen. Allein das Wachstum von rund 50 Prozent in den letzten zehn bis 15 Jahren ist für eine ältere Sportart wie das Rugby enorm. Das haben wir vor allem unserer guten Jugendarbeit zu verdanken. Dort müssen wir auch künftig weiter auf diesem Level arbeiten und das weiter ausbauen.

Wie ist der Staus quo für den DRV aus Ihrer Sicht?
Aufgrund von Entscheidungen in der Vergangenheit sind wir knapp bei Kasse. Das ist bekannt. Es ist also wichtig, dass wir weiter vorsichtig haushalten. Das ist natürlich eine schwierige Herausforderung. Aber wir müssen und werden das hinkriegen. Dazu haben wir einen Strukturplan, an dem wir uns in unserer täglichen Arbeit orientieren. Ich hoffe, dass wir gewisse strukturelle Reformen durchsetzen können. Ich möchte zwar weniger kostenintensive Sitzungen, aber dennoch möglichst viele Leute involvieren. Fakt ist, dass wir in allen Bereichen – Herren, Frauen, Jugend, Breitensport – etwas tun müssen.

Derzeit wird viel darüber diskutiert, ob man sich künftig nur über das öffentlich geförderte 7er-Rugby definieren oder ob man dem 15er-Rugby die Treue halten soll.
Da gibt es im Verband gar keinen Zweifel: Wir behalten beide Varianten absolut im Fokus und wollen, dass beide wachsen. Richtig ist, dass die Zuschüsse vor allem für das 7er- Rugby vergeben werden. Aber das sollte für uns nur Ansporn sein, für das 15er-Rugby andere potente Partner zu gewinnen. Das ist ein wichtiger Punkt.

Was sind weitere Ziele, die Sie als Präsident anstreben?
Unter anderem möchte ich, dass wir Rugby auch künftig für die Spieler interessant halten. Ich fühle mich selbst nach wie vor als Rugbyspieler und möchte unseren Sport aus Spielersicht auch nicht aus den Augen verlieren. Deshalb bin ich auch jederzeit offen für Vorschläge. Einfach eine E-Mail an mich schreiben – ich verspreche, auch zu antworten. Außerdem will ich versuchen, die ehrenamtliche Tätigkeit im deutschen Rugby wieder hoffähig zu machen. Aus unserer Sportart heraus lernen wir, dass nicht das Individuum, sondern nur das Teams als Gemeinschaft zum Ziel kommt. Das müssen wir auf alle Bereiche übertragen. Und dazu ist es auch wichtig, hier und dort die Vereinsbrille abzusetzen und unseren Blick auf das große Ganze zu richten.

Wurden denn schon konkrete Wünsche und Vorschläge an Sie herangetragen?
Oh ja! Ich war am vergangenen Wochenende bei einem Jubiläum in Marburg. Dort gab es bereits einige gute Vorschläge, über die ich ernsthaft nachdenken und die ich mit dem Vorstand diskutieren werde. Davon darf es künftig gern mehr geben.

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