Die Frankfurter-Verteidiger konnten die HRK-Angreifer (hier 7er-Nationalspieler Hendrik van der Merwe) zu keinem Zeitpunkt kontrollieren - (c) Jürgen Keßler
Die Nord/Ost-Teams sind raus, der Süden macht die Meisterschaft unter sich raus. Im Meisterrunden-Halbfinale kommt es nach vier sehenswerten Viertelfinal-Begegnungen zur Neuauflage des Meisterschafts-Endspiels von 2012 zwischen dem amtierenden Champion Heidelberger RK und dem Vize TV Pforzheim sowie zum Nachbarschaftsduell zwischen dem SC Neuenheim und der Rudergesellschaft Heidelberg.
Der SC Frankfurt 1880 musste in Heidelberg unter anderem auf seine Nationalspieler Alexander Hauck, Daniel Preussner und Kieran Manawatu sowie auf dessen älteren Bruder Tim verzichten. Ohne das Quartett waren die Mainstädter beim mitnichten fehlerfrei spielenden Heidelberger RK ohne Chance, obwohl sich HRK-Trainer Kobus Potgieter den Luxus erlaubte einige seiner Stammkräfte früh aus der Partie zu nehmen, siegte der gastgebende Klub ungefährdet mit 66:0.
Trotz drückender Überlegenheit im Sturm - die RGH dominierte die Standards fast nach belieben - wurde es richtig spannend zwischen dem Süd/West-Vierten RG Heidelberg und Nord/Ost-Primus Hannover 78. Das es am Ende nur 13:7 für die Kurpfälzer ausging lag zum einen darin begründet, dass es bei den Orangehemden in der Verbindung zwischen Sturm und Hintermannschaft hakte und zum anderen darin, dass 78 eisern verteidigte und die wenigen sich bietenden Konterchancen konsequent vortrug. Der enttäuschte 78-Coach Carsten Segert meinte außerdem in Referee Florian Forstmeyer einen weiteren spielentscheidenden Faktor ausgemacht zu haben. „Der Schiedsrichter war überfordert“, ärgerte sich der Cheftrainer der Niedersachsen nach der Niederlage in der hannoverschen Hallo Sonntag über den Unparteiischen.
Die Pforzheimer Frühstarter legten auch gegen den Berliner RC einen Blitzstart hin. Bereits zur Halbzeit führten die Goldstädter gegen die wacker kämpfenden Hauptstädter mit 25:0 und das obwohl der strömende Regen und auch der 11-stündige Busmarathon mit Sicherheit nicht nach dem Geschmack der Edeltechniker aus dem Nordschwarzwald waren. In Spielabschnitt zwei zeigte sich der BRC dann verbessert, doch der Ehrenversuch zum 49:7-Endstand aus Sicht der Gäste konnte den Pforzheimer Halbfinaleinzug nicht mehr verhindern. Wehrmutstropfen für die Rhinos: Zweite-Reihe-Mann Josh Fisiiahi erlitt einen Jochbeinbruch, der beste Versuchesammler der Grün-Weißen wird somit im Halbfinale gegen den Heidelberger RK ausfallen.
Der Sportclub Neuenheim zeigte gegen den RK 03 Berlin mit Sicherheit nicht seine beste Saisonleistung, doch angetrieben vom bärenstark agierenden Heim-Sturm kamen die Königsblauen zu insgesamt fünf Versuchen, während der RK 03 Berlin nur einmal im Malfeld der Gastgeber ablegen konnte. Der Sportclub wirkte bei seinem 36:10-Sieg jedoch stets so, als könne er, wenn nötig, noch 1-2 Gänge zuschalten.
Heidelberger RK - SC Frankfurt 1880 66:0 | LiveTicker | Spielbericht Hannover 78 - RG Heidelberg 7:13 | LiveTicker | Spielbericht Berliner RC - TV Pforzheim 7:49 | Spielbericht SC Neuenheim - RK 03 Berlin 36:10 | LiveTicker | Fotos | Spielbericht
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