Der Kampf um die deutsche Meisterschaft wird modifiziert (c) Alexander Ehhalt
Die Premierensaison im Zeichen der Ligareform neigt sich langsam dem Ende entgegen. Zeit für den Bundesligaausschuss an den Stellschrauben zu drehen, um das Spielsystem in der 1. und 2. Bundesliga zu optimieren. Ein Vorhaben, das den Vertretern der anwesenden 29 Vereine während der jüngsten Sitzung des Gremiums in sachlicher und zielorientierter Atmosphäre gelang.
Denn ab der kommenden Saison werden Qualifikationsspiele zur Teilnahme an der Meisterrunde sowie „Wild Card“-Spiele zur Qualifikation für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft eingeführt.
Die Bundesligavereine halten somit an dem neu eingeführten Ligasystem fest und erteilten dem Antrag des SC Neuenheim, der die Wiedereinführung eines eingleisigen Rugby-Oberhauses mit acht bis zehn Mannschaften zum Inhalt hatte, eine klare Absage. Dagegen hielten die Vereinsvertreter an der Zahl von jeweils 24 Teams in der 1. und 2. Bundesliga fest. Auch die regionale Einteilung der Vorrundengruppen in Nord, Ost, Süd und West bleibt bestehen. Neu ist dagegen, dass zum Abschluss dieser Runde zwei Relegationsspiele durchgeführt werden. In diesen Partien ermitteln im Norden und im Osten sowie Im Süden und im Westen die jeweils Viert- und Fünftpatzierten die letzten Teilnehmer an der Meisterrunde, die weiterhin mit 16 Mannschaften (jeweils acht Teams in Nord/Ost und Süd/West) gespielt wird. Die besser platzierten Teams genießen in diesen Partien Heimrecht
Und auch die Qualifikation für die Play-Offs wurde ein wenig modifiziert: Die beiden Tabellenersten aus den zwei Gruppen sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. In „Wild Card“-Spielen kämpfen dann die Teams auf den Tabellenrängen drei bis sechs um die verbleibenden vier Plätze im Viertelfinale. Dabei treffen im Über-Kreuz-Vergleich zwischen den Gruppen Nord/Ost und Süd/West der Drittplatzierte auf den Fünftplatzierten sowie der Viertplatzierte auf den Sechstplatzierten. In diesen Spielen besitzen die besser platzierten Mannschaften ebenfalls das Heimrecht. Für die Teams auf den Rängen sieben und acht in beiden Gruppen ist die Saison somit nach der Meisterrunde beendet. Diese Regelung soll analog auch für die 2. Bundesliga gelten. Eine Anpassung der Auf- und Abstiegsregelung wird eine Kommission im Herbst dem Bundesligaausschuss vorlegen.
Ein weiterer Beschluss betrifft die Bestrafung bei Lizenzvergehen. Mögliche Punktabzüge werden nicht mehr in der laufenden Saison vorgenommen, sondern zu Anfang der darauf folgenden Spielzeit verhängt.
Insgesamt überwog die Zustimmung zu der angestoßenen Ligareform. Besonders die Vertreter der ostdeutschen Vereine betonten, dass sie als Bundesligist mehr mediales Interesse generieren können, was sich dann im Sponsoring und in den Zuschauerzahlen niederschlägt. Zudem sollen die oft kritisierten Leistungsunterschiede und die draus resultierenden hohen Spielergebnisse durch die Änderungen am Spielsystem nivelliert werden. Zwar nicht in großen Sprüngen, aber dennoch in kleinen und stetigen Schritten. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass es hohe Ergebnisse auch schon in der Vergangenheit gab, die Vielzahl nun durch die Masse der Bundesligisten begründet ist. Eine Einführung der Regionalmannschaften, so wie in der Reform vorgesehen, wird daher mit Nachdruck gefordert. Leider fehlen dabei noch Wille und Unterstützung der Vereine.
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