Die romantischen Legionäre sind bereit
Liebevolles Grölen „I am so excited that i just can’t hide it ...“ ist aus dem Kraftraum der RGH-Talentschmiede zu hören. Grinsend und vom alltäglichen Workout schweißgebadet stapft darauf Elmar Heimpel durch die Tür. Worüber er sich derart freue, möchte ich wissen. „Hajo, bald sinn ma wieda romandisch unnawegs!“, schmettert mir der sympathische Hackklotz aus Heidelberg entgegen.
„Romandisch“ ? harke ich nach – Elmar Heimpel holt tief Luft, noch bevor er zu einer Erklärung ausholen kann schnürt ihm eine donnernde Stimme den sich ankündigen Redefluss ab: „Elmi, halt die Lapp! Pressearweid is mei Gschäft!“ Hervor tritt Fabian Heimpel, ein drahtiger Recke, Elmis Cousin und Verbündeter im Verein der Orange Hearts und in der deutschen 7s Nationalmannschaft. In gestochenem Hochdeutsch erklärt er mir, welches „romantische Süppchen“ er diesen Sommer mit seinen Freunden kochen möchte, seinen Beachrugby-Freunden – den „Romantics“!
So wird die legendäre Einladungsmannschaft unter dem Vereinszeichen der Rose – „die Rose steht für die Harmonie der Spieler untereinander und für die Liebe, denn schon der Duft einer Rose kann verzaubern“, so Heimpel – diese Beachrugby-Saison an zwei internationalen Top-Turnieren teilnehmen. Wie gewohnt werden sich die kreativen Rugbycracks in Schale werfen und ihre Auftritte unter ein Motto stellen. Welches Motto dieses Jahr gewählt wurde möchte ich wissen. „Wir sind römische Legionäre, werden uns auch als solche kleiden, nur Latein wollen wir nicht sprechen, wir wollen ja nicht arrogant wirken“, antwortet Heimpel verschmitzt.
Das Auftaktturnier der Rosenkrieger, die ihre Spieler aus ganz Deutschland und teilweise auch aus Frankreich bzw. dem englischsprachigen Raum (HRK) beziehen, findet am 13./14. Juli in Figueira da Foz (Portugal) statt. Mit dem Flieger soll es bereits einige Tage vorher an den Ort des Geschehens gehen. Nach dem Turnier bleiben die Romantics noch eine Woche zusammen – „wir haben uns eine schöne Villa gemietet“, schwärmt der Jungspund – bevor sie dann direkt weiter nach Italien starten, um an dem legendären Super Beach 5s Rugby- Turnier in Lignano aufzuschlagen, bei dem nur die besten Mannschaften überhaupt eine Chance haben in das Teilnehmerfeld aufgenommen zu werden. „The Romantics are an outstanding bunch of players“, wirbt gar der Organisator des Erfolgsturniers (Cesare XY) auf seiner Internetbühne.
Weshalb man sich in der ohnehin kurzen Saisonpause auch noch auf dem Sand prügeln wolle, soll mir Heimpel nun verraten. „Jetzt bin isch droh Fabs, verschwind!“, dröhnt eine tiefe Stimme aus dem Kraftkerker der RGH. Zu meinem großen Erstaunen schiebt sich Tim Coly, auch „der Gütige“ genannt, katzenartig an Heimpel vorbei und ringt nach Luft: „Für die Romantics zu spielen ist immer eine große Ehre, denn da kommt nicht jeder rein! Außerdem finde ich es topp, dass Manu (gemeint ist Manuel Wilhelm, einer der Gründerväter der Romantics) sich die letzten Jahre derart für das deutsche Rugby eingesetzt und endlich diesen blödsinnigen Liga-Modus durch seine Reform geändert hat, dass ich das ein oder andere Turnier auch nutzen möchte, um ihm auf die Schulter zu klopfen. Denn er musste sich dieses Jahr schon viel Unsinn von vermeintlich gebildeteten Leuten anhören.“ Auf die Frage hin, ob er die Kraftstätte der „Orange Hearts“ öfter nutze obwohl er in Karlsruhe wohne, antwortet er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Hajo, hier machen die Burpees, Brumbies, Rushies, Brownies und der ganze moderne Schnickschnack noch am meisten Spaß!“
Wir drücken den Romantics die Daumen und werden euch von den Turnieren berichten!
Diese todesmutige Legion verteidigt die Standarte der Romantics an den Stränden Südeuropas:
Daniel Windolf (Hannover 78), Elmar Heimpel, Fabian Heimpel, Bastian Himmer, Florian Wehrspann, Edmore Takaendesa, Bastian Böhm, Tim Coly, Constantin Hocke, Tim Reinhard, Gian-Luca Salerno, Stefan Schmitt, Manuel Wilhelm (alle RG Heidelberg), Jan Becker (SC Neuenheim), Felix von Reischach (RC Zürich), Clemens von Grumbkow, Daniel Booth (beide vereinslos), Kehoma Brenner, Anjo Buckman, Alexander Widiker (alle Heidelberger RK)
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